*Werbung wegen Verlinkungen* Vor ein paar Tagen ist mir Abends ein Hund zugelaufen. Glücklicherweise konnte ich schnell den Besitzer ausfindig machen und die beiden wieder vereinen. Doch was macht man eigentlich, wenn man einen herrenlosen Hund findet und die Besitzer nicht zufällig um die Ecke sind? Hier ein paar Tipps von uns.
Laut Tasso e.V. werden pro Jahr mehr als 100.000 Tiere vermisst gemeldet. Die Wahrscheinlichkeit, dass du früher oder später einem entlaufenen Hund begegnest, ist also relativ hoch. Ich persönlich habe schon zweimal die Erfahrung gemacht, in beiden Fällen waren die Hunde ohne Halsband oder irgendeine Form der Kennzeichnung.
Entlaufenen Hund einfangen
Wenn du einen herrenlosen Hund einfangen möchtest, ist ein wenig Vorsicht und Hundeverstand gefragt. Manchmal sind die Hunde etwas verstört oder haben vielleicht generell keinen guten Bezug zu Menschen. Deshalb steht deine Sicherheit und die deines Lieblingsrudels (wenn du deinen eigenen Hund dabei hast) an erster Stelle.
Bauchgefühl: Wie wirkt der Hund auf dich? Scheint er freundlich oder ist er orientierungslos, aufgeregt und vielleicht sogar leicht panisch? Sprich ihn ruhig an und schau, wie er reagiert.
Körpersprache: Nähere dich einem unbekannten Hund nie frontal, sondern immer leicht seitlich und mache dabei einladende Gesten. Achte auch auf die Körpersprache des Hundes. Wenn er entspannt wirkt, sollte es ohne Probleme möglich sein, sich ihm zu nähern. Hat er allerdings ein angespanntes Gesicht und sendet unsichere oder aggressive Signale, dann ist Vorsicht geboten.
Hund sichern: Ein Hund, der frei herumläuft, kann sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen. Deshalb ist es wichtig, dass du den Hund zunächst sicherst, also am besten an die Leine nimmst. Ich schwöre dazu auf meine Retrieverleine, die eine Kombination aus Halsband und Leine ist. Der Vorteil ist, dass man die Halsband-Schlaufe sehr groß einstellen und diese dem Hund dann mit etwas Abstand über den Kopf ziehen kann. Dann zieh sie sich langsam zu.
Man braucht also dem Hund nicht so nahe zu kommen, wie wenn man ein normales Halsband und eine Leine anlegen möchte. Meine Retrieverleine habe ich (fast) immer dabei und ich schwöre wirklich auf sie.
Den Besitzer suchen
Hast du den entlaufenen Hund an der Leine, solltest du erst mal im näheren Umfeld schauen, ob du den Besitzer ausfindig machen kannst. Frage Passanten, ob sie jemanden gesehen haben, der seinen Hund sucht. Wenn du eher ländlich unterwegs bist, macht es auch Sinn, einfach zu klingeln und die Nachbarn zu fragen, ob sie den Hund kennen und wissen wo er hin gehört. Mit ein bißchen Glück kannst du so den Hund und sein Lieblingsrudel schnell wieder vereinen.
Wenn der Hund ein Halsband an hat, hat er vielleicht eine Hundemarke daran? Bei einer Steuermarke kannst du z.B. den Besitzer unter der angegeben Nummer darauf ermitteln lassen. Viele Hunde sind auch bei Tasso e.V. oder dem deutschen Haustierregister registriert. Dort kannst du mit einem kurzen Anruf eine Meldung abgeben, dass du einen Hund gefunden hast und der Besitzer wird dann informiert und kann sich bei dir melden.
Auch Hundemarken mit Telefonnummern oder einem QR Code zum Einscannen mit dem Handy können hilfreich sein, um Hund und Halter schnell wieder zu vereinen. Wir haben z.B. von Petfindu ganz tolle Hundemarken im Lieblingsrudel-Design, die du auch bei uns bestellen kannst. Sie kosten einmalig 24.95 € und sind aktualisierbar. Bei Interesse an einer solchen Hundemarke, schicke mir einfach eine E-Mail.
Der Mikrochip, den die meisten Hunde haben sollten, lässt sich jedoch leider nur beim Tierarzt oder im Tierheim auslesen. Fallen also alle oben genannten Möglichkeiten weg, solltest du dich an eine offizielle Stelle wenden.
Was tun mit dem gefundenen Hund?
Wenn kurzfristig keine Lösung gefunden werden kann, bist du rechtlich dazu verpflichtet, den Hund bei der zuständigen Gemeinde bzw. dem örtlichen Tierheim abzugeben. Alternativ kannst du auch zum örtlichen Tierarzt gehen – bei Funden in den späten Abendstunden ist der tierärztliche Notdienst oft die einzige Anlaufstelle.
Wenn der Hund verletzt ist oder gesundheitliche Einschränkungen zeigt, sollte dein erster Weg ohnehin zum Tierarzt gehen. Der kann dann auch gleich den Chip auslesen, Fundstelle und Tierheim verständigen und den Hund notärztlich versorgen. Die Behandlungskosten muss übrigens der Eigentümer des Hundes tragen und auch eine zeitweise Unterbringung ist dort meist möglich.
Wenn du nicht die Möglichkeit hast, den Hund irgendwo hinzubringen oder Hilfe zu bekommen, lass ihn auf keinen Fall allein. Versuche ihn zu sichern und verständige die Polizei. Diese wird vorbei kommen und den Hund ins Tierheim bringen.
Was tun mit den eigenen Hunden, wenn man einen Hund gefunden hat?
Ich persönlich würde den Fundhund auf keinen Fall mit meinen eigenen Hunden zusammen lassen. Nicht nur, weil es vielleicht Ärger geben könnte, je nachdem wie das gefundene Tier auf Artgenossen reagiert, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen. Du weißt nie, ob der Hund nicht vielleicht Parasiten oder eine ansteckende Krankheit hat. Das kann keiner gebrauchen! Außerdem gibt es in solchen Situationen oft jede Menge Aufregung und die kann mitunter schnell überschwappen. Also lieber auf Nummer sicher gehen und eigene Hunde und das Fundtier getrennt halten, wenn es denn möglich ist.
Anlass und Inspiration zu diesem Artikel war übrigens eine Begebenheit vor ein paar Tagen, die ich in dem Beitrag „Einzug beim Lieblingsrudel?“ noch genauer beschrieben habe. Hast du auch schon mal einen Hund gefunden? Erzähle uns davon in den Kommentaren. Ich bin gespannt auf deine Geschichte.