Der Sommer kommt in großen Schritten auf uns zu und bald wird es sicher auch deinem Hund wieder ziemlich warm in seinem Pelz. Wenn man nicht rechtzeitig für Schatten sorgt, kann es bei Hunden besonders schnell zu einem Hitzschlag kommen, der tödlich enden kann. Wir verraten dir heute, wie du in einem solchen Fall Erste Hilfe am Hund leistest.
Was ist ein Hitzschlag beim Hund?
Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich und wird durch eine übermäßige Erwärmung des Körpers ausgelöst. Er kann einen Schock hervorrufen in Verbindung mit dem Versagen aller Organe und schnell zum Tod des Hundes führen, wenn er nicht schnellstmöglich in medizinische Behandlung gebracht wird. Ein Hund mit Hitzschlag ist immer ein Notfall!
Es gibt zwei verschiedene Arten von Hitzschlag: Einmal der klassische, der durch eine zu hohe Temperatur der Umgebung ausgelöst wird und einen zweiten, der durch übermäßige körperliche Anstrengung entstehen kann. Die Symptome und Gefahren sind allerdings bei beiden Arten ähnlich.
Hunde sind sehr hitzeempfindlich
Bereits ab einer Außentemperatur von 22-25 °C werden Hunde weniger körperlich aktiv und ziehen es vor, sich schattige Plätze oder kühle Fliesen zu suchen. Der Grund dafür ist uns allen bekannt: Sie können nicht wie wir Menschen, einfach schwitzen, wenn es ihnen zu warm wird. Noch dazu haben sie rassebedingt vielleicht einen dickeren Pelz und werden dadurch zusätzlich aufgeheizt. Sie verfügen nur über eine geringe Zahl von Schweißdrüsen an den Pfoten und dem Nasenspiegel, über den sie durch Hecheln überschüssige Körperwärme abbauen können. Besonders bei kurznasigen Rassen (z.B. Mops, Bulldogge), die ja ohnehin schon Probleme mit der Atmung haben, kann es da schnell kritisch werden.
Ab ca. 28-30 °C kann der Hund die überschüssige Wärme nicht mehr kompensieren und es droht ein Hitzschlag.
Ursachen für einen Hitzschlag beim Hund
Belastungsbedingter Hitzschlag
Lange Spaziergänge, das Laufen am Fahrrad, Joggen mit Hund oder Hundesport bei sommerlichen Temperaturen oder in der prallen Sonne ist ein häufiger Grund für einen belastungsbedingten Hitzschlag.
Klassischer Hitzschlag
Der häufigste Grund für einen klassischen Hitzschlag ist leider der typische Fall von „Hund allein im Auto lassen“. Obwohl jedes Jahr wieder die sozialen Medien, Nachrichten, Hundevereine und eigentlich jeder, der mit Hunden zu tun hat, über die Gefahren informiert, unterschätzen leider immer noch viel zu viele Hundehalter die Gefahr. Auch fünf Minuten können in einem Auto schnell zu Temperaturen führen, die für den Hund lebensgefährlich sind.
Was du tun kannst, wenn du einen Hund bei sengender Hitze allein in einem Auto siehst und wie du möglicherweise sein Leben rettest, ohne dich strafbar zu machen, erfährst du in diesem Beitrag hier.
Symptome eines Hitzschlags beim Hund
Die ersten Anzeichen, dass dein Hund einen Hitzschlag erleidet sind starkes Hecheln, das immer intensiver wird, möglicherweise verbunden mit vermehrtem Speichelfluss. Die Innenseite der Ohren ist stark gerötet und heiß, der Hund hat den Hals ausgestreckt und die Zunge hängt ihm fast bis zum Boden. Allgemein ist der Hund unruhig, nervös oder sogar panisch.
Wenn der Hund nun nicht an einen schattigen Platz gebracht wird, an dem er sich runterkühlen kann, besteht bald echte Lebensgefahr. Bei folgenden Anzeichen solltest du dich schnellstmöglich auf den Weg zum Tierarzt machen:
- die Atmung wird schneller und flacher (Tachypnoe)
- der Hund bekommt Herzrasen (Tachykardie)
- Schleimhäute und Zunge haben eine starke hellrote Farbe
- der Hund wird apathisch
- das Gleichgewicht ist gestört (taumelnde Bewegungen)
- Körpertemperatur steigt auf mehr als 40 °C
- eventuell kommt es zu Erbrechen und blutigem Durchfall
- Herzrhythmusstörungen treten auf (Arrhythmie)
Reagiert man jetzt nicht schnell genug, verfällt der Hund in einen Schock und der Kreislauf bricht zusammen. Die Schleimhäute verfärben sich bläulich, der Hund beginnt zu Zittern und hat Krämpfe. Danach wird er zuerst bewusstlos, fällt dann ins Koma und stirbt schließlich.
Erste Hilfe für den Hitzschlag beim Hund
Wichtig ist, dass die Körpertemperatur langsam gesenkt wird und sich der Kreislauf stabilisiert. Bitte auf gar keinen Fall mit eiskaltem Wasser kommen, denn diesen Temperaturschock kann der Körper des Hundes nicht vertragen.
Hier unsere Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Erste Hilfe
- Bringe den Hund in den Schatten und lege ihn in die stabile Seitenlage.
- Beginne sofort damit, die Körpertemperatur des Hundes runterzukühlen. Denk dran, kein eiskaltes Wasser, sondern lieber auf Zimmertemperatur und dann langsam kälteres nutzen. Beginne an den Pfoten und Beinen und arbeite dich dann sehr langsam zum Unterbauch und den Lenden durch, bis du am Nacken angekommen bist. Dazu eignen sich am besten nasse Handtücher, die du dann wechselst, wenn sie zu warm werden.
- Falls vorhanden kannst du auch einen Ventilator oder auf „kalt“ gestellten Fön nutzen, um die Körperwärme abzuleiten. Achte dann aber darauf, dass der Hund nicht im Zug liegt.
- Miss alle 5 Minuten rektal die Körpertemperatur des Hundes, bis sie wieder im Normalbereich von 38-39 °C liegt.
- Als Richtwert sollte sich die Körpertemperatur des Hundes innerhalb von 30-60 Minuten auf 39,4 °C herunterkühlen lassen. Danach solltest du aufhören und dem Hund Ruhe gönnen, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
- Wenn der Hund bei Bewusstsein ist, kannst du versuchen, ihm lauwarmes Wasser zu geben. Der Hund muss dazu aber in der Lage sein, von alleine zu trinken. Nicht einflößen, sonst kann der Hund ersticken!
- Bringe den Hund auf dem schnellsten Wege zum Tierarzt!
Einem Hitzschlag beim Hund vorbeugen
- Gehe lieber in den frühen Morgen- oder späteren Abendstunden spazieren.
- Vermeide körperliche Aktivitäten.
- Nimm immer ausreichend frisches Wasser mit.
- Ermögliche deinem Hund ein erfrischendes Bad.
- Lass deinen Hund niemals allein im Auto!