So reagierst du, wenn du auf der Gassirunde einem Wolf begegnest

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Wölfe auf der Gassirunde? Das wird wahrscheinlich in den nächsten Jahren immer häufiger vorkommen. Denn Wölfe breiten sich in Deutschland immer mehr aus. Was auf der eine Seite schön ist, kann für unsere Lieblingsrudel schon ein bißchen heikel werden. Wie du dich bei einer Begegnung zwischen Wolf und Hund am besten verhältst, verrate ich dir hier.

Sie sind bei uns angekommen! Es gibt untrügliche Zeichen, dass der Wolf in den Wäldern rund um unser beschauliches Dorf lebt. Und er ist erstaunlich nah heran gekommen! Ich habe schon länger die Vermutung, dass Nachts Wölfe durch unser Dorf laufen. Das höre ich von all den Hofhunden, die regelmäßig ein Bellkonzert vom einen Ende des Dorfes zum anderen veranstalten. Und auch selbst hab ich sie schon heulen gehört, wenn wir Abends noch im Garten gemütlich am Feuer zusammen saßen. Doch so nah wie in den letzten zwei Wochen bin ich einem Wolf noch nie gekommen.

Fakten über Wölfe in Deutschland

Schafe wurden vom Wolf gerissen

Zuerst machte im Dorf die Runde, dass die Schafe mehrfach angegriffen wurden und einige von ihnen ihr Leben lassen mussten. Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor ein paar Wochen hinten an den Weiden Gassi gegangen bin und ein verletztes Schaf vorgefunden habe. Es lag auf der Seite und mit dem Rücken zu mir, so dass ich nicht genau erkennen konnte, was los war. Aber es atmete schwer und die restlichen Schafe hielten einen ordentlichen Respektabstand zu ihm. Ich hatte das Gefühl, es wäre etwas mit seiner Bauchdecke los, konnte es aber wie gesagt nicht genau erkennen. Deshalb alarmierte ich den Schäfer mit diesem Foto.

Ein paar Tage später erfuhr ich, dass es tatsächlich von einem Wolf gerissen worden war. Nun frage ich mich: Wenn das Schaf noch atmete, als wir vorbei gekommen sind, wieviel Zeit lag dann zwischen mir mit den Hunden und dem Wolf? War es eine Stunde oder nur ein paar Minuten?

Wolfskot mitten auf dem Weg

Vor einiger Zeit habe ich bei „Hund, Katze, Maus“ einen Bericht über Wölfe in Deutschland gesehen. Dort wurde auch besprochen, welche Besonderheiten der Kot von Wölfen aufweist und ich habe genau aufgepasst. Er ähnelt Hundekot, kann aber „im Durchmesser“ um einiges größer sein. Außerdem enthält er kleine Knochenstücke und viel Haare von den Beutetieren. Darüber hinaus ist er für seinen unsäglichen Gestank bekannt. Also aufgepasst an alle, die gern in Haufen treten! Mit Wolfskot unter den Schuhen wirst du richtig Spaß haben.

Tatsächlich fand ich nur wenige Tage später nachdem ich die Sendung gesehen hatte, einen Haufen mitten auf dem Weg. Püppi hat ihn zuerst entdeckt, schnüffelte daran und markierte ihn anschließend. So nach dem Motto „mein Wolf“! Auch Murdoch schnüffelte sehr interessiert, also warf ich einen genaueren Blick darauf. Ich habe es jetzt nicht in seine Einzelteile zerlegt, aber auch ohne Anfassen konnte ich ganz deutlich extrem viele Haare und auch ein paar Knochenreste erkennen. Außerdem war der Durchmesser größer als bei jedem Hund, den ich so kenne, wenn du verstehst was ich meine. Falls nicht, hier ein Foto davon.

Leider hatte ich beim ersten Mal, als ich den Haufen entdeckte, mein Handy nicht dabei. Deshalb ist der Haufen auf dem Foto bereits ca. eine Woche alt. Das muss man natürlich mit einberechnen, aber ich bezweifle stark, dass es ein Hund aus dem Dorf war, der eine Leckerei wie Fellohren bekommen hat.

Riesenpranken

Dritter und wahrscheinlich beeindruckendster Hinweis auf Wölfe auf unserer Gassirunde, sind die massiven Pfotenabdrücke, die hier überall auf den Sandwegen sind. Ich kennen keinen Hund im Dorf, der auch nur annähernd die Größe erreicht, die für einen solchen Pfotenabdruck nötig wäre. Im Vergleich dazu mal Murdochs Pfote, der ja nun auch nicht gerade klein ist.

Wölfe im Lieblingsrudel?

Ich muss sagen, ich bin ein bißchen hin und her gerissen. Zum Einen finde ich es natürlich toll, dass der Wolf zurück ist und sich in seinen ursprünglichen Gefilden wieder ansiedelt. Zum Anderen frage ich mich als Hundehalter natürlich schon, wie die praktische Umsetzung unserer Gassirunden in Zukunft vonstatten gehen soll. Es gibt nicht viele Ausweichmöglichkeiten, die mir einfallen, denn eigentlich sind in unserer Region mittlerweile überall Wölfe. Ich habe aber auch keine Lust, mich und meine Hunde in Gefahr zu bringen, wenn wir auf einen oder mehrere Wölfe treffen.

Wie kann sie also aussehen, eine friedliche Koexistenz? Soll ich mir in Zukunft ein rotes Käppchen aufsetzen, wenn ich in den Wald gehe? Wie lange wird es „nur“ bei den Schafen bleiben, bis der Wolf sich andere Köstlichkeiten sucht? Und wie lange werden Abgesandte des Wolfskomitees noch Rundgänge machen und Hinweise dokumentieren? Wie lange geht es gut, wenn Mensch und Natur sich so nahe kommen?

Aber was am wichtigsten ist: Wie reagiere ich richtig bei Begegnungen mit Wölfen, besonders wenn ich Hunde dabei habe?

Das kannst du bei Wolfsbegegnungen tun

Also habe ich mich mal bei Wolfsexpertin Elli H. Radinger (*Werbung ohne Auftrag) genauer informiert, was man denn am besten tut, wenn man mit seinem Hund unterwegs ist und plötzlich auf Wölfe stößt. Sie hat jahrelange Erfahrung mit Wölfen und scheint mir in diesem Fall der kompetenteste Ansprechpartner.

Was du auf keinen Fall tun solltest:

  • Wegrennen
  • mit Gegenständen werfen
  • hektische Bewegungen machen
  • die Hunde das „unter sich regeln lassen“

Wie du bei einer Wolfsbegegnungen reagierst:

  • Ruhig bleiben und Fluchtreflex widerstehen
  • Zuerst einmal Hund anleinen!
  • Laut schreien, z.B. „HAU AB“!
  • Langsam weggehen

Wenn der Wolf dich verfolgt, werde nicht unruhig, sondern gehe einfach weiter. Meist wollen Wölfe nur sicher gehen, dass du die Grenzen ihres Territoriums wieder verlässt. Sie folgen dir also nicht, weil sie vielleicht doch noch angreifen. Du kannst auch einen Taschenalarm oder Pfefferspray mit auf die Gassirunde nehmen, wenn du dich dann sicherer fühlst. Beachte hierbei aber, dass du damit möglicherweise auch deinen eigenen Hund verschreckst. Daher sollte nur im äußersten Notfall zu solchen Methoden gegriffen werden.

Hunde können vom Wolf als Eindringling gesehen werden und aus territorialen Gründen angegriffen werden. In der Regeln sind freilaufende Hunde stärker gefährdet als Hunde, die näher bei ihren Menschen sind. Ein Nachbar, der Jäger ist, sagt außerdem, dass man es den Hunden anmerkt, wenn ein Wolf in der Nähe ist. Er meinte, sie bleiben nah beim Menschen, ziehen die Rute ein und gruseln sich. Ich bin mir aber nicht so ganz sicher, ob das auch auf mein Lieblingsrudel zutrifft. Ich traue denen auch durchaus zu, dass sie hinlaufen und ihn begrüßen wollen.

Erfahre mehr über Wölfe

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf den Blog von Elli H. Radinger hinweisen, der mich bei diesem Beitrag unterstützt hat. Hier erfährst du auch, wie du richtig reagierst, wenn du z.B. mit dem Auto, dem Pferd oder in der Stadt mit dem Wolf in Berührung kommst.

Wie ist das bei euch? Gibt es in deiner Region Wölfe und wie gehst du damit um? Wenn du Tipps hast oder bereits Erfahrungen mit Wolfsbegegnungen gemacht hast, dann kommentiere doch gern unter diesem Beitrag und erzähle uns deine Geschichte.