Dieses Buch passt bei uns einfach wie die Faust aufs Auge! In dem Erfahrungsbericht „Beim zweiten Hund wird alles anders“ von Meike Dinklage kommen alle auf ihre Kosten, die mehr als einen Hund in ihrem Lieblingsrudel haben oder darüber nachdenken, ihr Rudel zu erweitern. Witzig, ehrlich und mitreißend beschreibt die Hamburger Journalistin die Herausforderungen und das Glück, mit zwei Hunden zu leben.

Meine Freunde kennen meine Macken und die meisten davon haben mit Hunden (ja, Mehrzahl!) zu tun. Es ist also kein Zufall, dass einer meiner liebsten Freunde, seit Jahrzehnten Journalist, mir das Buch „Beim zweiten Hund wird alles anders“ seiner Kollegin Meike Dinklage empfahl, das Anfang März 2018 beim Kösel-Verlag erschienen ist. Sehr persönlich beschreibt die Hamburger Journalistin ihre ersten Erfahrungen als Hundehalter mit Ersthund Sam, ihre Träume von einem Leben mit mehr als einem Hund und wie die Wirklichkeit aussah, als Zweithund Fee in das Familienrudel stolperte.

Einen Hund zu haben ist nicht schwer...

Als der Collie-Welpe Sam in Meikes Leben tritt, ist sie blutige Anfängerin, wenn es um Hunde geht. Aber Sam ist ein Wunschhund und deshalb lässt sie sich von all den Herausforderungen, die ein junger Rüde mit sich bringt, nicht unterkriegen. Sie fliegt sogar aus der Hundeschule, weil sie sich bei Sam nicht richtig durchsetzen kann. Als dieser sich später in ein wahres Hormonmonster verwandelt, kaum noch isst oder trinkt und sich Rüpelfeinde in der Nachbarschaft sucht, steht sie zum ersten Mal ernsthaft vor dem Thema Kastration. Mit diesem Thema setzt sie sich übrigens meiner Meinung ganz toll auseinander und macht sich eine Entscheidung nicht einfach. Sehr verantwortungsbewusst, finde ich super! Und auch sonst finde ich es sehr sympathisch, dass die Autorin besonders auch auf ihre Probleme und Unzulänglichkeiten mit dem jungen Rüden eingeht. Die Hundehaltung hat eben nicht immer nur Sonnenseiten…

Irgendwann hat sich in dem kleinen Familienrudel dann alles eingependelt und in Meike macht sich der Wunsch nach einem zweiten Hund breit. Besonders witzig finde ich, wie sie ihren Partner überzeugt hat. Da konnte ich definitiv Parallelen zu uns feststellen, als es damals um die Erweiterung des Lieblingsrudels ging. Für sowas muss man sicht Zeit lassen und immer häppchenweise vorgehen… 😉

... zwei dagegen jedoch sehr

Und so kommt die Collie-Hündin Fee ins Haus, die aber so ein ganz anderer Charakter ist und alle Rudelmitglieder vor einige Aufgaben und Herausforderungen stellt. Die anfänglichen Probleme mit dem jungen Welpen, mit dem etwas ganz gewaltig nicht stimmt, sind sehr einfühlsam beschrieben. Ich kann mir aber auch vorstellen, vor was für Herausforderungen das alle Rudelmitglieder gestellt hat. Es dauert eine ganze Weile, bis aus den menschlichen und hündischen Charakteren ein entspanntes und liebevolles Familienrudel wird.

Ganz wundervoll finde ich, wie Meike den Zwiespalt beschreibt, den man als menschlicher Rudelchef durchmacht, wenn der zweite Hund ins Haus kommt. Unweigerlich ändert sich das bisherige Rudelleben und wird durch den neuen Hund, besonders wenn es sich um einen Welpen handelt, ordentlich durcheinander gewirbelt. Auch das schlechte Gefühl, dem einen oder anderen nicht genug Aufmerksamkeit, Liebe oder Training zukommen zu lassen, kenne ich nur zu gut.

Mein Fazit

Ich sag es gleich vorweg: Ich finde das Buch klasse und habe es fast in einem Rutsch durchgelesen. Es fiel mir schwer, es aus den Händen zu legen und ehrlich gesagt bin ich sogar ein bißchen traurig, dass ich es so schnell durch hatte. Ich habe mich so oft wiedergefunden in dem, was Meike Dinklage schreibt. Von den Herausforderungen in Bezug auf die Hormone, über unterschiedliche Interessen bei den Hunden bis hin zu charakterlichen Eigenarten, vor die man in seinem ganzen Hundeleben bisher noch nie gestellt wurde. Sie zeigt auf mitfühlende Art, dass jeder Hund anders, aber genauso liebenswert ist und man deshalb immer nur dazu lernen kann.

Es ist sehr mitreißend und leicht zu lesen und sicher das Richtige für alle, die darüber nachdenken, ihr Rudel zu vergrößern. Es gibt nicht nur die sonnigen Zeiten, in denen man zwei glückliche Hunde vor sich hat. Dafür lohnt sich die investierte Mühe und Energie, denn man wird mit etwas Wundervollem belohnt.

Besonders gut finde ich die „Fünf Mythen über das Leben mit zwei Hunden“ am Ende des Buches. Da räumt sie noch einmal klar und deutlich mit einigen Glaubenssätzen auf, die Leute oft haben, wenn sie sich einen zweiten Hund wünschen. Sie gibt Tipps, worauf man achten muss, wenn man ein Rudel zusammenführt und verrät, wie man den richtigen Zweithund findet. Dabei gibt sie auch Dinge zu bedenken, an die man vielleicht mit dem Blick durch die rosarote Brille noch keinen Gedanken verschwendet hat.

Wenn du „Beim zweiten Hund wird alles anders“ von Meike Dinklage lesen möchtest, hier kannst du es (auch in der Kindle-Edition). 

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