Hast du auch schon einen deiner besten tierischen Freunde verabschieden müssen? Heute ist der Nationaltag des Gedenkens an verstorbene Haustiere und was wäre da schöner, sich einmal an all die lieben Hunde, Katzen, Vögel oder andere Tiere zu erinnern, die noch immer einen besonderen einen Platz in unseren Herzen haben. Ich fange mal an…

Ich hab schon so einiges an felligen und fedrigen Begleitern über die Regenbogenbrücke schicken müssen. Und jedes einzelne Mal hat es sich so angefühlt, als hätte man mir das Herz heraus gerissen und das Leben würde niemals weitergehen. Tut es aber natürlich trotzdem und wenn auch nur langsam, heilt die Zeit doch ein bißchen die Wunden. Was gibt es Schöneres, als voller Dankbarkeit und Liebe zurück zu blicken.

Das sind die Tiere, die mich bislang in meinem Leben beeinflusst haben:

Faletta - der Fliegenschimmel in der Reitschule

Technisch gesehen kein Haustier und auch nicht mein Pferd, aber trotzdem ist Faletta ein Tier, das wohl für immer in meinem Herzen bleiben wird. Obwohl es jetzt schon um die 25 Jahre her ist, dass ich sie das letzt Mal gesehen habe. Sie war mein Lieblingspferd in der Reitschule, und ich hatte immer eine ganz besondere Beziehung zu ihr. Im Nachhinein betrachtet war es fast so, als würde ich bei ihr die ersten Worte in Pferdesprache lernen.

Wir haben uns immer gut verstanden und ich war die Einzige, die sich der Mamutaufgabe, einen Schimmel zu putzen, annahm. Gut für uns beide, denn so hatten wir jede Menge Zeit für ausgiebige Körperpflege zusammen, was der Bindung extrem gut tat. Wegen ihr liebe ich Pferde! Ich kann mich noch an ein Erlebnis besonders erinnern, wo sie dösend in ihrer Box stand und ich hinein wollte. Ich sprach sie an, aber offensichtlich hatte sie mich überhört. Als ich plötzlich neben ihr auftauchte, erschrak sie und pfefferte mir einen Hinterhuf gegen den Hüftknochen. Nur einen Moment später realisierte sie, was passiert war und drehte sich sorgenvoll und entschuldigend zu mir um. Ich glaube, der Schmerz war relativ schnell vergessen! 😉

Irgendwann bin ich morgens in den Stall gekommen und sie war einfach weg. Ich habe tagelang geheult, weil man mir auch knallhart gesagt hatte, dass sie eingeschläfert werden musste. Ich erinnere mich nicht mehr daran, was der Grund war. Ich weiß aber noch, dass sie das erste Tier war, was ich verlor und kann mich gut an die tiefe Trauer und Hoffnungslosigkeit erinnern, die mich damals übermannte. Mittlerweile habe ich das bereits öfter durchgemacht und kann sagen: Es wird niemals einfacher!

Robbie - mein Wellensittich

Robbie war mein erstes eigenes Haustier – ein blauer Wellensittich, der sich später als Mädchen heraus stellte. Ich hatte meine Eltern wochenlang genervt, dass ich ein Pferd möchte. Das kam nicht in Frage! Da auch Esel und schwarzer Panther in diese Kategorie fielen und ich zu der Zeit noch vor Hunden Angst hatte, einigten wir uns irgendwann auf einen Wellensittich. Mein Opa fuhr mit mir zu einem Bekannten, der eine große Voliere hatte und ich durfte mir einen aussuchen. Der Name kommt übrigens nicht von Robbie Williams, sondern von einer Stoff-Robbe, die ich besessen und abgöttisch geliebt habe.

Robbie und ich wurden schnell Kumpels und ich erinnere mich, dass sie gern in meine Hand gekuschelt auf meiner Brust lag und schlief. Einmal wollte sie aus der Kaffeetasse trinken und ist hinein gefallen. Ich habe sie dann vorsichtig unter laufendem Wasser sauber gemacht und sie saß eine halbe Ewigkeit zum Trocknen ganz friedlich in einem Handtuch. Wenn sie sich frei in der Wohnung bewegte, liebte sie es den Kopf gekrault zu bekommen. Dann legte sie sich hin und schlief ein, während ich sachte durch die Federn am Kopf strich. Verrückt, was Kinder und Tiere so miteinander anstellen. Ich erinnere mich nicht mehr genau, wie alt Robbie geworden ist, aber wir hatten viele schöne Jahre zusammen. Nach kurzer Krankheit (Lungenentzündung) ist sie eines Abends von der Stange gefallen und gestorben. Ich war allein zu Hause und habe eigentlich für einen Chemie-Test am nächsten Tag gelernt. Du kannst dir sicher vorstellen, dass der nicht besonders gut gelaufen ist…

Dreizehn - meine Ratte

Irgendwann mit 14 oder 15 Jahren beschloss ich, mich einer Subkultur anzuschließen und wählte die Punks! Und weil jeder anständige Punk einen Hund oder eine Ratte haben musste, nervte ich wieder meine Eltern. Beide Optionen schlossen sie kategorisch aus und weil mich das wochenlange Rumnerven irgendwann selbst nervte, beschloss ich, selber aktiv zu werden. Ein Hund fiel leider raus, weil es schwierig geworden wäre, den zu verstecken, aber eine Farbratte sollte es dann sein. Ich weiß nicht mehr, welcher meiner damaligen Kumpels den Nachwuchs hatte und wie ich an Dreizehn gelangte, aber wir waren ein Herz und eine Seele. Ich schleppte sie überall mit mir herum (Ja, im Pullover)!

Ganze zwei Wochen ging die Sache gut, dann verpetzte mich mein Bruder. Ich kam Freitags Abends (mit Dreizehn im Ärmel) nach Hause und flog auf. Mein Vater war ziemlich sauer und sagte, das Vieh solle am Montag verschwunden sein. Meine Mutter und mein Bruder konnten dem herzerwärmenden Anblick der Kleinen nicht widerstehen, besonders als sie soooo niedlich etwas zu fressen zwischen den Händen hielt und daran knabberte. Das Ende vom Lied: Dreizehn durfte bleiben! Leider wurde sie jedoch nur 13 Woche alt und dann versehentlich von einem Hund gebissen, als sie im ungünstigsten Moment aus meiner Jacke kroch. Seitdem haben Tiere bei mir keine Zahlen mehr als Namen.

Dreizehn folgten noch die Rattenjungs Clyde und Calvin. Dann habe ich eine Allergie gegen Rattenhaare entwickelt und konnte keine mehr haben. Meine Eltern hatten allerdings in der Zwischenzeit Gefallen daran gefunden und hielten noch ein paar Jahre zwei Rattenmädels in einem separaten Raum in ihren Büros. 🙂

Sandor - Hundesitter für den Cocker Spaniel

Von Sandor habe ich hin und wieder schon hier im Blog erzählt. Er ist der kleine Cocker Spaniel Welpe, der mich von meiner Angst vor Hunden befreit hat. Ich habe ihm so viel zu verdanken, dass er ohnehin immer wieder in den Blogbeiträgen auftaucht, denn ohne ihn hätte ich heute nicht mein Lieblingsrudel. Er hat den Grundstein für meine Liebe zu Hunden gelegt. ♥

Sandor war technisch gesehen nicht mein eigener Hund, aber ich war mehr als sieben Jahre lang jeden Tag sein Hundesitter und wir sind zusammen Gassi gegangen. Fahrrad fahren fand er super und ich war beeindruckt, dass er locker 30 km/h schnell rennen konnte. Im Wasser nach Steinen tauchen und im nassen Zustand in Erdlöchern buddeln waren seine anderen Lieblingsbeschäftigungen. Nach dem Ende meiner Schulzeit bin ich dann jedoch nach Düsseldorf gezogen und konnte nicht mehr mit ihm rausgehen. Ab und zu haben wir uns aber noch getroffen und dann war die Freude jedes Mal riesig. Sandor wurde 16 Jahre alt und ist schon lange über die Regenbogenbrücke gegangen. Aber ich trage ihn immer noch ganz fest in meinem Herzen und denke regelmäßig an den kleinen Racker.

Herr Dr. Schröder - mein Tourmanager

Auch von meinem Schrödi habe ich schon oft erzählt, besonders in meinem Interview mit dem Podcast „Der Hund als Berufung“. Der Weg zum ersten eigenen Hund war lang für mich. Erst mit 21 Jahren, als ich eine eigene Wohnung hatte, konnte ich mir einen Hund ins Leben holen. Und damit auch jede Menge Herausforderungen, die ich manchmal gut, manchmal nicht so gut löste. Schrödi war toll! Es ist unmöglich, ihn hier in Worte zu fassen!

In den ersten Jahren war es nicht leicht für uns, was hauptsächlich daran lag, dass ich von Hundesprache noch nicht sonderlich viel Ahnung hatte und mit meinem eigenen Leben schon gefordert genug. Doch irgendwann lernte ich, ihm zuzuhören und begann, mein Leben ihm anzupassen. Ich kündigte zum Beispiel meinen Job, weil er nicht mit ins Büro durfte (nicht nur aus diesem Grund). Ich machte mich selbständig, arbeitete von zu Hause und reiste als Tourneemanager durch Deutschland, immer unter der Voraussetzung, dass Schrödi mitkommen durfte. Wir waren ein eingespieltes Team und er war sowas von cool. Jeder liebte ihn und er hatte jede Menge Bespaßung. Ich weiß noch, dass die Techniker nach dem Abbau der Bühne Abends immer Bälle aus Gaffa Tape für ihn gebastelt haben, die sie dann von einer Seite der Bühne zur anderen schossen – und Schrödi immer hinterher!

Schrödi starb 2013 ganz plötzlich an einem Milztumor, der gerissen war. Es war unglaublich hart für mich, ihn so unvorhergesehen gehen lassen zu müssen und auch heute noch habe ich Tränen in den Augen, wenn ich an diesen großartigen Hund zurückdenke. ♥