*Werbung* Ein- bis zweimal im Jahr heißt es für alle Besitzer einer Hündin aufgepasst, denn dann wird sie läufig! Auch für Rüdenbesitzer ist eine läufige Hündin in der Nachbarschaft immer wieder eine Herausforderung. Doch wie läuft die Hitze der Hündin ab, wann muss man wirklich aufpassen und wie kommt man gut durch die heißen Tage?
Püppi ist heiß und Murdoch verliebt! Ungefähr alle sechs Monate entwickelt sich das Lieblingsrudel-Hauptquartier zu einem Irrenhaus mit diversen Sperrzonen. Wenn du den Blog schon länger verfolgst, weißt du ja, dass Murdoch und Freya beide nicht kastriert sind. Das hat mehrere Gründe: Zum einen sehe ich das in unseren Lebensumständen nicht als dringend notwendig an, zum anderen habe ich persönlich etwas gegen die Kastration eines gesunden Hundes – egal ob Hündin oder Rüde. Kastrationen sind nämlich nicht unbedingt immer gut für die Gesundheit und die Psyche von Hunden. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du in diesem Gastbeitrag von Verhaltensberater Alexander Schillack.
Ein besonders wichtiger Grund ist auch, dass ich irgendwann mal Hundenachwuchs haben möchte. Darüber hatte ich ja bereits in unserer Bucket List 2018 gesprochen, nun habe ich aus Zeitmangel den Plan allerdings auf nächstes Jahr verschoben. Ich möchte nämlich genug Ruhe und Zeit haben, um die kurze Zeit mit den Welpen zu genießen und mich ordentlich um alles kümmern zu können. So gern wir den beiden also jetzt schon ein paar intime Stunden bieten wollen, das muss leider noch warten!
Trotzdem nehme ich die derzeitige Läufigkeit von Freya mal zum Anlass, hier die wichtigsten Informationen für dich zusammen zu fassen.
Die Läufigkeit der Hündin
Die Läufigkeit der Hündin läuft in vier Phasen ab. In dieser Zeit treten unterschiedliche Anzeichen auf, sowohl körperlich als auch verhaltenstechnisch. Welche Anzeichen es für die unterschiedlichen Phasen gibt, hier für dich in einer kleinen Übersicht.
Proöstrus / Vorbrunst
- Beginn der Hitze, Dauer ca. 9 Tage
- Scheide der Hündin schwillt an, Blut tritt aus
- Hündin ist noch nicht fruchtbar, riecht aber bereits sehr spannend für die Rüden
- beisst aufdringliche Rüden weg oder meidet sie
Östrus / Brunst
- fruchtbare Phase, Dauer ca. 9 Tage (kann aber deutlich schwanken)
- auch bekannt als „Standhitze“, weil Hündin nun stehen bleibt und die Rute zur Seite legt
- Scheide weniger stark geschwollen, Ausfluss wässrig und nicht mehr so blutig
- normalerweise mehrere Eisprünge zwischen dem zweiten und vierten Tag
Metöstrus / Nachbrunst
- Symptome der Läufigkeit klingen ab
- Scheide schwillt ab, Ausfluss wird gelblich und hört auf
- Hündin ist nicht mehr fruchtbar, kann aber für einige Rüden noch interessant riechen
- ca. 9-12 Wochen nach der Hitze kann es zu Scheinschwangerschaft kommen
Anöstrus / Ruhephase
- keine Anzeichen der Läufigkeit mehr
- Phase kann mehrere Wochen und Monate dauern, in der Regel sind es ca. sechs Monate
- wird beendet, wenn die Vorbrunst wieder einsetzt
Das erste Mal wird die Hündin übrigens mit einem Alter von sechs bis zwölf Monaten läufig, wenn sie in die Pubertät kommt. Bei großen Rassen kann es auch bis ins zweite Lebenjahr dauern, da sie mit der allgemeinen Entwicklung meist länger brauchen als kleine Rassen.
Was ist anders, wenn die Hündin läufig ist?
Mittlerweile kenne ich Püppi relativ gut und sehe sofort, wenn die nächste Läufigkeit ansteht. Auf den Gassirunden setzt sie sich immer öfter hin um zu pullern. Manchmal hebt sie dabei sogar ein Bein und es sieht stark nach markieren aus. Wenn Murdoch das sieht, rennt er sofort rüber, beschnüffelt die Stelle ausgiebig und markiert dann drüber. Damit sagt er vorbeikommenden Rüden, dass dies sein Mädel ist, das bald paarungsbereit ist. Je näher die Zeit der Hitze kommt, desto öfter klappert er nach dem Schnüffeln auch mit den Zähnen und speichelt. Dabei hat er einen sehr verklärten Blick und ähnelt einem Gourmet, der gerade den perfekten Wein kostet. 🙂
Auch charakterlich ändert sich Püppi ganz schön. Sie wird aufmüpfig und scheint manchmal all die gute Erziehung zu vergessen. Da kann es schon mal vorkommen, dass es beim Spaziergang Leinenzwang gibt, bis die Regeln wieder klar sind. Bei Gassirunden während der Standhitze bleibt sie sicherheitshalber immer an der Leine. Denn wenn die Liebe ruft, wird ja bekanntlich der Rest des Gehirns ausgeschaltet.
Kurz bevor es wirklich losgeht, wird sie außerdem sehr anhänglich und möchte mehr Aufmerksamkeit. Manche Hündinnen schlafen in der Zeit viel oder sind ruhelos und wandern ständig hin und her. Wieder anderen merkt man gar nichts an.
Strikte Geschlechtertrennung
Dieses Jahr hat uns Püppis Läufigkeit im Urlaub überrascht, weswegen wir schon ein paar Tage früher wieder nach Hause gefahren sind. Zwei verliebte Hunde im Kofferraum auf einer sechstündigen Fahrt wollte ich einfach niemandem antun. Außerdem war es im Ferienhaus nicht möglich, die strikte Geschlechtertrennung stressfrei zu gewährleisten, da es in der Hundezone keine Türen gab, sondern alles offen und luftig war.
Bei uns zu Hause geht das einfacher, weil wir auf einem alten Bauernhof leben. So kann ich gut dafür sorgen, dass für die Zeit der Standhitze jeder Hund seinen eigenen Teil des Hauses hat. Lieblingsherrchen und ich klatschen uns in den furcht.. ääh… fruchtbaren Tagen leider immer nur kurz ab, wenn wir die Hunde wechseln. Damit jeder seinen Teil Herrchen und Frauchen bekommt, achten wir darauf, dass ein ausgewogenes Verhältnis herrscht. Wir wollen ja keine Eifersüchteleien aufkommen oder die Bindung zu einseitig werden lassen. Ausgiebige Kuschelrunden gibt es also trotzdem noch bei uns. Nur eben mal ein paar Tage nicht mit allen zusammen.
Auch die Gassirunden gehen wir in dieser Zeit einzeln, denn das Chaos wollen wir keinem antun. Die beiden versuchen nämlich nicht nur, sich in jedem unbeobachteten Augeblick (ich spreche hier von Nanosekunden) ins Gebüsch zu schlagen, sondern Murdoch verteidigt Püppi auch gegen jeden Hund, der uns begegnet. Ich muss sagen, während der Hitze ist er schon ein echt fieser Kerl, dabei ist er sonst zwar bestimmt, aber meist nett mit anderen Hunden.
Während der Vor- und Nachbrunst dürfen die beiden aber wie gewohnt alles zusammen machen. Nur muss man hier wirklich ein Auge drauf haben, denn der Übergang zwischen den einzelnen Phasen kann sich in der Praxis manchmal schnell gestalten. Morgens ist noch alles in Butter und Püppi wehrt Murdoch ab, Abends geht schon die Rute zur Seite und Murdochs Begeisterungslevel steigt.
Die Sache mit der Schutzhose
So! Weil ich in diesem Jahr bereits jetzt schon so oft den Satz „Zieh der doch ein Höschen an“ gehört habe, hier mal ein paar Worte zu dem Thema. Diese Schutzhöschen für Hunde (*Werbelink) sind super praktisch und wir besitzen auch welche. Sie halten die Wohnung, Couch und Hundebett sauber und die Hündin kann eigentlich ihren Gewohnheiten nachgehen und trotz Blutung auf ihren Lieblingsplätzen liegen.
Diese Höschen sind bekannt als Schutzhose, Läufigkeitshose, Hitze- oder Hygienehöschen. Sie heißen aber nicht VERHÜTUNGSHÖSCHEN!!! Wer glaubt, mit solch einem Utensil seine Hündin vor einer Schwangerschaft schützen zu können, sollte noch einmal dringend Nachhilfe im Aufklärungsunterricht nehmen. Hunde werden sehr erfinderisch, wenn es um die Fortpflanzung geht und ich sehe, wie schnell Püppi sich ihr Höschen ausgezogen hat, wenn sie keine Lust mehr darauf hat. Das Resultat dieser Verhütungsmethode kannst du in meinem Erfahrungsbericht zu einer Hundegeburt nachlesen.