Das Halsband ist das wichtigste Teil in der Standard-Ausstattung eines Hundes. Was es neben Preis und Aussehen bei der Auswahl des richtigen Halsbandes noch zu beachten gibt, verrate ich dir hier.
Vor einiger Zeit bekam ich eine Kooperationsanfrage, ob ich mal ein paar Halsbänder und Leinen testen und die evtl. hier im Blog vorstellen wollte. Ich muss zugeben, ich habe nur kurz auf die Website geschaut, fand die Designs auf den Bildern toll und sagte einfach zu. Ich wollte eh mal wieder etwas frischen Wind in die Garderobe der Hunde bringen, also kam die Anfrage nur Recht.
Und was dann geschah zeigte mir mal wieder, dass man wirklich immer genau hinschauen muss. Nach mehr als vier Wochen kam ein zerknüllter Karton direkt aus China bei mir an. Das allein muss nichts bedeuten, denn auch im Fernen Osten gibt es mittlerweile qualitativ sehr hochwertige Produkte ohne Chemie. Es gab aber trotzdem direkt einen Punktabzug, weil ich einfach eine liebevollere Verpackung erwartet hatte. Egal, wir wollen nicht abschweifen. Die Halsbänder, die ich aus diesem Karton zog, waren dann die Inspiration zu diesem Artikel hier.
Zunächst solltest du für dich jedoch die Frage klären, ob sich für deinen Hund eher ein Halsband oder Geschirr eignet. Hast du dich dann für ein Halsband entschieden, solltest du hier weiterlesen und dir unser kleines Video anschauen:
So erkennst du ein gutes Hundehalsband
Zunächst einmal sollte das Halsband so breit wie möglich sein, da sich so der Druck am Kehlkopf deines Hundes besser verteilt. Viele Halsbänder schnüren dem Hund die Luft ab, wenn er doch mal in die Leine springt und kann bei Dauerziehern sogar ernsthafte gesundheitliche Probleme hervorrufen. Beachte, dass das Halsband an einer der empfindlichsten Stellen des Hundes, seinem Kehlkopf, liegt.
Du kannst dir sicher vorstellen, was passiert, wenn sich ein zu schmales Halsband in den Hals deines Hundes schnürt. Und die optimale Breite zu ermitteln, kannst du die Breite der mittleren Halswirbel des Hundes als Maßstab nehmen.
Auch dem Verschluss des Halsbandes solltest du besonderes Augenmerk schenken. Hier sollte das Material und die Ausführung stark genug sein, um den Hund auch halten zu können. Hier sind natürlich auch die Nähte wichtig, denn dort finden sich oft Schwachstellen in der Verarbeitung.
Extrem wichtig ist, dass der Verschluss möglichst neben dem D-Ring zum Einhaken der Leine liegt. Für mich das Hauptproblem an den gelieferten Halsbändern, denn auch hier bohrt sich der Verschluss direkt in den Bereich der Luftröhre des Hundes und schnürt ihm dort regelrecht die Luft ab, wenn dieser mal an der Leine zieht. Solche Halsbänder ärgern mich richtig, denn sie zeigen, wie wenig der Hersteller über sein Produkt nachgedacht hat. Du kannst mich für kleinlich halten, aber es wird sich insgeheim wohl jeder eingestehen müssen, dass auch der besterzogenste Hund auch mal an der Leine ziehen kann. Und da finde ich solche Produktdesigns einfach nur grob fahrlässig.
Weitere sinnvolle Features bei einem guten Hundehalsband sind, dass der D-Ring zum Einhaken der Leine groß genug ist, damit man ihn schnell findet. Auch angebrachte Reflektoren für mehr Sichtbarkeit des Hundes im Dunkeln finde ich immer ganz praktisch. Generell solltest du natürlich bei kleinen Hunden auch darauf achten, dass Karabiner und Metallteile nicht zu groß und schwer sind.
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Material und Qualität von Hundehalsbändern
Du bekommst gute Hundehalsbänder in allen Farben, Designs und Materialien. Ich persönlich bevorzuge Leder, weil es gut aussieht, relativ pflegeleicht ist und lange hält. Es gibt aber auch welche aus Nylon (Gurtband) oder Stoff. Diese haben den Vorteil, dass sie oft handgemacht sind und persönlich individualisiert werden können. Allerdings solltest du besonders bei Gurtband darauf achten, dass es noch einmal unterfüttert ist, damit es weich am Hals deines Hundes liegt. Auch Biothane Halsbänder und Leinen sind sehr pflegeleicht und robust.
Eins muss ich noch zur Qualität sagen: Ich persönlich muss sagen, dass ich lieber etwas mehr Geld für ein gutes Halsband ausgebe. Ich habe beiden Hunden vor drei Jahren je ein Lederhalsband mit Leine gekauft und die benutzen wir seitdem fast täglich. Sie gehen mit uns wirklich durch dick und dünn und sehen beide immer noch super aus. Von günstigen Halsbändern hätte ich garantiert schon nachkaufen müssen, somit habe ich das Geld wahrscheinlich jetzt schon raus.
Aber es liegt natürlich an dir selbst, wie viel Geld du ausgeben möchtest. Es gibt auch gute Halsbänder schon ab 15 bis 20 Euro und da hast du den Vorteil, dass die Garderobe deines Hundes schön abwechslungsreich ist.
Diese Halsbänder sich NICHT geeignet für deinen Hund
Es gibt auch so genannte Erziehungshalsbänder, die man trotz Verbot in Deutschland zu kaufen bekommt. Dabei handelt es sich z. B. um Elektro- bzw. Teletak-Halsbänder, die über eine Fernbedienung Stromstösse an den Hund geben. Damit soll unerwünschtes Verhalten unterbunden werden und manche Hundehalter sehen das als eine Abkürzung im Hundetraining. Auch Stachel- oder Korallenhalsbänder, die Metallspitzen in den Hals des Hundes bohren, sind in Deutschland aus Tierschutzgründen zu Recht verboten.
Liebe Franziska,
das ist ein super Video und sehr wichtige Punkte, auf die man beim Halsbandkauf auf jeden Fall achten sollte!
Ich liebe Deine Artikel: Spannend geschrieben, sehr informativ und mit viel Mehrwert für Hundefreunde! ❤
Danke, liebe Stéfanie! Freut mich, dass das Video dir gefällt! ❤️
Das Halsband sollte breit sein, damit sich eventueller Druck besser verteilt und nicht die Luftröhre quetscht. Der KEHLKOPF liegt beim Hund nicht dort, wo er beim Menschen liegt: er befindet sich beim Hund direkt an der Stelle zwischen Kopf und Halsansatz (kann man fühlen, wie ein kleines Kästchen). Ein Halsband sitzt üblicherweise in der Mitte des Halses, beeinträchtigt den Kehlkopf also nicht.
Herzlichen Dank, liebe Katharina, dass du mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht hast! Du hast natürlich Recht, das hatte ich auch schon mal irgendwo gelesen (wahrscheinlich in einem deiner Bücher). 😉
Ich ändere das mal ganz schnell im Blogartikel, da habe ich wirklich nicht aufgepasst. Aber das Prinzip bleibt ja dasselbe, nur ist es dann eben die Luftröhre. Auch nicht optimal! Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mich darauf hinzuweisen! 🙂 ♥