Das richtige Hundefutter auszusuchen ist nicht ganz einfach. Es soll nicht nur gesund sein und schmecken, sondern auch noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Gerade bei Hunden mit Allergien gestaltet sich die Suche nach einem guten Hundefutter schwierig. Aber auch Hunde, die keine besonderen Ansprüche an ihre Ernährung haben, sollen nur das Beste zu futtern bekommen. In diesem Artikel und dem Video erkläre ich dir, worauf ich bei der Wahl unseres Hundefutters achte.

Gängige Deklarationen beim Hundefutter

Um dir wirklich ein Urteil über die Qualität des Hundefutters zu machen reicht es nicht, sich die schönen Werbetexte auf der Vorderseite der Packung anzuschauen. Denn der Teufel liegt, wie so häufig, im Detail. Ein wichtiges Kriterium hierzu ist die Deklaration der Inhaltsstoffe. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, mit denen Hersteller von Hundefutter die Liste der Inhaltsstoffe angeben können.

Geschlossene Deklaration

Bei der geschlossenen Deklaration werden nicht die Inhaltsstoffe und Zutaten angegeben, sondern lediglich die Lebensmittelgruppen, z.B. Getreide, pflanzliche oder tierische Nebenerzeugnisse. Wählt der Hersteller diese Form der Deklaration, ist er nicht sonderlich transparent mit den Zutaten, die in seinem Hundefutter verwendet werden. Außerdem erfährst du nicht, welche Zutat zu welchem Prozentanteil enthalten ist. Besonders für Hunde mit Allergie oder Futterunverträglichkeiten ein Ratespiel, das schnell zur gesundheitlichen Gefahr werden kann.

Halboffene Deklaration

Bei der halboffenen Deklaration geht es schon etwas transparenter zu. Hier werden alle Inhaltsstoffe einzeln aufgeführt, so dass du genau erfährst, was bei deinem Hund im Napf landet. Besonders für Allergiker wichtig, denn allergieauslösende Stoffe können so ausgeschlossen werden. Was bei der halboffenen Deklaration häufig fehlt, sind die genauen Prozentangaben der Inhaltsstoffe. Das macht es etwas schwieriger, wenn du z.B. Öle oder Futterzusätze dazugeben möchtest, weil du nicht weißt, wie viel du dosieren musst. Diese Art der Deklaration ist wohl die Häufigste. 

Offene Deklaration

Die Königin unter den Deklarationen, die keine Fragen mehr offen lässt. Meist findest du offene Deklarationen bei Herstellern mit Bio-Qualität. Diese legen in der Regel viel Wert auf Transparenz. Du findest hier alle Inhaltsstoffe, inkl. Prozentangaben. Bei tierischen Zutaten wird oft sogar noch das Körperteil des Tieres angegeben, z.B. Muskelfleisch oder Innereien. Bei dieser Deklaration bleiben eigentlich keine Wünsche offen.

Trockenfutter für Hunde

Hundefutter aus dem Supermarkt

Aber was machst du nun, wenn du im Supermarkt vor dem Regal für das Hundefutter stehst? All die Verpackungen sehen gesund, lecker und perfekt für deinen Hund aus. Weil: Vorne steht die WERBUNG drauf!

Gesetzlich betrachtet muss eine bestimmte Fleischsorte zu mindestens 4% im Futter enthalten sein, damit man damit werben kann. Wenn also drauf steht „mit leckerem Huhn“ kann es sich theoretisch um 4% Huhn handeln. Das siehst du erst, wenn du auf der Rückseite in die (meist sehr klein gedruckte) Deklaration schaust.

Mittlerweile kannst du im Supermarkt schon Glück haben und ein ordentliches Hundefutter finden. Allerdings darfst du dabei meist nicht auf den Preis schauen, denn was wirklich gut ist, ist mitunter schon ganz schön überteuert. Meiner Meinung nach zumindest…

Es gibt aber zwei Dinge, an denen du trotzdem auch bei weniger transparent deklarierten Futtersorten Rückschlüsse auf die Qualität ziehen kannst:

Rohasche-Anteil

Bei den Angaben vom Rohasche-Anteil handelt es sich um die Inhaltsstoffe im Hundefutter, die bei Verbrennung zurückgelassen werden. Man kann sie auch als unverdauliche Bestandteile (z.B. Mineralien) bezeichnen. Das heißt, dass dein Hund diese frisst, sein Körper sie aber gar nicht verwerten kann und wieder ausscheidet. Das Problem ist, dass sie dabei aber auch die Organe deines Hundes belasten und du noch dafür bezahlst.

Richtwert: Gänzlich vermeiden kann man Rohasche nicht. Es wird immer Bestandteile geben, die vom Futter nicht verdaut werden können, aber trotzdem ihre Berechtigung haben. Wichtig ist, dass bei einem guten Futter der Anteil der Rohasche unter 10% liegen sollte.

Rohfaser-Anteil

Auch wenn viele Hundehalter denken, pflanzliche Bestandteile im Futter wären nicht mehr als billige Füllstoffe, so haben sie dennoch eine wichtige Funktion für die Verdauung. Die Pflanzenteile, die nicht verdaut werden können, bezeichnet man als Rohfaser. Meist handelt es sich dabei um Zellulose, die zu den Ballaststoffen gehört. Der Organismus des Hundes kann diese Inhaltsstoffe nicht verwerten, sie sind jedoch wichtig für die Darmgesundheit, da sie die Nahrungsquelle für die Mikroorganismen im Darm bilden.

Als Richtwert kann man sagen, dass ein Rohfaser-Gehalt von 2 bis 3,5 % gut ist.