Die Gesundheit deines Hundes ist die wichtigste Voraussetzung für ein langes und glückliches Hundeleben. Damit das auch ohne dauernde Tierarztbesuche so bleibt, gibt es bei uns einmal pro Wochen einen Gesundheitscheck für die Hunde. Was wir da machen und wie ich das Ganze als Wellness-Programm für die beiden gestalte, erfährst du in diesem Artikel. Im Video zeige ich dir, wie wir das machen.

Warum braucht dein Hund einen Gesundheitscheck?

Der wöchentliche Gesundheitscheck ist bei uns Pflichtprogramm. Nicht nur alte Hunde brauchen regelmäßige Kontrolle, ob alles in Ordnung ist. Auch bei Welpen, jungen und erwachsenen Hunden hat es mehrere Vorteile:

  • du siehst mögliche Probleme frühzeitig und kannst aktiv handeln
  • du gewöhnst deinen Hund an die Prozedur, was den Besuch beim Tierarzt einfacher macht (Stichwort: Medical Training)
  • du verbesserst die Bindung zwischen dir und deinem Hund

Besonders bei alten Hunden kann es zu Verletzungen oder gesundheitlichen Problemen kommen. Bleiben diese unerkannt, können sie sich schnell zu großen – oder gar chronischen – Erkrankungen entwickeln. Eine regelmäßige Gesundheitskontrolle kann dir zeigen, welche gesundheitlichen Baustellen dein Hund hat und wo du ihn vorsorgend unterstützen kannst.

Gleichzeitig ist so ein regelmäßiger Gesundheitscheck zu Hause auch ein gutes Training für den Besuch beim Tierarzt. Wenn dein Hund sich überall anfassen lässt und dabei entspannt bleibt, wird er auch beim Tierarzt weniger Stress haben.

Tipps für den Gesundheitscheck zu Hause

Bei den regelmäßigen Routineuntersuchungen Zuhause solltest du eine möglichst entspannte Atmosphäre schaffen. Im Video weiter unten zeige ich dir, wie das bei uns aussieht und worauf ich achte. Nun aber erst einmal die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:

Körper abtasten

Damit fange ich meistens an und verbinde das Ganze mit einer entspannenden Massage für die Hunde. So relaxen sie für die weiteren Punkte auf unserer Gesundheitscheck-Liste. Ich taste nach und nach den kompletten Hundekörper ab und prüfe auf Knubbel, Probleme im Fell oder schmerzende Stellen. Nebenbei kontrolliere ich die beiden dabei auch auf Parasitenbefall, z.B. Zecken oder Flöhe.

Nachdem ich den ganzen Körper abgetastet habe, wird auch noch kurz die Rute angehoben und die Afterregion kontrolliert. Fallen dir hier Rötungen, Schwellungen oder Verschmutzungen auf, kann das ein Hinweis auf Parasitenbefall oder auf eine Entzündung der Analdrüse sein.

Bei Püppi folgt dann meist auch noch eine kleine Gewichtskontrolle. Da wir zu Hause keine Waage für die Hunde haben und man im Moment ja nicht in Zoofachgeschäfte kann, muss ich das immer erfühlen bzw. sehen. Sie neigt dazu, manchmal ein bißchen zu viel auf den Rippen zu haben. Übergewicht beim Hund kann genauso gesundheitsschädlich sein wie Untergewicht. Ich achte also immer auf eine gute Figur. Bei Murdoch brauche ich mir da keine Sorgen machen, aber Püppi setzt wie gesagt immer ein bißchen Fett an, wenn ich nicht aufpasse.

Wie du bei deinem Hund kontrollieren kannst, ob er Idealgewicht hat, habe ich mal in einem Gastartikel für Josera Petfood geschrieben. Den findest du hier, wenn du mehr darüber lesen möchtest.

Augen und Ohren reinigen

Bei Püppi muss ich immer besonders auf die Augenpflege achten. Sie ist typisch Molosser, das heißt bei ihr hängen die unteren Augenlider immer herunter. Das kann zu Verunreinigungen und Entzündungen führen, wenn sie nicht regelmäßig sauber gemacht werden. Sowas erkennst du daran, dass die Augen gerötet sind, tränen, trüb werden oder sich Verkrustungen bilden. Bleibt das unbehandelt, kann es u.a. zu Bindehautentzündungen kommen.

Auch die regelmäßige Ohrenpflege ist wichtig, denn hier sammelt sich oft Dreck und das kann Milbenbefall begünstigen. Bei manchen Rassen mit langen Schlappohren und viel Haaren können außerdem Fremdkörper zu Entzündungen führen. Gesunde Hundeohren sind rosa und stinken nicht. Siehst du rötliche Stellen oder dunklen Ohrenschmalz, solltest du sie häufiger reinigen. Wenn dein Hund oft den Kopf schüttelt oder sich an den Ohren kratzt, kann das auch ein Zeichen sein, dass etwas nicht stimmt.

Bei der Reinigung der Ohren solltest du niemals Wattestäbchen benutzen. Wattepads und ein Ohrenreiniger für Hunde reichen im Normalfall völlig aus. Gehe nicht zu tief ins Hundeohr, denn das ist sehr empfindlich. Im Zweifelsfall frage deinen Tierarzt. Der kann tiefer hinein schauen.

Zähne und Zahnfleisch kontrollieren

Viele Hunde leiden unerkannt unter Problemen mit Zähnen und Zahnfleisch. Regelmäßiges Zähneputzen ist sehr wichtig, damit sich kein Zahnstein bildet. Es gibt dazu verschiedene Möglichkeiten, die ich dir in einem Beitrag zur Zahnpflege bei Hunden (Link) einmal zusammengestellt habe.

Darauf solltest du achten:

  • gibt es Verletzungen oder Verfärbungen des Zahnfleisches (idealerweise ist es rosarot und gut durchblutet)
  • gelbliche Verfärbungen an den Zähnen deuten auf Zahnbelag bzw. Zahnstein
  • blutendes Zahnfleisch oder lose / abgebrochene Zähne
  • schlechter Atem kann auf Krankheiten hinweisen

Fell- und Hautgesundheit

Bei gesunden Hunden glänzt das Fell, ist nicht fettig oder spröde. Ich suche meine beiden gründlich ab, indem ich das Fell teile und mit die darunter liegende Haut genauer anschaue. So fallen Wunden, Schuppen, Rötungen oder Schuppen schnell auf und ich kann sie behandeln, bevor es schlimmer wird. Außerdem siehst du so auch relativ schnell mögliche Parasiten, wie z.B. Flöhe.

Gebadet wird bei uns übrigens nur im Notfall, wenn sich einer der beiden in etwas Widerlichem gewälzt hat. Häufiges Baden kann die natürliche Schutzschicht der Haut zerstören. Dazu nehme ich spezielle Hundeshampoos (*Amazon Affiliate Link), die mild sind und die Haut nicht reizen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es dann sehr gefährlich wird. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich gleich wieder wälzen wollen, ist aufgrund des (für Hunde manchmal unangenehmen) Geruches des Shampoos.

Pfoten- und Krallenpflege

Pfoten sind bei uns ein Dauerthema, weil Murdoch sich die gern bei waghalsigen Manövern verletzt. Es ist also keine Seltenheit, dass er sich Ballen aufschneidet oder Krallen abbricht. Bei Püppi kürze ich regelmäßig die Krallen, weil sie sich die nicht automatisch abläuft. Kein Wunder, schließlich sind wir meistens auf relativ weichen Untergründen unterwegs und sie bevorzugt eher die ruhigeren Gangarten. Also muss ich nachhelfen.

Besonders im Winter solltest du die Pfoten deines Hundes häufiger kontrollieren. Durch Streusalz und Splitt können die Ballen rissig werden und kleine Verletzungen auftreten, die sehr schmerzhaft sein können. Und nicht vergessen, auch zwischen den Ballen zu kontrollieren. Hier verstecken sich oft kleine Steinchen, Dornen oder andere Fremdkörper, die dein Hund nicht allein entfernen kann.

Das Verhalten und die Bewegungen immer im Blick haben

Ich kenne meine Hunde ganz gut, so dass ich Veränderungen im Gangbild oder im Verhalten recht schnell feststelle. Auch das kann ein Hinweis auf Verletzungen oder Schmerzen sein. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Hund viel beobachtest. Dann entwickelst du auch ein Bauchgefühl und merkst schneller, wenn es deinem Vierbeiner nicht gut geht.

Habt ihr zu Hause eine Gesundheits-Routine? Wie gestaltest du sie? Verrat es mir gern in den Kommentaren. Ich bin gespannt.