Früher oder später ist jeder Hundehalter mal in der Situation, dass er seinem Hund Medikamente geben muss. Das ist aber manchmal gar nicht so einfach, denn manche Hunde durchschauen uns und verweigern die Aufnahme von Tabletten und Co. Wir verraten dir 5 Tipps von einem befreundeten Tierarzt, wie es trotzdem klappen könnte.
Zum Glück hatte ich bislang in meinem Leben als Hundehalter noch nicht oft die Situation, dass mein Hund Tabletten oder Medikamente nehmen musste. Doch hin und wieder kommt es trotzdem vor, seien es Antibiotika, Wurmmittel oder Schmerztabletten.
Bei Murdoch ist die Sache einfach: Tablette in einem Stück Schinken, Käse oder Leberwurst verstecken, hinhalten und schon wird das Ding eingeatmet. Freya jedoch durchschaut das Ganze und weigert sich entweder, das vermeintliche Leckerchen zu nehmen oder wickelt die Tablette gekonnt wieder aus, frisst nur das Leckere und lässt die Medizin liegen.
Egal, welche Tricks ich versuche, meistens durchschaut sie mich. Was darin endet, dass ich ihr die Tablette hinten in den Hals schieben und warten muss, bis sie den Schluckreflex nicht mehr unterdrücken kann. Schön ist anders, für beide Seiten ziemlich stressig und die Püppi ist hinterher stundenlang sauer auf mich.
Doch wie bekomme ich es hin, dass sie ihre Medikamente nimmt, ohne etwas zu bemerken? Hier sind ein paar Tipps, die meine Tierärztin mir gegeben hat.
1. HUNGER!!!
Manchmal hilft es schon, wenn dein Hund richtig Kohldampf hat. Dann ist er mit etwas Glück zu gierig, um Vorsicht walten zu lassen und haut das Leckerchen mit der versteckten Tablette einfach weg. Daher macht es Sinn, ihm die Medikamente vor dem Frühstück oder Abendessen zu geben, also wenn er richtig hungrig ist.
2. Die Medikamente gut verstecken
Damit dein Hund keine schlechten Erfahrungen mit Medikamenten macht, ist es wichtig, dass er so gut wie nichts mitbekommt – weder Geruch noch einen bitteren Geschmack. Leberwurst eignet sich gut, denn du kannst ein Bällchen daraus formen, das die Tablette komplett umschließt. Die meisten Hunde inhalieren Leberwurst, ohne sich über die möglichen Inhalte Gedanken zu machen. Auch diese einzeln verpackten Käsescheiben, die wir z.B. auf Toast schmelzen lassen, sind super. Auch diese kannst du zu einer Kugel formen und ein paar Minuten in der Hand halten. So nimmt das Leckerli nicht nur deinen Geruch an, sondern verschmilzt auch komplett um die Tablette.
3. Austricksen
Bei manchen Hunden funktioniert es, wenn sie nichts Böses erwarten. Lass deinen Hund einen Trick machen oder verabreiche die Tablette während eines Trainings. Dazu bereitest du am besten einige Leckerlis vor, z.B. Leberwurst- oder Käsebällchen, in denen auch die Tabletten versteckt werden. Am Anfang gibst du deinem Hund ein paar normale, die nicht mit Tabletten gespickt sind. Dann schummelst du die Tablette einfach dazwischen und gibst hinterher noch ein paar normale Leckerlis. Wenn du die Tablettengabe mit einem Training verbindest, wird dein Hund es als normale Übungseinheit ansehen und das Leckerli als Belohnung, wenn er etwas gut gemacht hat.
4. Futterneid
Bei manchen Hunden kannst du auch auf den Futterneid bauen und die Tablette geben, wenn gerade andere Hunde dabei sind oder du selbst etwas isst. Wenn dein Hund sieht, dass auch du oder die anderen Hunde es essen, wird er selbst vielleicht weniger skeptisch sein und begeistert seine Medizin nehmen.
5. Achte auf deine Körpersprache
Vielleicht der wichtigste Tipp, wenn du einen Hund hast, der deine Tricks durchschaut. Wenn du ängstlich bist oder aufgeregt, ob dein Hund das Medikament essen wird, merkt dein Hund, dass etwas anders ist. Versuche, so natürlich wie möglich zu sein und keine große Geschichte aus der Sache zu machen. Die meisten Hunde liegen so stark mit ihren Besitzern auf einer Wellenlänge, dass sie sofort merken, wenn etwas anders ist.
Wenn das alles nicht hilft
In vielen Fällen wird es einfach zu wichtig sein, dass dein Hund seine Medikamente nimmt, um aufzugeben. Selbst wenn all die Tipps nicht helfen, gibt es noch eine Möglichkeit, die dann aber wahrscheinlich darin enden wird, dass dein Hund (wie Püppi) eine Weile sauer auf dich ist.
Reibe die Tablette mit ordentlich Butter ein und schiebe sie deinem Hund tief in den Rachen. Sie muss so tief sein, dass der Schluckreflex des Hundes aktiviert wird und er nicht anders kann, als sie runter zu schlucken. Aber Vorsicht: Das wird nur ein paar Mal funktionieren. Fast jeder Hund wird sich zunehmend wehren, wenn du dies auf so rabiate Art versuchst. Es ist also besser, erst einmal die oben genannten Tricks zu verwenden und sich auch genug Zeit zu nehmen.
Vielen Dank für diese Tipps zur Medikamentengabe bei Tieren, beziehungsweise bei Hunden. Mein Hund ist leider zurzeit krank, weshalb ich glaube, dass ich ihm wieder Medikamente besorgen muss. Wir hatten bereits den Fall, dass er Medikamente nicht wollte, weshalb ich nun Tipps benötige. Gut zu wissen, dass man die Medikamente gut verstecken sollte und manchmal auch einfach auf den Kohldampf des Hundes setzen kann. Interessant, dass man ebenso auf seine Körpersprache achten sollte, da der Hund sonst merkt, dass etwas faul ist.
Hallo mArie,
danke für deinen Kommentar. Ich drücke die Daumen, dass die Tipps klappen und dein Hund schnell wieder gesund wird.
Liebe Grüße,
Franziska & das Lieblingsrudel ♥