Für viele von uns führt die tägliche Gassirunde bei den derzeitigen Temperaturen unweigerlich an einem See oder Fluss vorbei, um dem vierbeinigen Begleiter eine erfrischende Abkühlung zu gönnen. Doch mit den anhaltend heißen Temperaturen steigt auch die Gefahr von Blaualgen im Gewässer. Ich verrate dir heute alles Wichtige zum Thema Blaualgen, wie du sie erkennst und wie du deinen Hund davor schützen kannst.

So entstehen Blaualgen

Bei lang anhaltenden hohen Temperaturen und nur wenig Niederschlägen kann es besonders bei stehenden Gewässern schnell zu einem Sauerstoffmangel im Wasser kommen. Das Ökosystem des Gewässers kommt aus dem Gleichgewicht, der Nährstoffgehalt, besonders der Anteil an Phosphat, steigt an und der See „kippt um“. Oft sterben auch Fische und andere Bewohner des Sees, so dass der Nährstoffgehalt weiter ansteigt. Dies ist der ideale Nährboden für die Blaualgen, die sich rasant vermehren können.

Doch nicht nur Wetterbedingungen können zum Umkippen des Gewässers führen. Auch wir Menschen tragen einen großen Teil dazu bei, indem z.B. Düngemittel aus der Landwirtschaft in den Wasserkreislauf gelangen, Abwasser eingeleitet wird oder Hobbygärtner Gartenabfälle und Rasenschnitt illegal im Wasser entsorgen.

In stehenden Gewässern beginnen die Algen vor allem in den flachen Regionen, die stark dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, sich durch Photosynthese rasant zu vermehren. Auch Teiche, Pfützen und sogar Küstenregionen oder fließende Gewässer können bei starker Sonneneinstrahlung ein Paradies für Blaualgen werden.

So erkennst du, ob ein See mit Blaualgen belastet ist

Auch wenn sie Blaualgen heißen, auf der Wasseroberfläche wirken sie eher grünlich. Wie ein Film aus langen Fäden ziehen sich die Algen über die Oberfläche des Gewässers. Sie vermehren sich rasant und bilden schnell einen regelrechten Teppich, der stellenweise Schaum und Schlieren bilden kann.

Die meisten Städte und Gemeinden prüfen in den Sommermonaten täglich, wie es um die Wasserqualität der Flüsse und Seen bestellt ist. Denn Blaualgen sind nicht nur für unsere Hunde und andere Tiere gefährlich, sondern können auch beim Menschen zu Vergiftungen führen. Erkundige dich vorher im Internet, den regionalen Medien oder bei der zuständigen Umweltbehörde, ob eine Blaualgen-Warnung für deine Region ausgerufen wurde. Sicherheitshalber solltest du auch einen Blick auf die Badestelle werfen, bevor dein Hund ins Wasser darf oder du ihn davon trinken lässt.

Blaualgen-Vergiftung beim Hund erkennen und Erste Hilfe

Während der Photosynthese geben die Cyanobakterien in den Blaualgen Gifte ab, die der Hund bereits aufnehmen kann, wenn er nur durch das Wasser läuft und sich hinterher die Pfoten leckt. Trinkt er das mit Blaualgen belastete Wasser können größere Mengen dieser Gifte in den Organismus gelangen und zu ernsthaften Schädigungen der Leber und Nerven führen.

Symptome einer Blaualgen-Vergiftung beim Hund:

  • lethargisch, kraftlos und orientierungslos
  • vermehrter Speichelfluss, übermäßig tränende Augen
  • blasse Schleimhäute
  • Zittern, Lähmung oder Muskelkrämpfe
  • Atemnot, Erbrechen, blutiger oder schwarzer Durchfall
  • Schock, Bewusstlosigkeit

Wenn dein Hund eins oder mehrere dieser Symptome zeigt, solltest du dich auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt oder in die Tierklinik machen. Rufe bereits an, während du dich auf den Weg machst, damit sich der Arzt auf den Notfall vorbereiten kann. Besonders bei Welpen, schwachen, kranken oder alten Tieren kann eine Vergiftung durch Blaualgen lebensgefährlich werden. Deshalb ist schnelles Handeln und das richtige Einschätzen der Situation so extrem wichtig.

Es ist auch von Vorteil, sich ein bißchen mit den normalen Körperwerten und Erster Hilfe beim Hund auszukennen. Dazu findest du hier weitere Informationen. Und in diesem Beitrag habe ich für dich ein paar Tipps für die heißen Tage zusammen gefasst.

Kommt gut durch den Sommer und pass auf deinen Hund auf!

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