Auf dem Rückweg von der Gassirunde noch mal schnell in den Supermarkt, um ein paar Dinge zu besorgen? Einfach den Hund vor dem Geschäft anbinden und nur kurz in den Laden – was so normal scheint, kann für den Hund jedoch sehr gefährlich werden. Wir geben dir ein paar gute Gründe, warum du deinen Hund nie vor einem Geschäft alleine lassen solltest.
Leine zu kurz
Wenn ein Hund vor einem Geschäft angebunden wird, muss man automatisch darauf achten, dass er Mitmenschen nicht im Weg steht. Oft sieht man Hunde am Fahrradständer oder in der Nähe der Einkaufswagen angebunden und da soll natürlich noch genug Platz sein, dass Menschen sicher an dem Hund vorbei kommen. Deshalb ist leider häufig die Leine viel zu kurz und schränkt den Hund massiv in seiner Bewegungsfreiheit ein.
Das bedeutet häufig auch, dass er sich aus unangenehmen Situationen nicht gut zurückziehen kann. Zusammen mit dem Fehlen seiner Bezugsperson kann das bei deinem Hund zu einer echten Streßsituation führen, mit der er hoffnungslos überfordert ist. Er könnte also panisch oder aggressiv gegenüber Passanten reagieren und damit nicht nur sich selbst, sondern auch Menschen und andere Tiere in Gefahr bringen.
Bedenke, dass nicht jeder Mensch sicher im Umgang mit Hunden ist bzw. ihre Bedürfnisse auf dem Schirm hat. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Kind (mit oder ohne Erlaubnis der Eltern) deinen Hund streicheln oder umarmen will und die hundesprachlichen Zeichen nicht versteht. In die Ecke gedrängt und von einem fremden Dreijährigen bedrängt zu werden, trifft nur in den seltensten Fällen auf Begeisterung beim Vierbeiner. Wahrscheinlicher ist es, dass er der Situation entgehen möchte und knurrt, schnappt oder sogar richtig zubeißt. Die Schuldfrage erübrigt sich dann meist, weil zu Gunsten der Menschen entschieden wird.
Außerdem ist nicht jeder Mitmensch ein Hundefreund und es gibt genug Geisteskranke da draußen, die sich nicht scheuen, dem Hund ein vergiftetes Leckerlie zu geben.
Außerhalb der Komfortzone
Je nach Wetterlage kann es auch einige andere Gefahren geben, wenn du deinen Hund vor dem Geschäft anbindest. Dein Hund kann dann nicht selbständig entscheiden, welcher Platz für ihn am komfortabelsten ist und ist den Witterungsbedingungen schutzlos ausgeliefert.
An heißen Sommertagen kann er sich also nicht selbständig in den Schatten bewegen und so der Hitze entgehen. Im Winter droht eine Unterkühlung, wenn er sich nicht ausreichend bewegen kann und bei Regen oder Gewitter hat er ebenfalls nicht die Möglichkeit, sich der Situation zu entziehen. Bereits fünf Minuten können hier zu einer extrem gefährlichen Notsituation für deinen Hund führen.
Diebstahl
Was viele nicht bedenken: Diebstahl und illegaler Hundehandel nehmen in den letzten Jahren stark zu. Ein Hund, der allein vor einem Geschäft wartet, ist dabei eine leichte Beute und die Diebe scheuen sich nicht, einfach zuzugreifen. Auch eine Markierung mit Marke oder Transponder hilft da nicht weiter, denn das wird von den Dieben einfach ignoriert. Rücksichtslos gegenüber dem Wohl der Hunde, werden diese einfach eingepackt und mitgenommen. Nicht selten enden sie dann auf dem illegalen Hundemarkt, bei einem Vermehrer oder sogar im Labor als Versuchskaninchen.
Übrigens gehen Diebe mittlerweile sogar so weit, dass sie Hunde in unbeobachteten Situationen vom eigenen Grundstück klauen.
Du verletzt die Aufsichtspflicht
Ein grundsätzliches Verbot für das Anleinen von Hunden vor Geschäften gibt es zwar nicht, trotzdem bist du als Hundehalter in der Pflicht, dein Tier zu beaufsichtigen. Das bedeutet, dass du bereits vorab dafür sorgen musst, dass weder Menschen noch andere Tiere gefährdet werden. Es ist nie ausgeschlossen, dass dein Hund schnappt oder sich losreißt, wenn er in eine unangenehme Situation kommt. Es ist deine Pflicht als Besitzer, ihn nicht unbeaufsichtigt auf öffentlichen Plätzen zu lassen.
Wo kann der Hund bleiben?
Plane deinen Einkauf lieber so, dass dein Hund nicht dabei sein muss. Zuhause ist er eindeutig besser aufgehoben. Alternativ kannst du ihn im Auto lassen, wenn es die Witterungsbedingungen zulassen. Das bedeutet, dass es nicht zu kalt und auch nicht zu heiß sein darf. Beachte, dass bereits bei frühlingshaften Temperaturen die Sonne so kraftvoll sein kann, dass sich das Innere des Auto innerhalb weniger Minuten so stark aufheizt, dass es für deinen Hund gefährlich werden kann.
Am besten lässt du ihn einfach zu Hause in seiner gewohnten Umgebung. Sollte das nur schwer umsetzbar sein, weil dein Hund z.B. Trennungsangst hat und nicht gut allein bleiben kann, trainiere es mit ihm oder bringe ihn für diese Zeit an einem sicheren Ort, z.B. seiner Hundebox unter.