„Alternative Medizin“ setzt sich auch beim Thema Hundegesundheit immer mehr durch. Kräuter, Aroma-Öle und Homöopathie werden wieder mehr nachgefragt. Nicht nur, wenn die Schulmedizin keinen Rat mehr weiss. Um diese Ratlosigkeit aber geht es im heutigen Beitrag.

Alles begann im Oktober 2016: Es war gar nichts vorgefallen, alles war wie immer, aber plötzlich hatte Hummel leichte Lähmungserscheinungen. Diese gingen recht schnell wieder weg (innerhalb von Minuten), aber das machte mir natürlich Angst. Sie hielt den Kopf schief und konnte nur noch kreiselnd laufen. Geradeaus war nicht möglich.

Diese Lähmungserscheinungen traten in längeren Abständen immer wieder auf – und gingen auch genau so schnell wieder weg. Meistens, wenn ich mit Hummel raus ging und sie pullern konnte. Natürlich bin ich mit ihr zum Tierarzt gegangen, sie wurde geröntgt und chiropraktisch durchgeknetet, aber es war keine Ursache erkennbar. Da sie keinen Vorfall hatte, als wir beim Tierarzt waren, musste meine Tierärztin also ein bisschen Ratespiel veranstalten, aber das war natürlich schwierig. Also bat sie mich darum ein Schmerztagebuch zu führen, Uhrzeiten, Intensität, Umstände zu notieren.

Die Lähmungserscheinungen wurden nicht nur immer schlimmer, sondern auch öfter. Die ersten Vorfälle gestalteten sich so, dass es aussah, als hätte sie sich den Hals verrenkt. Ich nannte das immer einen „Rechtsschlag“. Es steigerte sich so weit, dass sie nur noch kreiselnd laufen konnte und deutliche Schmerzäußerungen von sich gab in Form von Fiepen oder Schreien. Am 3. Januar 2017 gipfelte es darin, dass sie drei Stunden lang nicht geradeaus laufen konnte, stark gefiept hat und auch durch pullern sich nichts wieder eingerenkt hat. Ich dachte wirklich, an diesem Tag hat ihr letztes Stündlein geschlagen. Sie bekam nach Rücksprache mit meinem Tierarzt Schmerzmittel und irgendwann war es dann vorbei.

Gut, so konnte es wirklich nicht weiter gehen! Mein Tierarzt war ratlos und bat mich, ein CT zu machen. Das CT fand dann am 6. Januar 2017 statt, zu dem Zeitpunkt hatte sie solche Vorfälle alle 5 bis 10 Tage. Hummel hat das CT gut überstanden. Das Ergebnis war, dass 4 von 7 Halswirbeln temporäre Bandscheibenvorfälle aufwiesen und es deshalb zu diesen Lähmungen führt. Puh… das war schon ein hartes Brett.

Ich fragte den Tierarzt was man da tun könnte und er kannte nur einen Weg: Operation. Nun erklärte er mir aber das hohe Risiko einer solchen OP. Denn bei Bandscheiben-OPs muss ein Teil quasi blind gemacht werden. Das birgt natürlich das Risiko, dass da was schief geht und der Hund irreparabel gelähmt werden würde. Und dieses Risiko bestand bei ihr ja gleich vier mal! Dazu kam, dass ihr Herz eine Mitralklappeninsuffizienz hatte, was das Narkoserisiko noch mehr erhöhte. Ihr fortgeschrittenes Alter (sie war damals ca. 11 Jahre alt) kam zu den Risiken auch noch hinzu. Und eine Garantie, dass die Operation fruchtet, gab es oben drauf auch nicht.

Okay, ich hielt nochmal mit meinem Tierarzt Rücksprache und entschied mich gegen eine OP. Wir machten einen Plan was wann wie zu tun ist, wenn es wieder auftritt. Und es kam wieder. Sehr oft. Die Vorfälle, die zeitnah nach dem CT folgten, waren immer eher leicht. Bis zum 2. Mai 2017. Sie fiel um, konnte sich nicht mehr bewegen, die gesamte linke Körperhälfte war vollständig gelähmt. Tragen konnte ich sie aber auch nicht, denn sie schrie vor Schmerzen. Es musste doch irgendwas geben, das ihr half!

Es kam so oft wieder, dass wir irgendwann alle zwei Tage oder auch mehrfach an einem Tag mit Lähmungen zu tun hatten. Einen „kreiselnden“ Hund, der fiepte und keinen Schritt geradeaus gehen konnte zum Laufen zu zwingen brach mir das Herz. Aber nur Bewegung half, also musste es sein.

Eine Freundin schlug mir dann eine Osteopathin vor. Ich hatte überhaupt keine Erwartungen, aber ich wusste, dass es nun auch nicht schaden kann. Diese Ostheopatin schlug mir vor, Hummel Chlordioxid zu geben. Vielleicht hast du schon von Tierarzt Dirk Schrader aus Hamburg gehört? Ja, ich weiss, dass er stark polarisiert und ich kenne ihn auch nicht persönlich, kann also zur Person selbst gar nichts sagen. Nehmen wir aber mal die Aggressivität aus seinem Medienauftritt raus und nur die Fakten zur Hand: Er wirbt dafür, dass Chlordioxid ein Allheilmittel ist. Und er tut das mit wahrer Inbrunst, kein Zweifel.

Ich kann dir tatsächlich nicht wissenschaftlich fundiert erklären, was Chlordioxid im Körper anstellt. Ganz grob gesagt ist es so, dass Chlordioxid Krankheitskeime aus Wasser beseitigt. Da Lebewesen überwiegend aus Wasser bestehen, hat ein Herr namens Jim Humble einfach ausprobiert, ob es auch bei Lebewesen funktioniert.

Fragt man Google, trifft man entweder auf das eine oder andere Extrem – diejenigen, die das Mittel heilig sprechen und diejenigen, die das Mittel verteufeln. Es ist von Verätzungen des Körpers die Rede, dabei handelt es sich mal genau genommen um ein Mittel, um Trinkwasser für Menschen zu desinfizieren. Da fragt man sich ein bisschen, was dann hinter diesen Hetzereien steckt. In Verschwörungstheorien der Pharmaindustrie und ähnlichem will ich mich aber absolut nicht ergießen, das ist anstrengend und man wird paranoid. 😉

Aber ich möchte dir erzählen was dieses Mittel bei Hummel erreicht hat. Soviel vorweg: Keine Heilung. Aber das wäre ja nun auch eindeutig zu viel verlangt gewesen, oder? Kaputte Halswirbel können von einem oralen Mittel natürlich nicht wieder intakt werden. Trotzdem hat es bei Hummel Wunder bewirkt!

Nachdem ich also am 3. Mai 2017 damit begann, Hummel Chlordioxid zu verabreichen, folgten bis zum 20. August 2017 nur noch sehr leichte Blockaden und im Verhältnis sehr wenige. Und dann… hörte es auf. Vollständig! Ich hörte im Oktober 2017 vorerst mit der Gabe des Chlordioxid auf. Und zwar bis in den April 2018, wo wieder sehr leichte Blockaden erfolgten. Nach diesen ersten erneuten Blockaden gab ich das Mittel wieder und wir hatten bis in den November 2018 Ruhe.

Bis zu Hummel´s letztem Gang hatten wir nur noch sehr leichte Blockaden, ohne Schmerzäusserung und nur von kurzer Dauer. Diese konnten dann rausgelaufen werden, indem ich sie mir schnappte und herum führte. Und es waren wenige, etwa alle 14 Tage.

Ich denke offen gestanden nicht unbedingt, dass es DAS Allheilmittel ist, aber Chlordioxid kann gezielt eingesetzt in jedem Fall was. Für Hummel schien es keine andere Lösung zu geben, denn der schulmedizinische Weg konnte uns ja offenbar nicht helfen. Bis auf die Operation, Schmerzmittel und „das Beste hoffen“ gab es scheinbar nichts. Insgesamt hatte ich mit drei Tierärzten darüber gesprochen, zwei Kliniken und mit meinem orthopädisch spezialisierten Tierarzt. Niemand hatte einen anderen Vorschlag als das oben genannte.

In den Besuch der Osteopathin setzte ich keinerlei Hoffnung und wurde wirklich positiv überrascht. Ohne das Chlordioxid hätte ich Hummel deutlich früher gehen lassen müssen. Und dieser Entschluss war nicht mehr so weit entfernt, denn es war eine Qual für meine Maus.

Das Mittel ist umstritten, die Kritiker führen reichlich Argumente ins Feld. Selbst meine über alles verehrte Tierärztin ist dem gegenüber negativ eingestellt. Ich dagegen kann nur sagen, dass Chlordioxid Hummel das Leben gerettet hat. Es gab weder Spätschäden, noch die besagten Verätzungen oder irgendeine andere negative Auswirkung. Deshalb kann ich immer nur sagen: Ich hatte den lebenden Beweis, dass Chlordioxid ein Teufelszeug ist – und zwar nicht so, wie die Kritiker es gerne hätten, sondern sehr sehr positiv.

Aber Achtung: Man sollte das nicht wahllos in jeden Hund reindonnern, um zu testen, ob es helfen könnte. Man sollte sich mit jemandem auseinandersetzen, der sich damit auskennt. Das muss nicht zwangsläufig Dirk Schrader sein, wird aber wahrscheinlich auch nicht mit dem bekannten Haustierarzt möglich sein.

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