Frühling! Raus in den Garten! Und jedes Jahr dasselbe Spiel. Nachdem den Winter über der Garten bei uns das Reich der Hunde war, beginnen wir nun langsam, uns diesen zurück zu erobern. Braungelbe Flecken, abgekaute Pflanzen, riesige Löcher und der Rasen sah auch schon mal gesünder aus. Deshalb habe ich mir ein paar Tipps geben lassen, wie der Garten trotz riesiger Hunde auch schön sein kann. Hier unsere 7 Tipps für alle Garten- und Hundebesitzer.

Ich gebe zu, seit wir letzten Herbst auf unseren Bauernhof gezogen sind, lag unser Augenmerk eher auf der Sanierung im Haus, als auf einem schönen und repräsentativen Garten. Die Hunde genossen also das letzte halbe Jahr ihre Freiheit und haben sich natürlich besonders im Garten häuslich eingerichtet. Die Grasnarbe ist von ausgelassenen Spielen komplett wegrasiert, es gibt zahlreiche Trampelpfade rund um das komplette Grundstück und alles, was kreucht, fliegt und fleucht wird gnadenlos verbellt und in die Schranken gewiesen.

Wie jedes Jahr beginnt nun auch im Frühling wieder der verzweifelte Versuch der Menschen, sich den Garten zurückzuerobern. Mit mäßiger Begeisterung seitens der Hunde. Hier ein Versuch, auf beiden Seiten Kompromisse zu machen und eine friedliche Koexistenz von Mensch und Hund zu erreichen.

Das ist okay, der darf hier sein

Ich finde es ja gut, wenn die Hunde ihr Territorium verteidigen. Immerhin setzen sie damit ein klares Zeichen an alle, die uneingeladen auf unseren Hof kommen wollen. Doch das bedeutet nicht, dass wahllos alles kommentiert und verbellt werden muss, was auf der Straße am Grundstück vorbei geht.

Besonders mit Murdoch stehen daher einige Tage Training an, bis auch ihm wieder klar ist, dass keine Gefahr von außen droht, nur weil Kinder die Straße entlang toben. Kurz bellen ist okay, aber dann muss es auch gut sein. Deshalb kommentiere ich seine Beller mit einem kurzen „Danke, ist okay!“ und rufe ihn dann zu mir. Wenn er kommt, gibt es ein Leckerchen, eine kleine Kuscheleinheit oder ein kurzes Spiel als Belohnung. Dieses Ritual wiederholen wir ganz oft, eigentlich jedes Mal, wenn wir gemeinsam im Garten sind. So lernt er ganz schnell, dass er zwar kurz bellen darf, dann aber zu mir kommen und sich seine Belohnung abholen soll.

Kommt er nicht zu mir, wenn ich ihn rufe, gehe ich ihn holen. Natürlich gibt es dann keine Belohnung, das wäre ja noch schöner! Wichtig ist, dass ich mich bedanke dafür, dass er Bescheid gesagt hat. Immerhin will ich meinen aufmerksamen Wachhund behalten, aber er muss ja nicht gleich an die Decke gehen. Das freut auch die Nachbarn, denn niemand mag einen Hund, der andere durch den Zaun hindurch permanent anprollt.

Am Zaun Patrouille laufen

Hunde laufen nun mal gern die Grenzen ihres Territoriums ab. Das ist tief in ihrer Natur veranlagt und nur mühsam bis gar nicht heraus zu bekommen. Deshalb lasse ich bei allem, was ich pflanze, einen kleinen Abstand zum Zaun. Dann muss nämlich niemand über die frisch gesetzten Pflänzchen trampeln.

Kein Gift im Garten

Ich weiß, ich muss dir das nicht sagen, aber ich mache es trotzdem: Vorsicht mit Unkraut- und Ungeziefervernichtern! Schneckenkorn, Ratten- oder Mäusegift und verschiedene Düngersorten (auch der mit Hornspänen, wenn Rizin enthalten ist) sind giftig für Hunde!

Bei Mäusegift ist es übrigens auch so, dass dein Hund vergiftet wird, wenn er eine tote Maus frisst, die vorher das Zeug zu sich genommen hat. Deshalb lieber darauf verzichten und natürliche Varianten wählen! Ich persönlich kann ja nichts töten, egal wie nervig die kleinen Nager sind. Deshalb habe ich ein ganzes Arsenal an Lebendfallen (*Werbung), die bei uns super funktionieren. Das gefangene Getier wird dann auf die Gassirunde mitgenommen und möglichst weit vom Haus entfernt ausgesetzt. Sonst kommen sie zurück, das hatte ich auch schon.

Brauner Rasen statt grüner

Zugegeben, ich bin oft faul im Winter und lasse meine beiden Morgens und Abends zum Pinkeln in den Garten. Da die Hunde immer dieselben Stellen nutzen und damit auch ihr Revier markieren, brauche ich mich über braune Stellen im Rasen natürlich nicht zu wundern.

Deshalb geht es jetzt wieder häufiger vor die Tür und dort wird fleißig belohnt, fast so als würden wir die Stubenreinheit noch einmal neu üben. Da ernte ich zwar in den ersten Tagen ein paar entsetzte Blicke, weil nicht so ganz klar ist, wieso plötzlich für so etwas Selbstverständliches wie Pullern belohnt wird, aber das Prinzip verstehen die beiden schnell. Wer im Garten pullert bekommt nämlich nichts.

Der Rasen wird übrigens braun, weil er zum einen durch den Hundeurin überdüngt wird, zum anderen aber auch, weil die Stellen schlichtweg in der prallen Sonne verbrennen. Gegen das Überdüngen hilft, wenn man mit ordentlich Wasser nachspült. Aber wer will schon überall kleine Sonnenschirmchen aufstellen, um den Rasen an der Stelle vor der Sonne zu schützen?

Hier ist deine Buddelecke

Murdoch habe ich Buddeln im Garten schon im Welpenalter abgewöhnt. Er macht das nur noch, wenn ich ihn bewusst darauf ansetze, also auf eine Stelle am Boden deute und „Such“ sage. Püppi hat bei ihrer vorherigen Besitzerin keinen Garten gehabt und liebt es ohnehin, das Erdreich aufzulockern und sich dann zum Kühlen in ihr Loch zu legen. Deshalb habe ich mir bei ihr eine andere Taktik einfallen lassen.

Bei uns gibt es in einer Ecke (neben den Mülltonnen) einen Haufen, der vor unserem Einzug immer als Kompost genutzt worden ist. Im Herbst haben wir dort (aus Mangel an einer Biotonne) immer das trockene Laub und den Rasenschnitt aufgehäuft und nun ist daraus ein wundervoller Haufen Muttererde geworden. Dies ist jetzt Püppis eigene Buddelecke, in der sie sich nach Lust und Laune austoben darf. Immer, wenn ich sie erwische, wie sie im Rasen ein Loch buddelt, gibt es ein kurzes Abbruchsignal und ich zeige auf den Haufen. Dort darf sie buddeln. Wir sind noch dabei, das zu etablieren und sie hinterfragt diese Entscheidung noch ab und an, aber wir sind auf einem guten Weg. Das Gute daran: Der Haufen liegt im Schatten einer großen Kastanie, ist also ohnehin feuchter, als andere Stellen im Garten.

Jetzt habe ich noch einen Tipp gelesen und zwar, Leckerchen verbuddeln. Knochen, Hundesalami oder ähnlich begehrenswerte Leckereien stecke ich dort in kleine Löcher. Sie findet es super und auch Murdoch kommt langsam auf den Geschmack. Natürlich muss man ab und zu die Löcher wieder zubuddeln und festtrampeln, sonst wird es ja langweilig. Aber bisher scheinen beide begeistert zu sein.

Blumen- und Gemüsebeete sind Tabu!

Aus Hundesicht muss das ziemlich merkwürdig sein, wenn Frauchen oder Herrchen buddelt und sie dürfen nicht helfen. Ich ernte auch fragende Blicke, wenn ich ihren Versuch, mir zu helfen, mit einem Abbruchsignal unterbinde. Wie von der Tarantel gestochen springe ich aus dem Beet und stelle mich mit ausgebreiteten Armen davor, wenn einer der beiden sich auf den Weg macht, um mir zu helfen.

Murdoch, der die Sache von klein auf kennt, legt sich meist in sicherem Abstand hin und beobachtet das Spektakel, während Püppi und ich Diskussionen führen. Doch so langsam etablieren wir die Grenzen. Das Gemüsebeet werde ich aber sicherheitshalber wieder in ein Hochbeet verlegen. Denn der Duft junger Karotten scheint unwiderstehlich zu sein und selbst Murdoch bedient sich dort oft selber, wenn er die Chance dazu hat. Ein kleiner Zaun oder eben ein Hochbeet eignen sich als visuelle Grenze offenbar besser, als eine imaginäre Linie.

Grillparties

Das ist so ein Ding! Wir lieben BBQs und die haben bei uns eigentlich immer Saison. Bei uns wurde dieses Jahr bereits am 1. Januar angegrillt. Umso wichtiger ist es mir, dass die Hunde ihre plüschigen Popos vom heißen Grill weit entfernt halten.

Doch der Duft von frisch gegrilltem Fleisch ist natürlich sehr anziehend, das kann ich schon verstehen. Dennoch ist es uncool und kann auch gefährlich sein, wenn der Hund sich am Grill selbst bedient. Hier hilft es, wenn die Hunde wissen, dass sie dort nichts zu suchen haben. Deshalb erkläre ich konsequent einen Radius von einem Meter rund um den Grill als Tabuzone für die Hunde. Auch wenn wir Menschen essen, haben sich die beiden fern zu halten. Deshalb werden sie dann auf ihre Plätze geschickt und bekommen dort einen rohen Knochen, einen Ochsenziemer oder sonstige Kauartikel. Dann sind sie beschäftigt und wir können in Ruhe unser Essen genießen.

Wichtig ist auch, dass man Freunde hat, die diese Grenzen akzeptieren und den Hunden nicht heimlich Dinge vom Grill oder vom Tisch füttern. Diese Regel mache ich bei allen, die neu sind, sofort von Anfang an klar. Denn was uns Menschen schmeckt, muss nicht unbedingt gut für die Hunde sein. Besonders Kinder haben damit manchmal so ihre Probleme damit. Also dürfen sie den Hunden etwas geben, was ich erlaube, aber erst NACHDEM wir Menschen fertig sind.

Ich hoffe, mit diesen Tipps können wir dir den Sommer etwas schöner gestalten. Hast du noch Ratschläge oder Dinge, auf die man achten muss? Dann kommentiere unter dem Beitrag und lass sie uns wissen.