Gassi gehen ist für uns und unsere Hunde eins der absoluten Highlights des Tages. Doch nicht immer sind entspannte Spaziergänge im Park möglich, denn da ist die Frage: Was tun bei Begegnungen mit Artgenossen? Man muss keinen Leinenrambo haben, um hier gelegentlich in Stress zu geraten. Wie Hundebegegnungen entspannt verlaufen, verrate ich dir in meinen 5 besten Tipps.

1. Hundebegegnungen an der Leine

Nein, Hunde müssen sich nicht immer guten Tag sagen! Wenn beide Hunde an der Leine sind, sollte man sich überlegen, ob sie sich tatsächlich kennen lernen sollten. Angeleint sind Hunde bei Treffen mit Artgenossen oft angespannt. Sie sind in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und daher etwas vorsichtiger. Wenn du als Mensch auch nur einen kleinen Hauch Unsicherheit bei der Hundebegegnung spürst, wird sie diese über die Leine auf deinen Hund übertragen und dieser wird entsprechend reagieren.

Im Zweifelsfall ist es also besser, einfach möglichst schnell und entspannt aneinander vorbei zu laufen. Dein Hund wird nichts vermissen, denn er muss wirklich nicht jedem anderen Vierbeiner Hallo sagen. Wir Menschen rennen ja in der Innenstadt auch nicht auf jeden Artgenossen zu und beschnüffeln ihn.😉

Tipp: Laufe mit deinem Hund einen leichten Bogen, statt frontal auf den anderen zuzulaufen. In der Hundesprache signalisiert das dem Gegenüber, dass man keine bösen Hintergedanken hat, sondern friedlich gestimmt ist. Auch dein Hund wird durch dieses Verhalten merken, dass ihr euch höflich und respektvoll dem anderen Hund nähert bzw. an ihm vorbei geht.

2. Mein Hund ist im Freilauf und ein angeleinter Hund kommt

Für viele Hundehalter ein rotes Tuch: „Der-tut-nix“! Wenn dein Hund frei läuft und euch kommt jemand mit einem Hund an der Leine entgegen, rufe deinen Vierbeiner zu dir. Wenn euer „Fuß“ auch in solchen Situationen zu 100% funktioniert, geht einfach vorbei. Bist du dir nicht sicher, leine deinen Hund für das kurze Stück ebenfalls an.

Auch wenn dein Hund grundsätzlich nur spielen möchte, heißt das nicht, dass der andere auch in Spiellaune ist. Jeder Hund ist individuell. Schließe also nicht von dem Verhalten deines Vierbeiners auf andere. Es ist wirklich absolut nebensächlich, ob deiner „nix tut“. Das interessiert niemanden! Es gibt einen Grund, warum der andere an der Leine ist und den solltest du akzeptieren.

3. Mein Hund ist angeleint und der andere läuft frei

Die „Tut-nix“-Situation nur anders herum. Wenn dann noch der dazugehörige Mensch des fremden Hundes weit und breit nicht zu sehen ist, ist das sicherlich der absolute Supergau für jede Gassirunde. Denn solche Situationen bringen uns Menschen fast automatisch in Panikstimmung, die sich schnell auf den eigenen Hund überträgt.

Wenn es möglich ist, solltest du deinen Hund ebenfalls ableinen. Meist regeln sich solche Zusammentreffen wesentlich entspannter, wenn die Hunde das „unter sich regeln“ können. Zumindest dann, wenn beide relativ gut sozialisiert sind. Du kannst auch versuchen, mit deinem angeleinten Hund einen Bogen zu laufen oder den anderen durch Körpersprache fern zu halten, aber das funktioniert nur selten. Auf jeden Fall gilt aber: Ruhe bewahren!

Ist der andere Hundehalter in der Nähe, bitte ihn, seinen Hund zu sich zu rufen und anzuleinen. Sei höflich, aber lass dich nicht auf eine Diskussion ein. Schieb einfach eine ansteckende Krankheit oder Flohbefall vor und schon hat sich das Thema erledigt.

4. Die Körpersprache spricht Bände

Die Körpersprache von Hund und Herrchen (oder Frauchen) kannst du in der Regel schon von weitem erkennen. Sie gibt dir einen ersten Aufschluss darüber, wie Hund und Mensch gelaunt sind und ob ein Zusammentreffen der Zwei- und Vierbeiner eine gute Idee ist.

Wir der andere Hundehalter leicht panisch bei eurem Anblick, solltest du deinen Hund zu dir rufen und ihn an die Leine nehmen. Gib dem anderen Mensch-Hund-Team Gelegenheit, sich zu sammeln und dann geordnet aneinander vorbei zu gehen. Vieles kannst du auch an der Körpersprache der Hunde erkennen. Zeigt er wenig Interesse, Unsicherheit oder verspannt er sich bei eurem Anblick? Dann ist es besser, dem Artgenossen aus dem Weg zu gehen. Kommt er freudig und entspannt mit einem leichten Bogen auf euch zu gelaufen, könnte man eine Begegnung wagen.

5. Aktion Gelber Hund

Vielleicht hast du auch schon mal Hunde gesehen, die ein gelbes Halstuch oder eine gelbe Schleife an der Leine haben. Dies ist eine Möglichkeit, zu kennzeichnen, wenn ein Hund keinen Kontakt zu Artgenossen haben sollte. Das kann verschiedene Gründe haben:

  • kranke Hunde (z. B. nach Operationen oder bei Unwohlsein)
  • läufige Hündinnen
  • Hundesenioren, die nicht mehr spielen möchten
  • ängstliche und unsichere Hunde (z. B. aus dem Tierschutz)
  • der Hund ist im Training
  • der Hund möchte keine Hundekontakte oder ist aggressiv

Sei ein netter Hundehalter und akzeptiere die gelbe Schleife als Zeichen, dass du dich mit deinem Hund nicht näherst. Manche Vierbeiner brauchen einfach etwas mehr Abstand.

Mehr Informationen zu der Aktion findest du unter www.gulahund.de.

Rücksicht unter Hundefreunden

Gassirunden mit dem Hund wären so viel entspannter, wenn wir Menschen etwas rücksichtsvoller miteinander umgehen würden. Viele Hundehalter sind der Meinung, anderen Ratschläge geben zu müssen. Leider kennen sie dabei oft weder Hund noch Mensch und sprudeln einfach nur ungefragt ihr Halbwissen in die Welt. Dem kannst du nie so ganz entfliehen, aber du kannst mit gutem Beispiel voran gehen! Sei die Veränderung, die du dir in der Welt wünschst. ♥

Teste hier, welcher Typ dein Hund bei Hundebegegnungen ist. 

Welche Erfahrungen hast du schon mit Hundebegegnungen gemacht? Ist dein Vierbeiner eher der Typ Leinenrambo oder Tut-Nix? Schreib mir gern in die Kommentare und auch über zusätzliche Tipps bin ich immer froh. Ich wünsche dir und deiner Fellnase viele schöne Spaziergänge und Hundebegegnungen.