Zecken sind ein Thema, das uns Hundehalter jedes Jahr im Frühling neu beschäftigt. Wir sind alle Tierfreunde, ohne Frage, aber bei Zecken hört es auf! Warum die widerlichen Blutsauger so gefährlich für Mensch und Hund sind und wie du bei einem Zeckenbiss richtig reagierst, erfährst du im folgenden Blogartikel.

Ich bin wirklich Tierliebhaber und fange sogar Spinnen und Mäuse, um sie dann draußen wieder in die Freiheit zu entlassen. Aber bei Zecken verstehe ich keinen Spaß. Denn die sind nicht nur für die Hunde gefährlich, weil sie fiese Krankheiten übertragen, sondern gehen auch gern auf uns Menschen über. Besonders seit unserem Umzug aufs Land sehe ich mich nun einer Schocktherapie unterzogen. Hier gibt es scheinbar unendlich viele dieser ekelhaften Viecher und die haben immer Saison. Ich habe vor Kurzem sogar bei -14 °C eine aus Püppis flauschigem Haarkleid gepflückt. Und wie viele Zecken im letzten halben Jahr schon auf mich übergewandert sind, kann ich gar nicht mehr zählen.

Bislang habe ich die Spacken einfach vor jedem Spaziergang mit dem Anti-Tique Spray von Lila Loves It (*Werbung) besprüht, mir selbst noch eine Ladung auf die Schuhe und die Hosenbeine, und gut war´s. Das hat immer super funktioniert. Doch offensichtlich lassen die Viecher sich hier nicht von dem Geruch beeindrucken und kommen trotzdem in Scharen.

Also habe ich mich mit dem Thema mal genauer auseinander gesetzt, denn bekanntlich hat man nur vor dem Angst, was man nicht kennt.

Kenne deinen Feind - Das Leben einer Zecke

Zecken gehören zu den Spinnentieren, was man an ihren acht Beinen erkennt. genauer gesagt, gehören sie zu den Milben und ernähren sich vom Blut ihres Wirtes. Sie sind hochspezialisiert und haben sich durch Körperbau und Verhalten ihrem Lebensraum perfekt angepasst.

Viele glauben immer noch, dass Zecken sich von Bäumen auf ihr Opfer herabfallen lassen, aber das stimmt nicht. Sie sitzen an Sträuchern oder im hohen Gras und warten dort geduldig, bis die Mahlzeit vorbei kommt. Dann suchen sie sich eine ruhige Stelle, docken an und sitzen dort manchmal bis zu 15 Tage, um zu speisen. Während der Nahrungsaufnahme wachsen sie bis zum 200-fachen ihres eigenen Körpergewichtes an, da sie sich mit Blut vollsaugen.

Hunde fangen sich die Viecher oft ein, wenn sie „Zeitung lesen“ oder durch die Wiesen und Felder toben. Wir Menschen streichen sie ebenfalls oft im Vorbeigehen ab. Manchmal (bei uns häufiger) wandern die Zecken auf den Menschen, wenn dieser engen Kontakt mit seinem Hund hat, z.B. auf der Couch, beim Streicheln oder im Bett.

Zecken sind echte Überlebenskünstler! Bei Tests im Labor konnten sie bis zu 10 Jahre ohne Mahlzeit auskommen, in der freien Wildbahn können auch mal 3-5 Jahre zwischen den Mahlzeiten liegen.

Krankheiten, die von Zecken übertragen werden

Der Zeckenstich an sich ist eigentlich nicht gefährlich. Allerdings ist es so, dass Zecken häufig Krankheitserreger in sich tragen, die dann auf den Wirt übertragen werden. Dazu gehören FSME und Borreliose.

FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kann sofort übertragen werden, wenn die Zecke zubeißt. Der Virus befindet sich im Speichel der Zecke und kann deshalb auch dann übertragen werden, wenn man die Zecke sofort entfernt. Jedoch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Infektion, je länger die Zecke saugt. FSME kann in unterschiedlich schweren Stadien verlaufen, von leichten Symptomen (ähnlich einer Sommergrippe) über die Hirnhautentzündung (Meningitis) bis hin zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung. Die Wahrscheinlichkeit, sich in Deutschland mit FSME anzustecken ist jedoch relativ selten. Mehr Informationen zu FSME findest du hier.

Wesentlich häufiger kann man sich mit Borreliose infizieren, allerdings erst ca. 12 bis 24 Stunden, nachdem die Zecke zugebissen hat. Die Symptome der Krankheit können vielseitig sein, deshalb ist sie oft schwer zu diagnostizieren. Diese reichen von Abgeschlagenheit, Fieber oder Kopfschmerzen bis hin zu Herzproblemen und Hirnhautentzündung. Oft (aber nicht immer) bilden sich ein paar Tage oder Wochen nach dem Biss rote Ringe um die Stelle, wo die Zecke sich angeheftet hat. Das Problem ist, dass die eigentliche Borreliose manchmal erste Jahre später auftritt, wenn der Patient sich schon gar nicht mehr an den Zeckenbiss erinnert. Weitere Informationen zu Borreliose findest du hier.

Wie entferne und töte ich Zecken?

Wichtig ist, dass du dich und deinen Hund nach jedem Spaziergang genau absuchst, damit die Zecken nach Möglichkeit gar nicht erst zubeißen. Wenn du eine entdeckst, entferne sie sofort! Denn je länger sie saugt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit den o.g. Krankheiten.

Bei der Entfernung von Zecken hat jeder wohl so seine eigene Art, mit den widerlichen Viechern umzugehen. Ich hab ein witziges Video gefunden, das ein paar tolle Tipps liefert und auch beschreibt, wie man es auf gar keinen Fall machen soll.

Schutz vor Zecken

Natürlich hat die Pharmaindustrie Impfstoffe gegen FSME und Borreliose entwickelt, die sie mit einem gewissen Grad an Panikmache unter die Leute bringt. Jedoch ist die Notwendigkeit einer solchen Impfung für Mensch und Hund fragwürdig. Die FSME-Impfung hat z.B. den Nachteil, dass sie neurologische Schäden verursachen kann und das mit einer fast doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit, wie die eigentliche Erkrankung selbst. Noch dazu muss sie alle 3-5 Jahre wiederholt werden, was das Risiko weiter vergrößert. Hier findest du weiterführende Informationen zur FSME-Impfung.

Auch die Impfung gegen Borreliose ist relativ umstritten. Bei Hunden haben Wissenschaftler behauptet, dass diese eine natürliche Immunität gegen Borreliose-Erreger haben und daher auch im Laufe ihres Lebens mit zahlreichen Zeckenbissen nie wirklich an Borreliose erkranken. Bewiesen ist das allerdings nicht. Eine Impfung gegen Borreliose ist schwierig, denn es gibt viele unterschiedliche Arten und der Impfstoff deckt nur wenige davon ab.

Mehr Sinn macht es meiner Meinung nach, einen so genannten Zeckentest durchzuführen.

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Hier kannst du die Zecke, die dich oder deinen Hund gebissen hat (ich nehme das nur bei uns Menschen) in ein kleines Reagenzglas stecken, dort töten und das Blut auf Borreliose-Erreger testen. Innerhalb von 10 Minuten hast du das Testergebnis. Seit wir hier in diesem zeckenreichen Gebiet wohnen, habe ich immer ein paar dieser Tests im Schrank liegen. Hier kannst du ihn bestellen (*Werbung).

Beim Tierarzt ist mir neulich eine chemische Lösung als Zeckenschutz für Hunde aufgeschwatzt worden, die sich bei genauerer Betrachtung als sinnlos und extrem schädlich für die Hunde herausgestellt hat. Falls du den Beitrag dazu verpasst hast, findest du ihn hier.

Da ich mit der Lösung vom Tierarzt nicht zufrieden war und keine Lust habe, meine Hunde regelmäßig mit Chemokeulen zu behandeln (die Langzeitwirkungen sind mir zu heikel), habe ich mich nun auf die Suche nach natürlichen Anti-Zecken-Mitteln gemacht. Hier gibt es zahlreiche Anbieter, von denen ich einige gerade teste und demnächst in einem Beitrag vorstellen werde.