*Werbung für fittere Hunde* Geht es dir und deinem Lieblingsrudel auch so, dass ihr im Winter so richtige Couch Potatoes geworden seid? Für Murdoch und Püppi heißt es seit ein paar Tagen fit für den Frühling werden und wir haben einen Online Kurs bei der Physiotherapeutin für Hunde Martina von Doggy Fitness belegt. Im Gastbeitrag verrät sie heute ein paar Übungen, die man ganz einfach auf dem Spaziergang einbauen kann.

Für uns und unsere Hunde sind regelmäßige Bewegung und Spaziergänge selbstverständlich und wichtiger Teil des täglichen Lebens. Aber warum die alltägliche Routine nicht aufpeppen und auf den gemeinsamen Gassirunden etwas für die Fitness und Gesundheit des Hundes tun – und ihn dabei auch gleichzeitig noch geistig ein wenig fordern?
Es gibt tolle Möglichkeiten, die Spaziergänge so zu gestalten, dass sie viel mehr sind als ein Gassigang. Angepasst an den Gesundheitszustand und das Alter des Hundes ist das für jeden Vierbeiner eine tolle Abwechslung. Du benötigst dafür keine besonderen Vorkenntnisse und auch kein Equipment. Sieh es einfach als Trimm-Dich Einheit, wie wir sie früher im Wald gemacht haben.

Was bringt es deinem Hund?

Hast du auch schon Menschen gesehen, die bis ins hohe Alter körperlich sehr fit sind? Wenn man sie fragt, wie das kommt, haben sie meist eine einfache Antwort: regelmäßige Bewegung. Und was für den Menschen gut ist und funktioniert, ist in diesem Fall ebenso sinnvoll für unsere Hunde: gezielte und regelmäßige Bewegung – bzw. Gymnastizierung. Dies gilt für jeden Hund. Also auch für jene die bereits älter sind oder unter Gelenkerkrankungen leiden. Es unterstützt deinen Hund dabei, den Alterungsprozess zu verzögern und beweglich und gut bemuskelt zu bleiben.

Positiver Nebeneffekt ist, dass auch das Herz-Kreislaufsystem fit gehalten wird.

Wann ist die Trainingseinheit auf dem Spaziergang tabu?

Wenn dein Hund vom Tierarzt Ruhe verordnet bekommen hat, ist natürlich auch die „Trimm-Dich-Einheit“ tabu.

© Doggy Fitness
Richtige Bewegung ist besser als einfach nur viel Bewegung

Häufig sind Hundehalter der Meinung, dass der Hund einfach viel bewegt werden sollte. Das einfache Laufen langer Strecken sei die perfekte Auslastung und erhalte und fördere auch die Fitness. Im besten Falle trainiert man damit die Kondition des Hundes. Allerdings kommt es, wenn es um die Gesunderhaltung und Fitness geht, nicht nur darauf an.
Zum anderen langweilt es bekanntermaßen unsere Hunde, jeden Tag dieselbe Strecke zu laufen – mit den selben Eindrücken und Gerüchen.

Unsere Hunde freuen sich über regelmäßige Abwechslung, denn das bedeutet auch Lebensqualität. Ein Spaziergang kann und sollte also viel mehr als ein „Toilettengang“ sein.

Fitness to go – was bitte kann man da machen?!

Schau dich auf euren gemeinsamen Spaziergängen einfach mal um und werde kreativ. Du kannst die Dinge nutzen, die sich in der Umgebung und in der Natur bieten.

Spannend kann ein Spaziergang übrigens auch auf kurzen Strecken sein

Deshalb stelle ich dir hier einige Tipps und Inspirationen vor, mit denen du für jeden Hund den Spaziergang in eine „Trimm-Dich-Einheit“ umwandelst. Ganz gleich, ob es eine ausgedehnte Runde ist, oder ob es im Zweifel auch mal schnell gehen muss. So bleiben eure gemeinsamen Gassigänge spannend und du tust etwas für die Gesundheit und Fitness deines Hundes!

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Wir nutzen Alltagsbewegungen, die die meisten Hunde kennen

Diese Alltagsbewegungen können wir auf jedem Spaziergang unkompliziert einbauen. Auch auf den kurzen Gassigängen.

  • Du kannst deinen Hund z.B. mehrmals vom Steh ins Sitz und wieder ins Steh wechseln lassen. Damit trainierst du die Muskulatur der Hinterläufe und des unteren Rückens und auch die Beweglichkeit der Hinterläufe.
  • Mit dem Pfote geben trainierst du die Beweglichkeit des Ellbogens bei deinem Hund und die Muskulatur der Vorderläufe. Wenn du dir beide Vorderpfoten abwechselnd geben lässt, muss dein Hund sich gleichzeitig ausbalancieren und koordinieren.
  • Sitz Platz Transfer: klingt auch wieder simpel, ist aber eine schöne Übung, um besonders die Muskulatur der Vorderläufe und des Schultergürtels zu trainieren und gleichzeitig die Beweglichkeit der Hinterläufe und der Ellbogengelenke.
  • Lasse deinen Hund vom Steh ins Platz gehen und dann wieder ins Steh. Du wirst sehen, das hört sich leichter an als es ist. Der Steh-Platz Transfer ist das perfekte Ganzkörper-Training. Die Beweglichkeit und Muskulatur des gesamten Körpers wird trainiert. Je mehr dein Hund es schafft, bei den Positionswechseln auf der Stelle stehen zu bleiben, ohne dabei einige Schritte nach vorne zu machen, desto größer ist der Trainingseffekt. Das bedarf aber bereits einiger Trainingserfahrung und ist insbesondere für ältere Hunde oder bei Gelenkproblemen oft sehr schwierig. Überfordere deinen Hund nicht. Die Wirkung der Übungen ist vergleichbar mit den Liegestützen beim Menschen. Beginne auch hier mit wenigen Wiederholungen (2-3 Mal).

So habt ihr bereits vier Übungen für euren Spaziergang, die ihr ohne große Mühe einbauen könnt.

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Kleines Stretching gefällig?

Nutze kleine Mäuerchen, die ihr unterwegs findet und lasse deinen Hund mit den Vorderpfoten daran aufrichten. Er sollte die Position dann 2-3 Sekunden halten. Das ist ein tolles Stretching besonders für die Hüft- und Rückenmuskulatur.

Hindernisse auf den Gassirouten

Du hast Poller oder Bordsteine auf den Gassirunden? Lasse deinen Hund um die Poller herumgehen und führe ihn die Bordsteine abwechselnd herauf und hinunter. Das ist toll für die Beweglichkeit sowie Balance und Koordination.

Laufen über verschiedene Untergründe

Mit dem Laufen über verschiedene, wechselnde Untergründe fördert man die Koordination, das Gleichgewicht und ein gutes Körpergefühl des Hundes. Es unterstützt zudem die Propriozeption. Darunter versteht man die Wahrnehmung der Bewegungen und Lage des Körpers und einzelner Körperteile im Raum, also die Eigenwahrnehmung des Körpers. Dein Hund wird zudem animiert, alle Läufe gleichmäßig zu nutzen. Auch die Nerven werden durch die wechselnden Untergründe stimuliert. Es ist also eine sehr vielseitige und abwechslungsreiche Übung für deinen Hund.

So funktioniert es:

Wir nutzen auch hier natürlich wieder das, was uns die Umgebung bietet. Nehme deinen Hund am besten an die Leine und führe ihn im Schritttempo über die verschiedenen Untergründe. Durch das langsame Tempo nimmt dein Hund die verschiedenen Untergründe gut wahr und balanciert Unebenheiten bewusst aus.
Als Untergründe eignen sich beispielsweise Asphalt, Waldboden mit Wurzeln, Schotterwege, Feldwege, ein umgepflügter Acker und Sandboden. Beginne mit kurzen Einheiten, besonders bei älteren Vierbeinern. Ein bis drei „bewusste, kurze (20-30 Sekunden) Ausflüge“ auf unebene Untergründe reichen zu Beginn völlig aus. Das hört sich für uns Menschen wenig an. Doch als bewusste Bewegung genutzt, ist es für unsere Hunde durchaus anstrengend.

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Die Übungseinheit im Wald und auf dem Feld

Auch auf einem Waldspaziergang können wir nutzen, was die Natur uns bietet. Im Wald kannst du deinen Hund über Äste steigen lassen oder um Baumstümpfe herumgehen lassen. So tust du etwas für seine Beweglichkeit und förderst seine Körperwahrnehmung und Balance. Der Trainingseffekt der Gleiche wie beim Hürden – und Slalomlaufen. Die Äste kannst du z.B. in einer bequemen Hundelänge Abstand oder auch wie große Mikadostäbe anordnen und deinen Hund darüber steigen lassen.

Alle vorgestellten Übungen sollten langsam passieren und immer auch auf den Gesundheitszustand deines Hundes angepasst. Es geht niemals um Schnelligkeit und Quantität. Besser sind wenige Wiederholungen, die gezielt und richtig durchgeführt werden und von deinem Hund bewusst wahrgenommen werden.

Du siehst, deiner Phantasie sind auf den gemeinsamen Spaziergängen mit deinem Hund keine Grenzen gesetzt – ganz gleich ob es ein langer oder kurzer Gassigang ist oder ob du in der Stadt oder auf dem Land unterwegs bist. Dein Hund wird großen Spaß an der Abwechslung haben.

Hat dir der Beitrag gefallen und ein paar tolle Ideen geliefert? Dann teile ihn gern, denn sharing is caring. Schau gern auch mal direkt bei Doggy Fitness (*Werbung) vorbei und entdecke die verschiedenen Online Kurse, u.a. speziell für Hunde mit Ellenbogen-, Hüft- oder Gelenkproblemen. Auch für Welpen und ältere Hunde sind tolle Übungen und Workshops dabei, die du dir ganz einfach zu Hause anschauen und direkt umsetzen kannst. Wir wünschen dir und deinem Hund viel Spaß bei den Übungen und danken Martina, dass sie uns ein paar Tipps für fittere Hunde gegeben hat.