Wir alle fühlen uns besser, wenn wir sauber und gepflegt sind. Bei deinem Hund ist das nicht anders. Ob Fell-, Ohren- oder Pfotenpflege, all diese vermeintlich banalen Pflichten geben dir die Möglichkeit, gleich mehrere Dinge mit deinem Hund zu trainieren. Wie du die Körperpflege zu einer entspannten Angelegenheit machst, erfährst du im folgenden Beitrag.
So vieles im Alltag mit deinem Hund kann leichter werden, wenn er gelernt hat, Ohren putzen, Fell bürsten oder Krallen schneiden zu genießen. Regelmäßige Pflege reduziert nicht nur den Dreck und Geruch in deiner Wohnung. Es kann auch einen gravierenden Einfluß auf die Bindung und das Vertrauensverhältnis zwischen dir und deinem Hund haben.
Körperpflege eignet sich nicht nur als tolle Entspannungsübung im Alltag, sondern kann auch extrem wichtig werden. Gerade kleine Verletzungen, z.B. an den Pfoten lassen sich wesentlich einfacher behandeln und versorgen, wenn dein Hund es gewohnt ist, von dir an sensiblen Körperstellen berührt zu werden. Mit einem kleinen Ritual und einer Vertrauensbasis wird es dir oder dem Tierarzt leichter fallen, den Hund zu versorgen.
Die Fellpflege des Hundes
Das Bürsten deines Hundes entfernt nicht nur lästige (und stinkende) Unterwolle, es gibt dir auch die Chance, deinen Hund mal richtig unter die Lupe zu nehmen. Wenn der Hund beim Kämmen entspannt ist, kann man ihn prima auf eventuelle Verletzungen oder Parasiten untersuchen. Er wird weniger haaren und der Hundegeruch in der Wohnung wird erträglicher, wenn du deinen Vierbeiner regelmäßig kämmst.
Die Fellpflege beim Lieblingsrudel: Wir haben ein kleines Ritual bei uns, das wir jedes Mal machen, wenn Bürsten an der Reihe ist. Murdoch ist dabei grundsätzlich der Erste, weil wir das noch von früher so übernommen habe. Als Freya bei uns einzog, bekam Murdoch als Ersthund ein paar Sonderprivilegien. Darunter auch, dass er zuerst gebürstet wird und eine kleine Massage genießen darf. Damals war das sinnvoll, weil Freya (die ja neu bei uns war) durch ihn gesehen hat, wie toll das ist, was wir da machen. So ging es einfacher, auch bei ihr für Entspannung zu sorgen. Anfangs hat sie sich häufiger dazwischen gedrängelt und musste wieder auf ihren Platz geschickt werden. Heute legt sie sich entspannt daneben und wartet ab, bis sie an der Reihe ist.
So trainierst du entspanntes Bürsten
Finde eine Bürste, die für die Fellart und Länge deines Hundes passend und für ihn angenehm ist. Das probierst du am besten mal mit unterschiedlichen Bürsten und Kämmen aus.
Ich zeige meinen Hunden grundsätzlich, was sie erwartet, damit sie sich darauf einstellen können. Dazu lasse ich sie z.B. an der Hundebürste riechen und schon freuen sie sich auf eine entspannte Massage, weil sie das mit den vorherigen Erfahrungen verknüpft haben. Die Arbeit, die ich also am Anfang reingesteckt habe, lohnt sich für den Rest des Hundelebens.
Wenn du deinen Hund die ersten paar Male bürstest, musst du ihn vielleicht an manchen Stellen desensibilieseren. Starte mit Stellen, an denen er das Kämmen super findet, z.B. am Schwanzansatz. Dort kannst du ihn kraulen und dann langsam die Bürste dazu holen. Ich starte meist mit dem stehenden Hund und setze mich einladend auf den Boden, sobald ich mit der Oberseite fertig bin. Ich lade den Hund ein, sich zu mir zu legen und dann wird ordentlich gekrault, gekuschelt und gebürstet.
Achte darauf, dass du mit der Bürste nicht zu fest aufdrückst. Auch Hunde haben Körperstellen, an denen sie kitzelig oder sensibel sind. Ein Hund, dem die Nadeln der Bürste auf der Haut kratzen, wird hibbelig versuchen, der Situation zu entkommen oder zumindest dir mitzuteilen, dass er das nicht mag. Darauf solltest du eingehen und weniger fest oder mit einer anderen Bürste arbeiten. Versuche, die komplette Erfahrung für deinen Hund so angenehm und entspannend wie möglich zu machen. Beende das Bürsten, wenn er sich so richtig wohl fühlt. Du kannst ihm zur Belohnung auch ein besonders tolles Leckerli geben, wenn er brav stillgehalten hat. Nach ein paar Wiederholungen dieser Übung sind die meisten Hunde Feuer und Flamme für die Bürste.
Ein paar verschiedene Hundebürsten und auch hilfreiche Dinge beim Fellwechsel habe ich in diesem Beitrag getestet. Vielleicht findest du darunter auch die richtige für deinen Hund.
Ohrenpflege des Hundes
Ohren sind ein häufiges Gesundheitsproblem. Angefangen von Milebn, nis hin zu gewanderten Gerstenkörnern, die plötzlich im Gehörgang stecken. Mit ein wenig Ohrenpflege und regelmäßiger Kontrolle kannst du viele Erkrankunge bereits im Vorfeld verhindern und deinen Hund gleichzeitig an Berührungen im Ohrbereich gewöhnen.
Dreck und Milben setzen sich schnell im Ohr des Hundes ab und können ihn gesundheitlich beeinträchtigen, wenn du sie nicht regelmäßig reinigst. Nicht behandelte Milbenherde können sich zu fiesen Entzüdungen entwickeln und außerdem den restlichen Organismus deines Hundes angreifen. Ohrenpflege ist also ein sehr wichtiges Thema.
So trainierst du entspannte Ohrenpflege:
Ich mache meistens gleich eine ganze Wellness-Session mit meinen Hunden. Nachdem sie vom Bürsten tiefenentspannt sind, können wir uns der Ohrenpflege widmen. Hier soll der Hund idealerweise total ruhig liegen, denn in dieser empfindlichen Region kann es schnell zu Verletzungen kommen. Zur Reinigung brauchst du ein weiches Tuch oder einen Wattebausch und ein wenig Ohrenreiniger für Hunde. Ich benutze meist den Ohr-Reiniger von Lila Loves it (*Werbung), weil es mit natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt ist, aber es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Präparaten.
Auf vielen Ohrreinigern steht, dass man diese in den Gehörgang des Hundes tröpfeln soll und dann gut einmassieren. Vielleicht sind meine Hunde speziell, aber beide hassen es, das Zeug ins Ohr geträufelt zu bekommen. Deshalb träufele ich die Flüssigkeit lieber auf ein Wattepad, wärme es dann mit meinen Fingern etwas an und verteile es manuell im Ohr. Erstaunlich ist, dass besonders Murdoch hier den Unterschied erschnüffeln kann. Bei den normalen Ohrentropfen, die ich direkt in sein Ohr geträufelt habe, dreht er ablehnend den Kopf weg, wenn er daran schnüffelt. Die andere Sorte, die immer per Wattebausch ins Ohr gekommen ist, wird sozusagen abgenickt und dann kann ich anfangen.
Er schmeißt sich auf die Seite und liegt ganz still da, so dass ich super in seine Ohren schauen und den Dreck herausholen kann. Meistens fängt er dabei dann auch an zu grummeln, weil er es so schön findet. Gehe auf keinen Fall zu tief ins Ohr, dort kann es sehr leicht zu Verletzungen kommen und nutze keine Gegenstände, wie Wattestäbchen oder ähnliches. Wenn du siehst, dass tiefer im Ohr Probleme bestehen könnten, suche lieber deinen Tierarzt auf.
Pfotenpflege des Hundes
Die Pfoten deines Hundes sind in der Regel ein sensibles Thema, an das man den Hund erst langsam gewöhnen muss. Es ist aber wichtig, um später mögliche Verletzungen zu behandeln oder Ballenhaare und Krallen zu schneiden. Viele Hunde können sich die Krallen nicht von allein abschleifen, wenn sie z.B. zu viel auf weichen Untergründen laufen. Dann musst du nachhelfen, da es sonst zu gesundheitlichen Einschränkungen führen kann.
Beim Krallenschneiden solltest du vorsichtig sein und es dir von einem Profi zeigen lassen, da in den Krallen feine Blutbahnen verlaufen, die du nicht verletzen darfst. Am besten lässt du dir das Ganze von einem Tierarzt oder Hundefrisör zeigen. Wir haben dafür eine Krallenschere von PetPäl (*Werbung), die einen integrierten Abstandhalter hat, damit man den Blutbahnen nicht zu nahe kommt. Für uns ist das perfekt, da wir dadurch immer die richtige Krallenlänge bekommen und ich die Hunde nicht so leicht verletzen kann.
So trainierst du Krallen schneiden:
Noch bevor du das erste Mal die Krallenschere in die Hand nimmst, solltest du mit deinem Hund üben, Berührungen an den Pfoten zu akzeptieren. Reibe zum Beispiel nach dem Spaziergang die Pfoten mit einem weichen Lappen ab und schau ganz beiläufig nach Fremdkörpern zwischen den Ballen. So lernt er schnell, dass Berührungen an den Pfoten nichts schlimmes sind.
Für die ersten Übungen zum Krallen schneiden, setzt du dich am besten entspannt auf den Boden. Auch dein Hund sollte entspannt sein, zur Not kuschel erst einmal eine Runde mit ihm und gib ihm eine kleine Massage. Dann nimmst du die Schere dazu, lässt ihn daran schnuppern und berührst ihn damit an verschiedenen Körperstellen kurz. Dabei lobst du ihn mit leiser Stimme, nimmst dann die Schere wieder weg und wiederholst das Ganze ein paar Mal. Erst dann gehst du an die Pfoten und machst dich in kleinen Schritten an die Arbeit. Belohne das ruhige Verhalten deines Hundes, indem du freundlich und leise mit ihm sprichst. Lass dich dabei aber nicht von deiner Aufgabe ablenken. Das Ziel sollte klar sein: Er hält still und du kümmerst dich um seine Pfoten.
Wir wünschen dir und deinem Hund viel Spaß und schöne Momente bei der gemeinsamen Wellness!