*Werbung gegen Tierquälerei* Wenn du auf der Suche nach einem reinrassigen Welpen bist oder bereits einen Hund hast, der sich merkwürdig verhält, ist er vielleicht aus schlechter Haltung gekommen? Sicherlich hat man dir geraten, dich an einen „ordentlichen Züchter“ zu wenden, wenn du einen Hund in dein Leben holen möchtest. Doch woran erkennst du, dass es sich um eine gute Zucht handelt? Wir haben 10 Tipps für dich, wie du dubiose Züchter erkennst.

In Deutschland gibt es immer noch Zoofachgeschäfte, in denen man Hunde kaufen kann. Doch besonders hier gilt absolute Vorsicht, denn fast alle Tierläden werden von unseriösen Züchtern oder so genannten Welpenfabriken beliefert. Wenn du hier einen Hund kaufst, unterstützt du diese unlauteren Methoden direkt. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, wo dein vierbeiniger Freund her kommt.

Hunde – und Katzen – aus diesen Welpenfabriken wurden nicht nur in unfassbar schlechten Bedingungen gezüchtet, sie verbringen dort auch die ersten Wochen ihres Lebens und haben daher oft psychische und/oder gesundheitliche Probleme, die sie das ganze Leben lang begleiten. Auch wenn du vielleicht unbedingt eines dieser armen Geschöpfe „retten“ möchtest, rate ich hiervon dringend ab. Denn für jeden verkauften Welpen, wird mindestens einer „nachproduziert“. Du hilfst also diesen Tieren nicht wirklich, sondern hältst diese ganze miese Maschinerie damit nur weiter am Laufen.

Wenn du dich fragst, ob dein Hund vielleicht aus einer dieser Zuchten kommt, haben wir hier ein paar Zeichen für dich, woran du es erkennen kannst.

1. Die Welpen kommen aus dem Ausland

Nicht jeder Hund, der aus dem Ausland kommt, fällt in diese Kategorie. Es gibt viele tolle Tierschutzorganisationen im Ausland, die Hunde aufnehmen und dann nach Deutschland oder in andere Staaten vermitteln und deren Arbeit will ich hier nicht schlechtreden. Mir geht es um die Tierläden oder Online-Händler, die ihre „Lieferungen“ von dubiosen Quellen aus dem Ausland bekommen.

Sicherlich gibt es auch im Ausland Züchter, denen das Wohlergehen ihrer Hunde am Herzen liegt und dort wartet vielleicht auch schon dein Traumhund auf dich. Daran ist nichts auszusetzen, dennoch ist hier Vorsicht geboten. Du solltest dir auf jeden Fall vorab anschauen, wie die Hunde gehalten werden (auch die Muttertiere) und in welchem Umfeld die Welpen aufwachsen. Besonders von Anzeigen im Internet solltest du die Finger lassen, wenn die Welpen von einem unbekannten Ort „verschickt“ werden.

2. Du hast deinen Hund im Internet gekauft

Wie oben bereits erwähnt, könnte ein Hund, den du online kaufst, von überall her kommen. Oft werden sie unter schlimmen Transportbedingungen „verschickt“ und entwickeln schon aufgrund dessen lebenslange ernsthafte Probleme – gesundheitlich oder psychisch.

Auch hier rede ich nicht über Tierschutzorganisationen, die die Profile der zu vermittelnden Hunde im Internet publizieren. Auf jeden Fall ist es aber wichtig, dass du deinen zukünftigen Hund vorher persönlich kennen lernst. Denn dieser soll dich für den Rest seines Lebens begleiten. Da muss es schon passen.

3. Die Welpen werden viel zu jung abgegeben

Damit die kleinen Hundekinder gesund aufwachsen, gut sozialisiert werden und generell einen optimalen Start ins Leben haben, sollten sie frühestens ab der 8. Lebenswoche vermittelt werden. Noch besser ist es, wenn sie 10-12 Wochen bei der Mutter und ihren Geschwistern bleiben dürfen. Doch das kostet die Züchter natürlich auch extra, je länger die Welpen bei ihnen bleiben.

Unseriöse Züchter wollen diese Kosten so weit wie möglich in Grenzen halten und geben die Welpen daher oft schon viel zu früh an die zukünftigen Besitzer ab. Alles, was sie interessiert, sind die Gewinnmargen. Deshalb ist es nicht selten, dass die Hunde bereits weit vor der 8. Woche verkauft werden. Außerdem schafft man so Platz für weitere Würfe.

4. Der Verkäufer will dich irgendwo in der Öffentlichkeit treffen

Oft ist es so, dass unseriöse Züchter dich nicht gern direkt dort treffen, wo die Welpen geboren und aufgezogen werden. Ob zum Kennenlernen oder zur Übergabe, wer etwas zu verbergen hat, wählt lieber öffentliche Plätze aus, um das Geschäftliche zu regeln. Meist sind das Parkplätze oder andere öffentliche Orte.

Wenn der Züchter also nicht möchte, dass du die Mutter und die anderen Welpen kennen lernst und dir ein Bild von den Zuchtbedingungen machst, hat er höchstwahrscheinlich etwas richtig Ätzendes zu verbergen.

5. Du kannst zum Züchter gehen, aber es ist ekelhaft

Zu diesem Punkt muss man eigentlich nicht viel sagen. Hier ist es eigentlich klar, dass du von diesem Züchter keinen Hund kaufen solltest. Dennoch übersieht man solche Zustände manchmal, wenn erst ein Fellknäuel das Herz erweicht hat oder du denkst dir „das ist einfach so“, wenn du noch nicht viel Erfahrung in der Hundehaltung hast. Glaube mir, es ist nicht einfach so!

Wenn die Zuchtanlagen voller Käfige sind, es grauenvoll riecht und allgemein sehr verdreckt wirkt, ist das kein guter Ort für junge Hundewelpen. Vertraue auf dein Bauchgefühl, wenn es sich nicht richtig anfühlt und lass dich auf keinen Fall von deinem Herz dazu verleiten, einem dieser armen Wesen ein besseres Zuhause und ein tolles Leben schenken zu wollen. Auch die Eltern sollten wohlgenährt, sauber und allgemein glücklich wirken.

6. Der Verkäufer hat viele verschiedene Rassen im Angebot

Verantwortungsbewusste Züchter konzentrieren sich meist auf die Zucht einer bestimmten Rasse (vielleicht auch zwei) und bieten nicht wahllos alles an, was gerade in Mode ist. Züchter, die viele verschiedene Rassen anbieten, sind mit fast 100-prozentiger Sicherheit Wiederverkäufer, die Hunde aus unseriösen Quellen dazukaufen oder auf Massenproduktion eingestellt sind.

7. Die Hundeeltern bleiben ein Mysterium

Wenn der Verkäufer dir die Eltern des Wurfes nicht zeigen kann, ist das ein echtes Warnsignal. In diesem Fall ist der „Züchter“ vielleicht nur ein Mittelsmann, der die Welpen von irgendwo gekauft hat. Ein verantwortungsbewusster Züchter wird dir Fragen zu den Eltern, inkl. Charakter und gesundheitliche Probleme, beantworten und zumindest die Mutter zeigen können.

8. Der Züchter hat gleich mehrere Würfe zu verkaufen

Wie bereits erwähnt, konzentrieren sich gute Züchter auf das liebevolle Aufziehen eines einzigen Wurfes. Damit hat man im Normalfall auch schon genug zu tun. Wenn du einen Züchter hast, der mehrere Würfe gleichzeitig hat bzw. bei dem mehrere zu erwarten sind, könnte es sich um Massenproduktion handeln. Und das ist nie eine gute Sache!

9. Die Welpen sind nicht geimpft

Züchter, die Welpen in Massen produzieren, kümmern sich in der Regel in erster Linie um ihre Gewinnmargen. Und diese lassen sich massiv erhöhen, wenn man auf die tierärztliche Betreuung der Hundewelpen verzichtet. Deshalb haben Hunde aus Massenzuchten oft keinerlei Impfung bekommen und meist auch keinen Impfpass (oder dieser ist gefälscht).

Für Hundewelpen ist es wichtig, dass sie grundimmunisiert werden gegen die einschlägigen Krankheiten. Auch wenn ich persönlich kein Fan von jährlichen Impfungen bin (wir Menschen lassen uns ja auch nicht jedes Jahr impfen), eine Grundimmunisierung ist lebenswichtig für die Welpen. Dazu gehört auch, dass die Hundemutter ordentlich geimpft ist, damit sie in den ersten Wochen die Antikörper durch die Milch an den Nachwuchs weitergeben kann.

10. Du bekommst keine Papiere und es wird kein Vertrag geschlossen

Verantwortungsvolle Züchter werden einen Kaufvertrag mit dir schließen wollen. Legt der Verkäufer dir keinen Vertrag oder eine Vereinbarung vor, die du unterschreiben sollst, dann solltest du aufmerksam werden.

Wenn es sich um einen Rassehund handelt, solltest du einen Stammbaum bzw. Papiere bekommen, die seine Herkunft und Abstammung bescheinigen. Diese Papiere sollten im Kaufpreis inbegriffen sein. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte der Züchter Mitglied im VDH sein, wobei auch hier nicht automatisch davon auszugehen ist, dass alles in Butter ist. Die Rassestandards des VDH, besonders bei kurznasigen Hunden, sind bereits seit Jahren umstritten, aber das nur am Rande erwähnt.

Im Kaufvertrag werden weitere Vereinbarungen getroffen, z.B. dass du den Hund kastrieren lassen musst oder bei Komplikationen im Zusammenleben den Hund nicht einfach weiterverkaufen darfst, sondern der Züchter das Recht hat, den Hund zurück zu nehmen. Dies geschieht, weil sich der Züchter wirklich versichern will, dass es seinem Welpen auch weiterhin gut geht und ist ein super Zeichen.

11. Den Züchter interessieren deine Lebensumstände nicht

Allen seriösen Züchtern liegt das weitere Wohlergehen ihrer Welpen am Herzen. Deshalb wirst du bei ihnen Fragen zu deiner Lebenssituation, bereits vorhandenen Hundeerfahrungen und den Lebensumständen des Hundes beantworten müssen, bevor du überhaupt die Zusage für einen Welpen bekommst. Den Züchtern liegt es am Herzen, dass ihre Hunde ein schönes und artgerechtes Zuhause finden.

Wenn der Züchter dir absolut keine Fragen stellt, heißt das, dass er sich nur für das Geld interessiert. In dem Fall solltest du ebenfalls die Finger von den Welpen lassen.

Hundeanzeigen im Internet

Bereits bei den Anzeigen im Internet oder der Zeitung lassen sich unseriöse Züchter gleich vorab herausfiltern. Worauf du achten musst, habe ich dir in diesem Artikel beschrieben.