Die Herbstgrasmilbe kennt man unter vielen Namen, darunter Pfirsichlaus, Erntemilbe oder Heumilbe. Diese kleinen Plagegeister können Mensch und Hund ganz schön zu Schaffen machen, besonders in der Zeit von April bis zum Wintereinbruch. Nach dem Motto „Kenne deinen Feind“ schauen wir uns heute das Leben der Herbstgrasmilbe genauer an und verraten dir, wie du deinem Hund bei einem Befall helfen und diesem vorbeugen kannst.
Sie sind so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge kaum erkennen kann. Legt man bei Verdacht auf Herbstgrasmilben ein weißes Blatt Papier aus, werden sie davon magisch angezogen. Dann sieht man deutlich die orange-roten Punkte. Normalerweise warten sie besonders im Herbst auf Sträucher und Gräsern, um auf ihren Wirt überzuspringen. Hunde können extremen Juckreiz und Hautrötungen bekommen, wenn sie von Herbstgrasmilben befallen werden. Genauso ergeht es übrigens uns Menschen, denn die Stiche lösen fieses Jucken aus.
Der Entwicklungszyklus der Herbstgrasmilbe
Herbstgrasmilben legen ihre Eier auf dem Boden ab und daraus schlüpfen dann die Larven. Und genau die sind diejenigen, die als Parasiten leben und für Tiere und Menschen zum Problem werden können.
Nachdem sie geschlüpft sind, klettern sie an Grashalmen oder Sträuchern hoch und warten dort darauf, dass ein geeigneter Wirt vorbei kommt. Sie siedeln dann auf Hund oder Mensch über und bleiben meist gleich an der Stelle des ersten Kontaktes sitzen. Dort bevorzugen sie Stellen, an denen die Haut besonders dünn ist, z.B. auf der Nase, rund um die Augen und Ohren, zwischen den Zehen, an den Achseln oder im Bauchbereich. Hunde mit vielen Hautfalten leiden oft besonders unter dem Befall von Herbstgrasmilben.
Herbstgrasmilben gibt es eigentlich immer, außer in den richtig harten Wintermonaten, aber in der Zeit von Juli bis Oktober haben sie Hochsaison. Dann sind die Tage meist sonnig und trocken und die kleinen Biester fühlen sich so richtig wohl. Zu finden sind sie häufig auf Wiesen, in Parks und Gärten, sowie an Feld- und Waldrändern. In Topform sind die Larven am späten Nachmittag, wenn der Tag besonders sonnig und warm war.
Befall mit Herbstgrasmilben
Die kleinen Milbenlarven besitzen messerscharfe Mundwerkzeuge, mit denen sie die Haut des Wirts einritzen und in die Wunde ein Speichelsekret absondern. Mit ihrem langen Rüssel schlürfen sie die Mischung aus Zellsäften und Lymphflüssigkeit. Die Verletzungen und der Speichel sorgen bei unseren Tieren für Hautreizungen, die unterschiedlich stark ausfallen können. Da geht es von einem leichten Juckreiz bis hin zu extremen Ausschlägen und Bildung von Pusteln. Hinzu kommt, dass viele Hunde daran lecken oder nagen, weil sie den Juckreiz bekämpfen wollen.
Eine Herbstgrasmilbe kommt meist nicht allein. Gern befallen sie den Hund regelrecht. Dann kann es auch zur Entwicklung von kahlen Stellen kommen. Der Juckreiz ist oft so quälend für die Hunde, dass sie die betroffenen Stellen immer wieder kratzen, ablecken oder benagen, wodurch das Ganze meist noch schlimmer wird und sich entzünden kann. Hier ist unbedingt ein Besuch beim Tierarzt zu empfehlen, der die richtigen Medikamente verschreibt.
Nach ein paar Tagen sind die Larven satt und fallen einfach ab. Ihr nächster Entwicklungsschritt findet am Erdboden statt. Der Hund kann auch noch ein paar Tage nach dem Befall Symptome zeigen, aber sie lassen dann langsam nach. Übrigens gibt es keine Übertragung von Hund zu Hund. Jeder muss sich also seine eigenen Herbstgrasmilben einsammeln. Übrigens können sich die Larven nur auf dem Erdboden weiterentwickeln. In der Wohnung sterben sie einfach ab und man muss keine Angst vor einen erneuten Befall haben.
Herbstgrasmilben-Befall behandeln und vorbeugen
Am besten bringst du deinen Hund zu einem Tierarzt, wenn der Verdacht auf einen Befall mit Herbstgrasmilben besteht. Er kann dir ein Präparat empfehlen, das die Larven abtötet. Dort gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. zum Auftupfen an den betroffenen Stellen oder ein spezielles Hundeshampoo. Besonders wichtig ist es jedoch auch, dem Hund den Juckreiz zu nehmen.
Vorbeugen ist besser als Behandeln, deshalb solltest du Wiesen meiden, die den Ruf haben, „verseucht“ zu sein. Auch solltest du an Tagen und zu Uhrzeiten mit Larven-Hochsaison betreffende Stellen meiden. Darüber hinaus gibt es auch Sprays und andere Produkte zur Vorbeugung gegen Herbstgrasmilben. Ich habe kürzlich einen Artikel über natürliche Anti-Zecken-Mittel geschrieben, von denen einige auch im Kampf gegen andere Parasiten helfen können. Schau bei Interesse gern mal da vorbei.
Wie wichtig es ist vorzubeugen, zeigt die Tatsache, dass sich die allergischen Reaktionen bei häufigem Befall verschlimmern können. Der Hund entwickelt also eine richtige Allergie, die schnell zu einem noch größeren Problem werden kann. Denn wo das Immunsystem einmal angegriffen ist, öffnet es gern auch Tür und Tor für andere Erreger.