*Werbung wegen Verlinkungen* Einer der meistgelesenen Artikel auf dem Lieblingsrudel-Blog ist über Tipps gegen Trennungsangst. Hunde, die leiden oder Angst haben, wenn sie allein sind, können nicht nur für die Nachbarn nervig sein, sondern auch zu einer Gefahr für sich selbst und deine Einrichtung werden. Hier verraten wir dir, was hinter der Trennungsangst bei Hunden steckt und wie du damit umgehen kannst.
Trennungsangst ist ein Problem, das viele Hunde haben. Denn es ist für Hunderudel recht ungewöhnlich, dass ein Mitglied allein zurück bleibt. Evolutionär gesehen ist das sogar ein sehr ungünstiger Umstand, denn alleine zu sein bedeutet auch, angreifbar, einsam und weniger überlebensfähig zu sein. Unsere Hunde sind hochgradig soziale Wesen und müssen daher erst langsam und einfühlsam lernen, auch mal ein paar Stunden allein zu bleiben, ohne Streß zu haben.
Zeichen von Trennungsangst sind manchmal leichter, manchmal schwerer zu entdecken. Wenn dein Hund regelmäßig persönliche Sachen und die Einrichtung zerlegt oder für die Nachbarn ein Jaulkonzert veranstaltet, ist es sehr offensichtlich, dass er Probleme mit dem Alleinsein hat. Aber auch, wenn er in deiner Abwesenheit „nur“ unruhig durch die Gegend rennt, übermäßig hechelt oder sabbert und du sonst nichts davon mitbekommst, solltest du ihm helfen.
Der simuliert doch nur, oder?
Die meisten Hunde leiden unter echter Trennungsangst, das heißt, sie verfallen sogar teilweise in Panik, wenn ihre Besitzer nicht da sind. Es gibt aber auch einige Fälle, in denen der Hund das Verhalten erlernt haben könnte, z.B. indem er für Bellen Aufmerksamkeit bekommt, selbst wenn es oft nur negative ist. Hierbei kann auch die negative Aufmerksamkeit, z.B. durch Schimpfen, eine Art Belohnung sein.
Um das herauszufinden ist es wichtig zu wissen, wie dein Hund sich verhält, wenn du nicht zu Hause bist. Ich habe dazu am Anfang immer meine Handykamera mit einem Stativ oder später auch unsere Hundekamera so aufgebaut, dass ich den Bereich in dem die Hunde sich aufhielten, gut sehen konnte. Dann gab es ein kurzes Verabschiedungsritual (dazu weiter unten mehr), ich habe die Kamera eingeschaltet und das Haus verlassen. Anfangs habe ich das nur testweise immer für ein paar Minuten gemacht und konnte mir hinterher die Aufnahmen ansehen.
Murdoch hatte ich von Anfang an daran gewöhnt, dass es nicht schlimm ist, mal ein paar Stunden allein zu Hause zu bleiben. Er machte das also ohne Probleme. Aber Freya, die mit einem Jahr zu uns kam, hatte große Schwierigkeiten mit dem Alleinsein. Selbst wenn Murdoch dabei war, regte sie sich immer schnell auf. Das konnte ich auf den Videos sehen und leider steckte sie auch Murdoch mit ihrer Unruhe an, der daraufhin bald anfing zu bellen. Es war also klar, dass ich eigentlich bei Freya ansetzen musste und Murdoch ein ganz anderes Training brauchte.
Gründe für Trennungsangst bei Hunden
Oft sind wir selbst der Grund dafür, dass der Hund Probleme mit dem Alleinsein hat. In den ersten Wochen nach dem Einzug ist der Hund meist ununterbrochen an unserer Seite, wir erleben viele tolle Dinge zusammen und die Bindung wird immer stärker. Von heute auf morgen ist der Urlaub dann vorbei und der Arbeitsalltag beginnt wieder. Der Hund soll nun plötzlich bis zu 10 Stunden am Tag zu Hause bleiben, ohne wirklich darauf vorbereitet zu werden.
Mal ganz abgesehen davon, dass 8 oder 10 Stunden Alleinsein deutlich zu viel für JEDEN Hund sind, ist es doch nicht sehr fair, vom Welpen zu erwarten, dass er das versteht und einfach so mitmacht. Wenn du dann noch ein großes Verabschiedungs-Szenario machst, bei dem du dich schlecht fühlst, weil du deinen Hund alleine lässt, kann man sich ausmalen, wie der Hund das versteht. Für ihn geht die Welt unter, wenn du ihn in diesem Zustand allein lässt und er macht sich ernsthafte Sorgen.
So verhinderst du Trennungsangst bei deinem Hund
Es gibt Tierärzte, die beruhigende Mittel verschreiben und auch im freien Verkauf findest du Beruhigungsmittel, die Hunden u.a. bei Trennungsangst helfen sollen. Bei diesen Mitteln ist es jedoch oft so, dass nur der Körper beruhigt wird und nicht die Psyche des Hundes. Der Hund kann die körperlichen Symptome seiner Angst oder Panik also nicht mehr zeigen, was uns beruhigt, den Hund aber wiederum noch mehr verängstigen kann. Deshalb solltest du lieber mit deinem Hund üben, als ihn möglicherweise unter Medikamenteneinfluss zum Schweigen zu bringen.
Am besten startest du das Training zum Alleinsein so früh wie möglich. Dein Hund soll lernen, dass es nicht schlimm ist, wenn du mal kurz weg bist und dass du auf jeden Fall wiederkommst. Deshalb kannst du ihm schon relativ früh beibringen, in einem bestimmten Zimmer zu bleiben, während du nur kurz etwas holen gehst. Oder dass er sich keine Sorgen machen muss, wenn du auf der Toilette bist, auch wenn die Tür geschlossen ist, bist du trotzdem noch da.
Gestalte die Übungseinheiten am Anfang sehr kurz und trainiere am besten, wenn dein Hund müde, satt und zufrieden ist. Im Idealfall soll er entspannt liegen bleiben und später am besten einfach durchschlafen bis du wieder da bist. Achte auch darauf, dass du deinen Hund nicht versehentlich belohnst, indem du rein kommst während er gerade jault oder etwas Verbotenes tut. Liegt er entspannt auf seinem Platz oder kommt dir freudig entgegen, kannst du ihn belohnen.
Auch das Ritual vor dem Verlassen der Wohnung ist wichtig und muss eventuell umtrainiert werden. Viele von uns lassen es zu, dass der Hund ihnen permanent hinterher läuft – auch bei den Vorbereitungen zum Verlassen des Hauses. Oft darf der Hund uns dabei verfolgen und wird immer aufgeregter, weil er denkt, dass es gleich auf einen Spaziergang geht. Doch dann verabschiedest du dich von ihm (möglichst noch mit einem schlechten Gewissen) und knallst ihm die Tür vor der Nase zu.
Eine Routine vor dem Alleinbleiben
Wenn ich Murdoch und Freya allein zu Hause lasse, sorge ich zuerst dafür, dass sie sich auf einem Spaziergang austoben konnten und müde und zufrieden sind. Ein Hund, der zu viel Energie hat, wird sich wohl kaum in sein Hundebett legen und friedlich warten, bis du wieder kommst. Das wäre wirklich etwas zu viel erwartet.
Wenn die Hunde allein zu Hause bleiben sollen, machen wir es ihnen bereits klar, während wir unsere Sachen anziehen und alles zusammenpacken, was wir mitnehmen. Die Hunde schicken wir dazu in ihre Körbchen mit dem Hinweis „Ihr kommt nicht mit, Schatzis!“ Da wir das schon immer so machen, hat es sich als Ritual bereits etabliert und die Hunde verstehen dann sofort, dass sie zu Hause bleiben müssen. Steht doch mal einer auf und wagt erwartungsvolle Schritte zur Tür, wird er sofort wieder in sein Bett geschickt.
Bevor wir gehen wird noch alles weggeräumt und gesichert, was für sie in unserer Abwesenheit eventuell reizvoll oder gefährlich werden könnte. Dann bekommen beide noch etwas zum Knabbern, z.B. ein Schweineohr oder eine Kaustange und wir verabschieden uns kurz mit den Worten „Bleibt brav, wir sind gleich wieder da.“ Ich fühle mich dabei auch nicht schlecht, denn sie sind ja zu Hause und in Sicherheit.
Hunde mit einer Kamera überwachen
Wie die meisten Hundeblogger bin auch ich glückliche Besitzerin einer Furbo Hundekamera (*Affiliatelink). Ich kann mich also, Gesetz dem Fall ich habe eine ordentliche Internetverbindung, jederzeit zu Hause einloggen und schauen, was die beiden Fellnasen machen. Auch Nachts oder bei schwierigen Lichtverhältnissen. Einen Bellalarm gibt es auch, der mich per Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone darüber informiert, wenn die Hunde bellen. Und ich kann mit ihnen reden und Leckerlies werfen.
So eine Kamera hat unglaublich viele Vorteile, keine Frage! Sie hat mir sehr geholfen, als wir damals mit Freya das Alleinsein üben mussten und mein Timing mit den Belohnungen (= Zurückkehren) massiv verbessert. Ich konnte einfach den Moment besser abpassen, wenn ich auf dem Handy sehen konnte, dass sie ruhig war. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass mich diese Kamera manchmal beunruhigt und dazu führt, dass ich nicht im Moment sein kann. Ich schaue permanent auf mein Handy oder logge mich zu Hause ein, was mich immer wieder aus Konversationen zieht, die ich gerade mit Menschen um mich herum habe. Ich bin also immer ein Stück weit abgelenkt und muss mich zusammenreißen.
Trotzdem finde ich eine Hundekamera ganz sinnvoll, gerade am Anfang, wenn man mit dem Hund noch übt. Wenn du jetzt darüber nachdenkst, dir auch eine zuzulegen: Es gibt verschiedene Modelle auf dem Markt, die meisten davon halten, was sie versprechen. Furbo ist mein Favorit, weil die Kamera wirklich sehr hochauflösend ist und auch eine Nachtsichtfunktion hat. Wenn man sich ein paar Gedanken macht, kann man auch super die Leckerlie-Werf-Funktion und das Mikrofon für das Training nutzen. Aber für das Training zum Alleinsein tut es auch jede andere Kamera, deren Bild du auf deinem Smartphone anschauen kannst.
Alleinsein langsam und geduldig trainieren
Gib deinem Hund Zeit zu verstehen, dass allein sein nicht schlimm ist und übe nur in kleinen Minischritten mit ihm. Wichtig ist, dass du ihn mit deinem Zurückkommen belohnst, wenn er entspannt ist. Zuerst verlässt du nur kurz das Zimmer, dann werden die Zeitabstände immer länger. Irgendwann kannst du kurz die Wohnung verlassen und dann auch hier wieder die Zeitabstände verlängern.
Einen etwas detaillierteren Plan, wie du deinem Hund das Alleinsein beibringst, kannst du hier lesen.