Heute geht es mal nicht um das Futter selbst, sondern das Behältnis, aus dem dein Hund frisst. Eigentlich ein banales Thema, aber auch über Näpfe, besonders aus welchem Material sie sind, gibt es einiges zu wissen. Ich verrate dir heute, worauf du beim Kauf eines Futter- oder Wassernapfes für deinen Hund achten musst und wie du den richtigen findest.

Material des Napfes

Hier sollten wir zwischen Wasser- und Futternapf unterscheiden. Wasser befindet sich viel länger in einem Napf, als Futter und kann so Stoffe aus dem Napf aufnehmen, die der Hund dann durch Trinken in den Körper aufnimmt.

Kunststoffnapf

Kunststoffnäpfe sind insbesondere als Wassernapf nicht die ideale Wahl. Weichmacher und Plastikbeschichtung können ins Wasser gelangen und für deinen Hund schädlich sein. Aber auch für Futter ist ein Napf aus Kunststoff nicht optimal. Denn insbesondere dann, wenn etwas über den Boden kratzt, lösen sich kleine Plastikteile, die dein Hund mit aufnimmt. Man kratzt mal mit dem Löffel im Napf oder Trockenfutter schabt über den Boden – all das sorgt nach und nach für eine Beschädigung der Oberfläche und kleine Partikel, die dein Hund mitfressen könnte.

Edelstahlnapf

Auch Edelstahlnäpfe sind für Wasser nicht gut geeignet. Aus dem Edelstahl lösen sich ebenfalls nach und nach Partikel, die vom Wasser aufgenommen werden. Wenn man die Näpfe regelmäßig austauscht, sind sie für Futter aber durchaus praktisch und sehr hygienisch, da Edelstahl sich gut reinigen lässt. Es gibt Edelstahlnäpfe mit Deckel, die wirklich toll auf vielen Gebieten sind. Für Barfer zum Auftauen, für Nassfutter zum Aufbewahren, für Trockenfutter zum Mitnehmen und für halbfeuchtes Trockenfutter zum frischhalten. Diese Näpfe sind echte Allrounder.

Keramik- oder Porzellannapf

Näpfe aus Keramik und Porzellan sind sowohl für Futter als auch für Wasser unbedenklich. Sie geben keine Stoffe ab und lassen sich leicht reinigen. In der Regel sind sie verhältnismäßig schwer, sodass dein Hund diese Näpfe nicht so leicht durch die Gegend schieben kann. Es gibt Keramiknäpfe mit Silikon-Ring am Fuß, sodass sie auch rutschfest sind.

Napf aus Pflanzenfasern

Es gibt mittlerweile auch einige Näpfe aus Pflanzenfasern zu kaufen. Sie sehen aus wie Plastiknäpfe, sind aber gänzlich frei von Kunststoff. Diese Näpfe sind biologisch abbaubar, aber dennoch stabil. Für Futter super geeignet, bei Wasser auch unbedenklich, aber auch bei diesen Näpfen wird sich etwas aus der Oberfläche lösen. Deshalb würde ich diese Näpfe vorwiegend für Futter empfehlen.

Napf aus Melamin

Melamin ist ebenfalls ein recht häufig eingesetztes Material bei Hundenäpfen. In der Regel ist dieses Material die Außenschale und besitzt noch einen Edelstahlnapf als Einsatz. Melamin selbst ist weder für Wasser, noch für Futter geeignet, da es nachweislich Stoffe abgibt. Die Verbraucherzentrale warnt sogar vor dem Benutzen von Melamingeschirr für Menschen. Ich rate also unbedingt dazu, einen Melamin Napf nicht ohne den Edelstahleinsatz zu verwenden. Hat das Melamin keinen Kontakt zu Futter oder Wasser, schätze ich es als unbedenklich ein.

Art des Napfes

Das nächste Thema ist die Art des Napfes. Es gibt eine vielfältige Auswahl und für jeden Bedarf ist etwas dabei.

Der klassische Hundenapf

Der klassische Napf ist etwas, zu dem es wahrscheinlich nicht viele Worte braucht. Befüllen, hinstellen, fertig. Das kennt jeder. 😉

Hundenapf mit Napfständer

Der Napfständer dagegen deckt unterschiedliche Nutzen ab. Hunde mit Gelenkbeschwerden in den Vorderläufen oder im Rücken tun sich oft schwer damit, aus einem auf dem Boden stehenden Napf zu fressen. Für diese Hunde ist eine erhöhte Position schonender, um zu trinken und zu fressen. Aber auch besonders große Hunde wie Doggen, Irische Wolfshunde, Leonberger und andere große Rassen tun sich manchmal schwer, aus Bodenhöhe zu fressen oder zu trinken. Auch diesen Hunden erleichterst du oftmals Nahrungs- und Wasseraufnahme, wenn der Napf in einer erhöhten Position steht.

Es gibt Napfständer aus Metall und Holzständer mit Keramiknapf. Für welchen du dich entscheidest, ist eine optische Frage. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Ständer nicht durch die Gegend rutschen, wenn dein Hund ordentlich reinhaut und den Napf dadurch schiebt.

Anti-Schling-Napf

Der Anti-Schling-Napf ist eine gute Möglichkeit zu verhindern, dass dein Hund alles einatmet – im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt viele Hunde, die so gierig fressen, dass das Futter in die Luftröhre gelangt und die Hunde verschlucken sich. Auch ist schlingen nicht gesund für den Hund und kann mitunter sogar eine gefährliche Magendrehung hervorrufen. Abhilfe schaffen verschiedene solcher Anti-Schling-Näpfe, da sie Windungen aufweisen, die den Hund dazu bringen langsam zu fressen. Diese kann man mit jeder Art von Futter benutzen. Der Nachteil ist, dass diese Näpfe fast immer aus Kunststoff sind und sie nicht leicht zu reinigen sind.

Abhilfe schaffen kann man aber auch mit einem ganz einfachen und kostenlosen Trick: Je nach Größe des Hundes und der Hartnäckigkeit des Schlingens, kannst du große Steine abkochen und diese als Schling-Vermeidung in den Napf legen. Die Steine haben die gleiche Wirkung, denn sie erschweren das Fressen bzw. Schlingen, weil der Hund das Futter zwischen den Steinen herausbekommen muss. Hier musst du natürlich darauf achten, dass die Steine groß genug sind, um nicht aus Versehen mitgefressen zu werden. Zugegebenermaßen ist diese Lösung für Nassfutter oder Barf nicht sonderlich gut geeignet, wenn man nicht nach jeder Mahlzeit die Steine erneut abkochen oder austauschen möchte. In die Vertiefungen der Steine werden sich Futterreste absetzen, dort schimmeln und sollten daher nicht mehrfach benutzt werden.

Reisenapf

Der Reisenapf ist nicht unbedingt etwas, was du im Alltag oft benötigen, es sei denn du bist viel mit dem Hund wandern und unterwegs. Auch auf Reisen mit dem Auto gehört der Reisenapf mit auf die Packliste.

Reisenäpfe sind in der Regel aus Silikon oder Kunststoff, da sie bruchsicher und im Bestfall zusammen zu falten sein sollen. Da sich hier nicht dauerhaft Wasser oder Futter im Napf befindet, ist die Gefahr, dass diese Näpfe schädliche Stoffe an Futter oder Wasser abgeben recht gering. Ich würde dir hier zu Silikon raten, da dieses Material beständiger ist und laut Experten unbedenklich in Sachen Partikelabgabe sein soll.