Wir wollen alle am liebsten den ganzen Tag mit unseren Hunden zusammen sein, aber manchmal ist das einfach nicht möglich und der geliebte Vierbeiner muss für ein paar Tage in die Tierpension. Ob wegen einer Fernseise, dem Aufenthalt im Krankenhaus oder aus geschäftlichen Gründen: Wenn der Hund eine Zeit im Hundehotel verbringen muss, solltest du ein paar Vorbereitungen treffen. Hier unsere besten Tipps!
Ich habe in meinem Leben als berufstätige Hundehalterin schon oft vor einen Problem gestanden: Wohin mit dem Hund, wenn ich ein paar Tage weg muss und ihn nicht mitnehmen kann? Da hilft nur eine gute Hundepension, die sich in deiner Abwesenheit liebevoll und fürsorglich um deine Fellnase kümmert. Durch viele Umrüge stand ich schon häufiger vor der Frage, ob diese oder jene Tierpension gut für meinen Hund ist. Hier eine Checkliste der Dinge, auf die du achten musst.
1. Das Vorgespräch & erste Besichtigung
Zum ersten Kennenlernen gehe ich grundsätzlich ohne Hund. Ich möchte mir vorher anschauen, in welch ein Umfeld ich meinen Hund bringe und habe dann nicht viel Zeit, auf ihn zu achten. Ich möchte mir alles in Ruhe anschauen und die Inhaber und Pfleger zumindest kurz kennen lernen. Wenn du deinen Hund zur ersten Besichtigung der Tierpension mit nimmst, bist du möglicherweise ein wenig abgelenkt.
Lass dir die Kennels, Spiel- und Trainingsräume sowie die Außenausläufe zeigen. Schaue dir an, wie das Personal mit den Hunden umgeht und welchen Eindruck die Hunde machen. Wenn dir gefällt, was du siehst und hörst, kannst du die Fragen loswerden, die dir am Herzen liegen.
2. Buche rechtzeitig
So ziemlich alle Hundepensionen, die ich kenne, sind gut bis sehr gut ausgebucht. Kurzfristig ist da oft kein Platz mehr zu bekommen, egal wieviel man bettelt. Voll ist voll!
Buche sofort, wenn du weißt, wann und wie lange dein Hund bleiben soll. Besonders zur Hauptferienzeit sind die Plätze schnell weg. Besonders, wenn dein Hund nicht mit allen anderen Hunden verträglich ist oder ein Einzelzimmer benötigt, kann die Tierpension schnell ausgebucht sein.
Beachte die Stornierungsfristen der jeweiligen Hundepension. Wenn du kurzfristig absagen musst, ist es oft schwierig, die Plätze noch anderweitig zu vergeben und du musst einen Teil oder die kompletten Kosten trotzdem bezahlen.
3. Die Probenacht
Bevor du deinen Hund für mehrere Tage in der Tierpension einbuchst, solltest du ihn eine Probenacht dort verbringen lassen. So kann er sich schon einmal mit der Umgebung vertraut machen und das Personal kann ihn kennen lernen. Viele Hundepensionen bieten die Probenacht zum vergünstigten Preis oder sogar komplett kostenlos an.
Wenn du deinen Hund zur Probenacht abgegeben hast und wieder nach Hause kommst, beginnen für dich wahrscheinlich die schlimmsten Stunden deines Lebens. Zumindest geht es mir immer so und ich empfinde die Zeit allein zu Hause ohne Hund als wahre Tortur. Beim letzten Mal habe ich ein Tagebuch der Folterung geführt, das du dort lesen kannst.
Natürlich ist es aber ein beruhigendes Gefühl, den eigenen Vierbeiner nach der Probenacht glücklich und gut gelaunt wieder abzuholen. Er wird zwar erledigt sein und den Rest des Tages, vielleicht auch den darauf folgenden, schlafen, aber das liegt nur an den vielen neuen Eindrücken. In Hundepensionen ist oft viel Action durch die anderen Hunde, fast wie im Ferienlager!
4. Sei ehrlich in Bezug auf deinen Hund
Die meisten (guten) Pensionen werden dir vorher ein paar Fragen zu deinem Hund, seinen Eigenarten, Besonderheiten und eventuellen Unverträglichkeiten (Futter, Artgenossen etc.) stellen. Manche haben einen Fragebogen, den du ehrlich und gewissenhaft ausfüllen solltest. Was sollten die Betreiber des Hundehotels wissen?
- Mag dein Hund gleichgeschlechtliche andere Hunde oder bestimmte Rassen, Größen oder Farben nicht?
- Hat dein Hund manchmal Probleme mit der Stubenreinheit?
- Benötigt dein Hund spezielles Futter oder Medikamente?
- Gibt es Körperstellen, an denen er sich nicht gern berühren lässt?
Schreibe alles auf, was dir einfällt.
5. Sorge für den Notfall vor
Sicherlich ist deine Fellnase, wie die meisten Hunde, gechipt. Aber hast du ihn auch registriert? Bei TASSO und beim Deutschen Tierschutzbund (www.findefix.com) kannst du das kostenlos nachholen. Hinterlege dort deine Kontaktdaten für den Fall, dass dein Hund verloren geht oder ausbüchst. Der Finder kann dich dann schnell und unkompliziert kontaktieren und dich und deinen Hund wieder vereinen.
Notiere für die Tierpension außerdem jemanden, der im Notfall kontaktiert werden soll. So haben die Pfleger einen Ansprechpartner, wenn du nicht erreichbar bist oder schnell genug vor Ort sein kannst.
6. Gesundheits-Check beim Tierarzt
Wirf mal einen Blick in die Bedingungen, die die Tierpension stellt. Generell muss dein Hund über gültige Impfungen verfügen, entwurmt und frei von Parasiten sein. Sollte irgendwas nicht aktuell sein, hole das rechtzeitig nach. Bei der Gelegenheit kannst du deinem Hund auch einen allgemeinen Gesundheitscheck (wir nennen das TÜV) verpassen. Dann kannst du beruhigt sein, dass alles mit ihm in Ordnung ist und dich auf deine Reise freuen.
7. Packe das Hunde-Köfferchen
Tierpensionen möchten gern nur das Nötigste haben, also keine Kuscheldecken oder Spielzeuge, auch wenn es sich um das Lieblingsspielzeug deines Vierbeiners handelt. Diese Dinge können in der Pension schnell verloren gehen, wenn jeder Hund sein eigenes Spielzeug mitbringt. Außerdem erzeugen Spielzeuge oft Streit unter Hunden und werden daher meistens sowieso nicht dem Hund gegeben.
Konzentriere dich beim Kofferpacken auf die wichtigsten Dinge: den Heimtier- oder Impfausweis, notwendige Medikamente (mit Dosierungsangabe), Futter (ebenfalls mit Dosierung), die Notizen mit den Besonderheiten deines Hundes, deine Handynummer sowie einen Ansprechpartner für den Notfall.
Viele Tierpensionen verfügen über eine App, über die du dich mit dem Hotel verbinden und kleine Nachrichten empfangen kannst. Ich habe auch schon Postkarten mit meinem Hund und lieben Grüßen aus dem Ferienlager bekommen. Das war eine tolle Überraschung! ♥
Ganz wichtig: Wenn du deinen Hund in der Tierpension abgibst, mach keine große Abschiedszeremonie. Strahle Freude und Normalität aus, wenn du ihn in die Hände des erfahrenen Personals gibst. Dann wird es deinem Hund leichter fallen, sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen. Spar dir die großen Gefühle für das Wiedersehen auf.
Ich hoffe, mit unseren Tipps kannst du dich und deinen Hund gut auf die getrennte Zeit vorbereiten. Am schönsten ist es natürlich, wenn ihr gemeinsam auf Reisen gehen könnt, aber selbst wenn das einmal nicht geht, sollte die Zeit für euch beide so schön wie möglich sein.
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