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Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich selbst auf einen hohen Fleischanteil im Hundefutter geschworen. Um Kohlenhydrate habe ich einen großen Bogen gemacht und ein Fleischgehalt von um die 80% war für mich ein Qualitätsmerkmal beim Hundefutter. Doch brauchen unsere Hunde wirklich Unmengen von Fleisch um gesund und glücklich zu sein?

Du hast es ja vielleicht schon mitbekommen, dass ich mich gerade mit „Clean Feeding“ auseinander setze. Das gleichnamige Buch von Anke Jobi hatten wir ja neulich in den Buchtipps und auch meine Gründe, warum ich das gern ausprobieren möchte, hatte ich im Artikel Selber kochen für Hunde bereits beschrieben.

Setzen wir uns also zunächst mal mit der Frage auseinander, wieviel Fleisch im Hundefutter wirklich sein muss.

Ist BARF die einzig artgerechte Ernährung für Hunde?

Seit einigen Jahren wird die Rohfütterung (oder BARF) immer beliebter. Dabei werden hauptsächlich Fleisch, Innereien und Knochen gefüttert – zusammen mit etwas Obst, Gemüse und Nahrungsergänzungen werden so die Mahlzeiten für den Hund selbst zubereitet. Hier macht der Fleischanteil ca. 80% aus, was natürlich bei zwei so großen Hunden wie meinen schon ordentlich ins Gewicht fällt.

Ich selbst habe mit BARF auch schon sehr gute Erfahrungen gemacht. So habe ich damals, als mein erster Hund Herr Dr. Schröder älter wurde, seine Ernährung von Aldi-Trockenfutter auf BARF umgestellt. Das hat ihm sichtlich gut getan, sowohl gesundheitlich als auch mental. Er wirkte zufriedener und auch seine altersbedingten Beschwerden, haben wir zumindest für eine Zeit etwas besser in den Griff bekommen. Wir hatten einen professionell erstellten Ernährungsplan und so stand ich halt zweimal täglich in der Küche und hantierte mit leckerem Pansen, getrockneten Kräutern, Obst- und Gemüseflocken. Ganz schön aufwendig, aber das war es mir auf jeden Fall wert.

Als Murdoch dann bei uns einzog habe ich mich dann auf die Suche nach einem hochwertigen Trockenfutter für Welpen gemacht. Die BARF-Ernährung eines Welpen, der einen ganz anderen und ständig wechselnden Bedarf hat, war mir dann doch zu heikel. Ganze drei Tage lang war ich dann auf der Suche nach einem Trockenfutter, das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatte. Natürlich sollte es auch – basierend auf meinen Erfahrungen in der Rohfütterung – einen möglichst hohen Fleischanteil haben. Unter 70% habe ich nichts akzeptiert und sobald ich über Getreide in den Inhaltsstoffen gestolpert bin, habe ich mich angewidert abgewendet.

Natürlich gab es auch für den kleinen Murdoch hin und wieder BARF und rohes Fleisch, aber im ersten Jahr war schon Trockenfutter seine Hauptmahlzeit. Danach schwenkte ich wieder häufiger zu BARF, wobei schon allein die Besorgung des Fleisches für mich ein kleines Problem darstellte, denn wir hatten keinen großen Gefrierschrank, sondern nur drei bescheidene Fächer, die er sich dann auch noch mit uns teilen sollte.

Als Püppi dann zu uns kam, habe ich mich gedanklich von der Rohfütterung verabschiedet, zum einen wegen besagter fehlender Lagerungsmöglichkeiten, zum anderen ehrlich gesagt auch aus einem finanziellen Aspekt. Man kann das kritisieren, dass ich mir dann vielleicht keinen zweiten Hund holen sollte, aber zwei so große Hunde mit purem Fleisch zu ernähren war dann einfach nicht mehr möglich. Natürlich haben sie trotzdem hin und wieder leckere BARF-Portionen bekommen, aber es war keinesfalls alltäglich.

Braucht ein Hund so viel Fleisch?

Das ist die Frage, die ich mir schon häufiger gestellt habe. Natürlich kommen die Barfer unter uns mit dem Argument, der Hund stamme ja vom Wolf ab und der ernährt sich eben zum überwiegenden Teil von Fleisch. Doch dann beschäftigte ich mich aus reinem Interesse ein wenig mehr mit wild lebenden Hunden und Streunern und fand heraus, dass sich die meisten der herrenlosen Hunde von menschlichen Abfällen, darunter viel Gemüse und Getreideprodukte, ernähren. Es macht ja auch Sinn, dass der Hund sich im Laufe der Evolution an die Essensgewohnheiten von uns Menschen angepasst hat.

Ein wahrer Augenöffner war für mich dabei der Blog von Anke Jobi und ihr „Clean Feeding“-Buch (*Werbelink), das ich neulich ja auch schon mal genauer vorgestellt hatte. Wenn du mehr über das lesen möchtest, was ich gleich als nächstes kurz zusammen fasse, empfehle ich dir die Lektüre ihres Artikels „Sollte man viel Fleisch füttern?“

Also… Proteine sind lebenswichtig für eine gesunde Ernährung von Hunden. Die darin enthaltenen Aminosäuren werden vor allem in den Muskeln, Knochen und inneren Organen für das Wachstum und die Regeneration benötigt. Sie sind außerdem wichtig für das Blut, gesunde Haut und Fell. Zwar sind auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln Proteine enthalten, aber aus tierischen Quellen kann der Hundekörper diese besser verarbeiten.

Jedoch gibt es auch in Bezug auf die Proteine ein „Zuviel des Guten“. Da ein Überschuss an Proteinen in der Leber und den Nieren abgebaut wird, werden diese natürlich stark beansprucht und können so im Laufe der Zeit krank werden. Darüber hinaus kann es zu einem gestörten Verhältnis an Stresshormonen, wie Adrenalin und Dopamin, und Serotonin kommen, welches beruhigend und ausgleichend wirkt. Ich vermute daher kommt auch der Mythos, dass fleischbasierte Ernährung Hunde aggressiv machen könnte.

Qualität statt Quantität

Wenn wir darüber sprechen, dass wir unsere Hunde artgerecht ernähren wollen, dürfen wir meiner Meinung nach auch das Los der Nutztiere, die für das Hundefutter verarbeitet werden, nicht vergessen. Schon lange ist klar, dass die Produktion von Fleisch aus der Massentierhaltung nicht nur einen großen Teil unserer Ressourcen verbraucht, sondern auch Hand in Hand geht mit Tierleid.

Ich stelle mir also zwangsläufig die Frage, ob ich gewillt bin, das zumindest zum Teil zu unterstützen. Wir selber essen kaum noch Fleisch und wenn doch, dann bevorzugt vom Schlachter unseres Vertrauens. Dort wird noch selbst geschlachtet und nur von artgerecht aufgezogenen Nutztieren aus der Umgebung. Nichts mit Massentierhaltung, Medikamenten, Tiertransporten, Stresshormonen und unsauberen Schlachtbedigungen. Und was für mich selbst wichtig ist, möchte ich natürlich auch bei meinen Hunden fortführen.

Aber ich habe leider auch keinen Goldesel im Stall stehen, deshalb müssen wir hier einen Kompromiss finden, der nicht nur meine Hunde, sondern auch meinen Geldbeutel glücklich macht. Denn es ist niemandem geholfen, wenn ich meinen Hunden massenweise qualitativ fragwürdiges Fleisch aus der Massentierhaltung vorsetze. Natürlich werden sie es fressen, aber so wirklich hat das wohl nichts mit gesunder Ernährung und Clean Feeding zu tun.

Fest steht für mich also bereits jetzt, dass auch 40-50% Fleischanteil im Futter meiner Hunde genügen sollen. Das ist gesundheitlich übrigens kein Problem, so lange die Ernährung weiterhin ausgeglichen bleibt.Wie sich das Ganze auswirkt, werde ich in den kommenden Monaten regelmäßig hier im Blog und auf Youtube berichten. Wenn du das Projekt gern weiter verfolgen möchtest, dann abonniere unseren Youtube-Kanal und aktiviere das kleine Glöckchen. Dann bekommst du immer eine Benachrichtigung, wenn wir ein neues Video hochgeladen haben. Solltest du nicht bei Youtube sein, kannst du auch direkt den Blog abonnieren (siehe unten).

Wie viel Fleisch fütterst du deinem Hund?