Alle sprechen immer nur davon, wie toll es ist, einen Hund zu haben. Wir finden, es ist Zeit für ein bißchen Realität. Hunde haben Macken! Jeder einzelne, genau wie bei uns Menschen. Welche Macken in meinem Lieblingsrudel das Leben bunt gestalten, das verrate ich dir heute.

Beim Hundeshop habe ich einen tollen Artikel gefunden: Welche Macken hat dein Hund? Das habe ich mir zum Anlass genommen, mal einen Blick darauf zu werfen, welche Ticks meine beiden Plüschkugeln Murdoch und Püppi haben. Natürlich interessiert mich auch, welche Eigenarten deines Hundes dich zum Lachen oder Verzweifeln bringen. Lass es mich wissen in den Kommentaren unter dem Beitrag. Denn geteiltes Leid ist halbes Leid. 😉

Im Beitrag empfehle ich einige Entertainment- und Pflegeprodukte, die ich persönlich gut finde. Falls du Interesse hast, die Produkte selbst auszuprobieren, habe ich dir Links dazu gestellt, wo du die Sachen direkt bei Amazon bestellen kannst. Diese Links sind Partner-Links, das heißt es gibt ein bißchen Provision für das Lieblingsrudel, wenn du über sie bestellst. Dich kostet das Ganze keinen Cent extra. Bei den Links handelt es sich also um Werbung.

Murdoch - der sportliche Balljunky mit einem Hauch Schisser

Für Murdoch kann es gar nicht genug Action geben. Er ist immer dabei und mit seiner feuchten Nase überall dazwischen. Dabei steht er gern im Mittelpunkt, aber dazu komm ich gleich noch. Das Foto oben beschreibt ihn eigentlich ohne Worte. Eine Pfote steckt im Schuh, weil er sich bei irgendwelchen waghalsigen Aktionen die zarten Füßchen verletzt hat. Es kommt bei uns etwa einmal im Quartal vor, dass ich ihm einen Verband anlegen muss. Abgerissene Krallen, bei Vollbremsungen aufgescheuerte Ballen oder kleine Schnittwunden – hab ich alles schon gehabt. Verletzungen an den Pfoten zu behandeln, ist bei uns mittlerweile eine der leichtesten Übungen.

Spielzeuge wie Quietschtiere, Tauseile oder Bälle sind für ihn wichtiger, als alles andere auf der Welt. Leckerchen sind absolut abgeschrieben, wenn jemand mit einem Ball vorbei läuft. Und wehe dem, der einmal angefangen hat! Der wird nicht mehr in Ruhe gelassen und immer wieder auffordernd mit dem Ball beworfen. Eine ganz spezielle Zermürbungstaktik hat er auch drauf: Wenn man ihn ignoriert und etwas anderes macht, steht er hinter einem und lässt den Ball immer wieder aus Kopfhöhe auf den Boden fallen. Der springt dann weg und er hinterher. Oft springt er aber in meine Richtung, so dass ich eigentlich permanent mit Ball und Hund getroffen werde.

Wenn Murdoch Gassi geht, darf gern das Fahrrad mit. Die ersten 300 Meter rennt er wie ein Besengter vor und schaut sich immer wieder auffordernd um, wo ich denn bleibe. Aber dann schießen wir uns auf ein gemeinsames Tempo ein. Er liebt seinen Ausdauerlauf, weil er ihm eine Aufgabe gibt und ihn gleichzeitg körperlich auspowert. Was bei einem Energiebündel wie ihm manchmal nicht ganz einfach ist. Immerhin wird er mit dem ständigen Training auch fitter und fordert dann immer mehr.

Das ist einer der Gründe, warum wir eine so genannte Ballschleuder besitzen. Die ist wie ein verlängerter Arm und man kann den Ball damit unglaublich weit werfen. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich beim ersten Versuch in der Rheinaue in Bonn stand, ausholte und das Ding mittig im Fluß versenkte. Ich glaube, den Blick meines damaligen Hundes Herr Dr. Schröder werde ich nie vergessen. Zum Glück war er nicht ganz so bekloppt und entschied sich dagegen, in die reißende Strömung zu springen und mir das Ding zurück zu bringen. Bei Murdoch wäre ich mir da nicht so sicher.

Wenn du auch so ein Powerpaket hast, kann ich dir eine Ballschleuder wärmstens ans Herz legen. Die kann man super auch zum Hundetraining verwenden und der massive Vorteil ist, dass man in kurzer Zeit den Hund müde bekommt. Wenn man dann doch mal nicht so viel Zeit hat. Außerdem muss man sich selbst kaum bewegen. Ballschleudern gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und ich habe schon diverse ausprobiert. Manche sind weicher, manche fester und eine ist genau richtig (für mich).

Falls du die Ballschleuder-Variante mit deinem Hund ausprobieren möchtest, hier Links zu meinen Lieblingsprodukten. Ich persönlich finde die Ballschleuder von TRIXIE (*Affiliatelink) für knapp 10,00 € am besten. Sie ist von der Flexibilität her genau richtig für mich und kommt mit einem fetzigen Blinkeball. Wer es handlicher mag und nicht so ein großes Teil mit sich herum schleppen möchte, dem kann ich den Chuckit Pocket Launcher (*Affiliatelink) empfehlen. Der ist nur halb so groß, wie die Schleuder von Trixie. Es gibt auch billigere Varianten, aber da habe ich die Erfahrung gemacht, dass die zu weich sind oder nicht richtig ausbalanciert. Auch sind sie beim Aufheben des Balls sehr unpraktisch, weil sie sich häufig wegbiegen und sogar brechen. Tennisbälle sind ja bekanntlich nicht so gut für Hundezähne, deshalb holen wir uns als „Munition“ ebenfalls von Chuckit den Ultra Ball (*Affiliatelink). Der kann nicht nur schön wegspringen, wenn er aufprallt, sondern schwimmt sogar.

Murdoch tut fast alles, um Aufmerksamkeit zu erringen. Je waghalsiger die Aktion, desto besser! Jetzt kommen wir also noch mal auf unseren massiven Verschleiß an Verbandmaterial zurück… Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich ihm schon die Pfote verbunden habe. Und er ist mittlerweile ein echter Profi im „Verarztet werden“. Die meisten Sachen sind auch glücklicherweise nicht so schlimm, dass wir damit zum Tierarzt müssen. Wir haben da unsere Mittelchen, die helfen.

Vor einiger Zeit haben wir uns mal die Erste Hilfe Box von Lila loves it (*Affiliatelink) geholt. Zur Erstbehandlung von kleineren, oberflächlichen Verletzungen finden wir das ausgezeichnet. Es kommt nicht nur in einer hübschen Metalldose, die uns auch unterwegs immer begleitet, sondern hat auch auf einen Griff alles, was man benötigt. Zur schmerzfreien Desinfektion nehmen wir das Silber-Spray von Lila loves it (*Affiliatelink) und für eine bessere Heilung haben wir mit dem First Aid Serum (*Affiliatelink) gute Erfahrungen gemacht. Alle Produkte sind auf pflanzlicher Basis und ohne Zusatzstoffe.

So viel Abenteurer und cooler Hecht aber in Murdoch steckt, so viel Angsthase und Schisser steckt manchmal in ihm. Er geht zwar auf alle neuen Dinge zu und schaut sie sich an, dabei ist er aber immer auf Rückzug programmiert. Erst mal vorsichtig schnüffeln und dann gucken wir weiter. Er ist besonders geräuschempfindlich und neigt dazu, alles zu kommentieren, was in seiner Umgebung passiert. Bei Sirenen zum Beispiel fängt er sofort an zu heulen. Gleiches gilt für Mundharmonikas (in einer bestimmten Tonlage) und Dudelsäcke (frag nicht, woher wir das wissen). Er kann die Mundharmonika-Melodie von Bob Dylans „Just like a woman“ Ton für Ton mitsingen. Nur bei Feuerwerk ist für ihn dann aber wirklich Schluss mit Lustig. Das ist überhaupt nicht sein Ding und er versteckt sich dann am liebsten unter Frauchens Schreibtisch.

Etwas wohlwollender habe ich schon Mal anlässlich des Tages des Mischlingshundes über Murdoch berichtet. Hier findest du den Link zum Beitrag, wenn du den kleinen Chaoten näher kennen lernen möchtest.

Freya - der verschmuste Müllschlucker / Couch Potatoe

Kommen wir also zur Püppi… Ich möchte ehrlich sein. Ich bezeichne sie als Psychopathin. Wirklich! Die ist nicht ganz richtig im Kopf! Irgendwo hat sie mal eine Sicherung verloren.

Püppi ist ein Cane Corso, eine sehr alte und ursprüngliche Rasse aus Italien und auch als italienische Dogge bekannt. Sie gehört zu den Mastiffs/Molossern und bringt mit ihren 45 kg Kampfgewicht fast so viel auf die Waage, wie ich. Sie mag nicht alle Menschen, aber wen sie einmal ins Herz geschlossen hat, den liebt sie abgöttisch – und auf Molosser-typische Art! Soll heißen, mit ganzem Körpereinsatz!

Stell dir vor, du liegst gemütlich auf der Couch und dein Hund kommt und will sich neben dich legen zum Kuscheln. Bis dahin scheint alles normal. Nur, dass bei Püppi das „neben dich legen“ übersetzungsbedingt als „auf dich legen“ missverstanden wird. Vielleicht macht sie es auch absichtlich, weil sie es so einfacher hat, mich zu bewachen. Da bin ich mir nicht sicher. Aber sie legt sich also mit all ihrem Fell (und kräftigen Knochen) auf meinen Oberkörper und vergräbt mit zufriedenem Schnaufen ihren Riesenschädel unter meinen Haaren. Wenige Sekunden später schnarcht sie mir auch schon beruhigend ins Ohr.

Nun muss ich zugeben, dass sich das schon sehr herzerwärmend anfühlt, wenn sie so ankommt. Man fühlt sich geliebt und es ist ein tolles Gefühl, so einen großen und starken Hund als Kumpel zu haben. Doch nur für wenige Minuten. Dann fällt mir auf, dass mein Atem flacher wird und mein Gehirn nach mehr Sauerstoff schreit. Keine Ahnung, wie oft sie mir schon fast die Luft abgedrückt hat, seit sie bei uns ist. Ich versuche sie runter zu schieben, was mir aus meiner hilflosen Position heraus natürlich nicht gelingt. Dann muss ich anfangen zu lachen, was mehr Sauerstoff verbraucht. Dann setzt die Panik ein und ich rufe atemlos um Hilfe. Püppi kommentiert das Ganze mit einem leicht genervten Grummler und pustet mir entrüstet ins Ohr.

Überhaupt ist Freya, im Gegensatz zu Murdoch, ein recht fauler Hund. Am liebsten liegt sie irgendwo rum und bewacht das Grundstück. Wenn sie dann doch mal ihre 5 Minuten bekommt, dauern die (wie bei vielen Molossern) nur ca. 2 Minuten und scheinen in Zeitlupe mit gesichtstechnischen Special Effects abzulaufen. Ich brauche unbedingt eine bessere Kamera, damit ich mal ein paar ihrer unglaublich lustigen Gesichter fotografieren kann. Es ist schon erstaunlich, wie viel Fell so durch die Gegend schwingen kann und welche Gesichtspartien es dabei mitnimmt.

Sicherlich hast du dich gefragt, warum ich die Püppi oben als Psychopathen bezeichnet habe. Vielleicht fandst du den Ausdruck dann doch ein bißchen krass und fragst dich, warum ich so etwas sage. Ich glaube, es ist wirklich schwer, ihren Charakter diesbezüglich in Worte zu fassen, aber ich will es mal versuchen.

Freya ist von der Rasse her ein Wach- und Schutzhund. In anderen Beiträgen habe ich sie schon oft Sicherheitsbeauftragte oder Head of Security genannt. Sie zeigt sehr direkt, wem sie vertraut und wem nicht und meistens vertraue ich da ihrem Urteil. Natürlich ist es für einen Security Chef wichtig, dass gewisse Regeln eingehalten werden. So versucht sie zum Beispiel schon seit mehr als einem Jahr, einen strikten Tagesablauf im Rudel durchzusetzen.

Dass wir nicht morgens um 5 Uhr aufstehen, sondern erst um 7 Uhr, habe ich ihr relativ schnell zu verstehen gegeben. Da kenne ich keinen Spaß! Aber was den Rest angeht, da versucht sie zu bestimmen. Mal unabhängig von den Fütterungszeiten, fordert sie in Sachen Pünktlichkeit absolute Disziplin ihrer Schutzbefohlenen. So steht sie jeden Abend pünktlich um halb zehn auf der Matte, um uns mitzuteilen, dass es Zeit für die Couch bzw. das Bett ist. Lange Zeit war das bei uns auch so, aber seit dem Umzug und all den Renovierungen ist nichts mehr, wie es mal war.

Jetzt ist sie aber kein wirklich aufbrausender und bossiger Hund, sondern eben mehr ein Psychopath. Sie sitz einfach da, schaut dich an und sendet ihre Anweisungen per Gedankenübertragung. Kein Mucks! Kein Anstubsen! Kein Fiepen! Nur anstarren! Mehr sage ich dazu nicht, sie schaut mich nämlich gerade wieder an.

Bereits mehrfach kommentiert und bei Instagram vielleicht sogar schon ein bißchen berühmt: Freyas Schuhtick! Immer, wenn sie aufgeregt ist, greift sie sich einen Schuh und trägt ihn durch die Gegend. Dabei kaut sie nicht darauf herum, aber vollgesabbert wird er trotzdem. Und man findet sie nicht mehr, wenn man sie braucht, z.B. zum Gassi gehen. Besonders am Anfang, als sie neu bei uns war, haben wir regelmäßig 10 Minuten gesucht, bevor wir den zweiten Schuh hatten und es endlich losgehen konnte. Jetzt dauert es manchmal Tage, bis man ein Paar wieder komplett hat.

Dass sie außerdem ein Müllschlucker ist, muss man ihr verzeihen. Immerhin braucht ein Hund von ihrem Kaliber ordentlich was zwischen die Zähne. Die zugeteilten Mahlzeiten scheinen in ihrem Verständnis eher für einen Chihuahua kalkuliert zu sein. Sie ist unglaublich verfressen, weshalb man leider immer noch alles verstecken muss, wenn man den Raum verlässt. Okay, das ist ein bißchen übertrieben, aber wenn sie die Chance hat, etwas zu klauen, dann nutzt sie diese auch. Außerdem bürgern sich Dinge wie Käsehäppchen vom Tisch (wenn die Menschen fertig sind) in Nanosekunden ein und werden schon beim nächsten Mal als Selbstverständlichkeit von ihr voraus gesetzt.

Wenn du mehr über Püppi erfahren willst, habe ich hier eine dreiteilige Abrechnung (ähm, Abhandlung) zu ihrer Rasse Cane Corso Italiano geschrieben.