Ein Gastbeitrag von Jesse Reimann von Happyhunde

Stress entsteht durch äußere Reize, die in uns psychische und körperliche Anspannung hervorrufen. Jeder kennt ihn und jeder war schon einmal mit ihm konfrontiert. Aber auch unsere vierbeinigen Freunde können von Stress betroffen sein. Und auch sie können bei dauerhaftem Stress krank werden.

Erfahre, wie sich Stress bei deinem Hund äußert und was die möglichen Auslöser und Ursachen für Stress sein können. Du erhältst nützliche Tipps, wie du deinem Hund helfen kannst, Stress abzubauen und ruhiger zu werden.

Hunde empfinden Stress genauso wie Menschen

Auch Hunde empfinden in bestimmten Situationen Stress. Dies kann sich dann in den verschiedensten Verhaltensweisen äußern. Wie bei uns Menschen auch, ist Stress für Hunde auf Dauer extrem unangenehm und kann ihr Wohlbefinden stark beeinträchtigen und sogar krank machen. Stress und Angst schaden auf lange Sicht der Gesundheit des Hundes.

Stress beim Hund richtig erkennen

Hunde zeigen ihren Stress auf unterschiedliche Arten. Wichtig ist, den Hund gut zu beobachten und seine Körpersprache richtig zu deuten. Die meisten Hundehalter kennen ihre Vierbeiner gut genug, um zu erkennen, wenn sie sich anders wie gewohnt verhalten.

Hektisches Verhalten

Ist dein Hund sehr hektisch und aufgedreht unterwegs, kann dies ein Zeichen für Stress sein. Kommt das Herrchen wieder nach Hause, ist eine kurze, freudige Begrüßung natürlich völlig normal. Zeigt dein Hund aber für längere Zeit dieses Verhalten, ohne sich beruhigen zu lassen, ist dies ein eindeutiges Zeichen für Stress.

Einziehen der Rute

Gestresste Hunde reagieren oft mit Einziehen der Rute. Sie verspüren Angst und enormen Stress. Häufig lässt sich der Hund in diesem Zustand nicht mehr gut ansprechen oder beruhigen. Das Einklemmen der Rute ist immer ein sicheres Zeichen dafür, dass dein Hund sich nicht wohlfühlt.

Schütteln

Schütteln ist ein weiteres Stresssymptom, das sich bei Hunden zeigt. Besonders nach stressigen Begegnungen mit Artgenossen reagieren viele Hunde mit kurzem, aber heftigem Schütteln. Auch wenn andere unangenehme oder angespannte Situationen überwunden sind, schütteln sich Hunde häufig.

Lautes, hektisches Bellen

Lautes und abgehacktes Bellen kann ein weiteres Anzeichen dafür sein, dass dein Hund Stress hat und mit der Situation überfordert ist. Oft ist es schwierig, bei dem hohen Geräuschpegel selbst Ruhe zu bewahren. Eine ruhige Haltung ist aber besonders wichtig, wenn du den Hund dazu bringen möchtest, sich wieder zu entspannen.

Mögliche Ursachen für Stress beim Hund

Dass dein Hund gestresst reagiert, kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Manchmal dauert es einen Moment, bis man als Mensch darauf kommt, wo genau das Problem liegt. Versuche, die Körpersprache deines Hundes richtig zu lesen, um zu erkennen, welche Situationen ihm vielleicht Unbehagen bereiten.

Ungewöhnliche Objekte

Dazu zählen alle möglichen Gegenstände, vom Staubsauger bis zum Trecker. Was dein Hund als Welpe noch nicht kennengelernt hat, kann bei ihm später Angst und Stress auslösen. Aber auch wenn der junge Hund Erfahrungen mit Bäumen und Wäldern gemacht hat, kann im Erwachsenenalter ein umgestürzter Baum durchaus noch gruselig sein.

Laute Geräusche

Viele Hunde reagieren gestresst auf laute oder unangenehme Geräusche. Aber auch ein Fernseher oder ein Radio können für den Hund schon erschreckend und angsteinflößend sein. Besonders Sirenen und Martinshorn lösen bei vielen Hunden Stress aus.

Stressige Begegnungen mit Artgenossen

Hat dein Hund Kontakt mit einem anderen Hund und verläuft dieser nicht gerade reibungslos, kann auch das zu enormem Stress beim Hund führen.

Alleinsein

Waren Hunde in der Vergangenheit zu lange alleine oder wurde das Training zum Alleinebleiben übereilt, zeigen viele Hunde in dieser Situation Stress. Sobald Herrchen oder Frauchen das Haus verlässt, verfallen sie in Angst und Panik.

Wie helfe ich meinem Hund, den Stress abzubauen?

Es gibt verschiedene Wege, wie du deinem Hund helfen kannst, besser mit den stressigen Situationen umzugehen bzw. den Stress besser zu verarbeiten. Hier erfährst du 7 Tipps, wie du deinem Hund helfen kannst, besser mit Stress umzugehen. Beobachte deinen Hund genau und schaue dann, welche Möglichkeit für euch am besten funktioniert.

1. Leise und beruhigende Musik

Leise und unaufdringliche Musik kann dabei helfen, deinen Hund zu beruhigen. Besonders beim Alleinebleiben wirkt ruhige Musik auf viele ängstliche Hunde entspannend und wohltuend.

2. Den Hund immer wieder an Neues gewöhnen

Gewöhne deinen Hund im Laufe seines Lebens immer wieder an neue Situationen, Gegenstände oder Artgenossen. Gehe dabei langsam und behutsam vor, sodass dein Hund sich dabei wohlfühlt. Dadurch lernt er, dass Neues nicht automatisch bedrohlich ist.

3. Gewöhnung an den Stressfaktor

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden und der Hund muss mit dem stressigen Objekt, dem lauten Geräusch oder was es sein mag, leben. Gewöhne den Hund in diesem Fall sehr einfühlsam und in kleinen Schritten an den Störfaktor.

4. Gemeinsame Aktivitäten

Um Vertrauen aufzubauen, ist es hilfreich, wenn du viel mit deinem Hund unternimmst. Dies stärkt seine Bindung zu dir. So hat er auch in kniffligen Situationen nicht so schnell Angst oder Stress.

5. Ein Kommando einstudieren

Du kannst auch während der stressigen Situation ein Kommando geben, das der Hund befolgen soll. Hierdurch wird er abgelenkt und mit dem Leckerli dazu gebracht, auf dich zu achten. Dadurch nimmt er den Stressfaktor nicht so sehr wahr.

6. Genügend Streicheleinheiten

Streicheln und Kuscheln baut auch bei Hunden Stress ab. Achte aber darauf, dass es für euch beide ein angenehmes Ausmaß hat. Wenn dein Hund nicht mehr gestreichelt werden möchte und weggeht, dann lasse ihn auch in Frieden.

7. Ausreichend Schlaf

Ausreichend Schlaf und Ruhepausen sind ebenfalls sehr wichtig, damit der Hund im Alltag entspannt und ausgeglichen ist. Achte darauf, deinen Hund nicht zu stören, wenn er schläft. Ein ausgewachsener Hund braucht zwischen 12 und 14 Stunden Schlaf am Tag. Manche schlafen sogar bis zu 20 Stunden.

Fazit

Du solltest genau darauf achten, welche Situationen, Gegenstände oder Geräusche bei deinem Hund den Stress auslösen. Sofern der Hund mit den Einflüssen leben muss, ist viel Einfühlungsvermögen, Geduld und Ruhe gefragt, um Stress und Angst nach und nach abzubauen.

Über die Autorin

Jesse Reimann ist die Gründerin von Happyhunde. Inspiriert von ihrem Mops Pommes hat sie ihren Blog ins Leben gerufen, um Hunde glücklich zu machen. Pommes ist ein quirliges, lebensfrohes und sehr willensstarkes Mädchen, das Jesse jeden Tag auf Trapp hält und viel Abwechslung in ihr Studentenleben bringt.

Auf ihrer Website findest du Themen, die die beiden täglich beschäftigen – von Hundeprodukttests über Gesundheitsthemen bis hin zu Erziehungstipps, die auf Expertenwissen basieren.