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Uns allen liegt die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Hunde am Herzen. Deshalb achten immer mehr Hundebesitzer auf artgerechte und gesunde Nahrung für ihre Vierbeiner. Doch wie liest du die Deklaration von Hundefutter richtig und worauf musst du achten? Wir bringen heute ein wenig Licht ins Dunkel.

Immer mehr Hunde leiden an Übergewicht, Allergien oder anderen Zivilisationskrankheiten und nicht selten ist das Futter Auslöser und Grund dieser Probleme. Während die Werbung, das Marketing und nicht zuletzt das Produktdesign uns durch die Bank weg das beste Futter für unsere vierbeinigen Lieblinge verspricht, sieht es schon ganz anders aus, wenn man sich die Mühe macht, das Kleingedruckte und die Details zu lesen.

Artgerechte Ernährung sorgt nicht nur für wesentlich weniger gesundheitliche Probleme und damit verbundene Tierarztkosten, sondern wirkt sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden und die Laune deines Hundes aus. Hochwertiges und gesundes Hundefutter kann da schon die Lösung sein. Doch woran erkennst du, ob es sich um gutes Futter handelt? Wir erklären dir die Deklaration der Inhaltsstoffe genauer.

Deklarationen - Ein Buch mit sieben Siegeln?

Generell unterscheidet man zwischen drei Deklarationen, die der Hersteller des Futters frei wählen kann. Es gibt die offene und die geschlossene Deklaration und natürlöich auch etwas in der Mitte. Die Deklaration findest du meist auf der Rückseite der Verpackung, dort wo du auch die Fütterungsempfehlung und den Werbetext siehst. Nur weil auf der Vorderseite Dinge wie „aus 100% Fleisch“ o.ä. vermerkt sind, heißt das nicht, dass es im Endeffekt auch so ist. Hier steckt der Teufel oft im Detail.

Bei der offenen Deklaration wird jede einzelne Zutat aufgelistet. Die Reihenfolge richtet sich danach, wie hoch der Anteil in der Trockenmasse ist. Die Zutat, die am meisten enthalten ist, steht also an erster Stelle und dann geht es in absteigender Reihenfolge weiter. Generell finde ich eine offene Deklaration immer besser, doch auch hier gibt es Möglichkeiten, das Ganze besser aussehen zu lassen, als es im Endeffekt ist. Besonders die Frage, ob Prozentangaben in Klammern stehen oder nicht, ist hier ausschlaggebend.

Ein Beispiel einer optimalen Deklaration sieht beispielsweise so aus:

20% Rindfleisch, 11% Rinderlunge, 10% Rinderherz, 10% Rinderleber, 10% Rinderpansen, 10% Fisch, 5% Euter, 5% Karotten, 4% Haferflocken, 0,04% Fischöl

In diesem Beispiel siehst du ganz klar, welche Zutaten zu welchen Anteilen enthalten sind. Auch wenn man beim Zusammenrechnen nicht auf 100% kommt, ist dies die beste Art der Deklaration. Die fehlenden Prozente kommen nämlich vom Wasser, das während des Herstellungsprozesses entsteht, aber in der Liste der Inhaltsstoffe nicht genannt werden darf.

Noch eine Anmerkung zu den Klammern: Stehen die Inhaltsstoffe mit den Prozentzahlen nicht in Klammern wie im obigen Beispiel, bedeutet dies, dass 20% des Futters (in der Trockenmasse) aus der jeweils genannten Zutat bestehen. Steht dort aber z.B. „Fleisch (20% Rind)“ bedeutet dies lediglich, dass 20% des Fleischanteils aus Rind bestehen. Wieviel Fleisch insgesamt im Futter enthalten ist, wird dadurch nicht gesagt.

Bei einer geschlossenen Deklaration werden nur die Nährstoffgruppen angegeben, z.B. Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Gemüse oder Getreide und Getreidenebenprodukte. Hier kannst du nur erkennen, welche Nährstoffgruppen enthalten sind, erfährst aber nicht, welche Rohstoffe genau verwendet wurden und wieviel davon. Prozentuale Angaben sind nämlich nur bei Einzelzutaten erlaubt.

In der Praxis sieht eine geschlossene Deklaration so oder so ähnlich aus:

Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Gemüse, Mineralstoffe

Unabhängig davon, dass hier Getreide an erster Stelle steht, was ich persönlich eine sehr fragwürdige Zutat im Hundefutter finde, kannst du hier weder erkennen, welche Zutaten genau enthalten sind, noch zu welchen Anteilen.

Ich persönlich lasse die Finger von Futter mit einer geschlossenen Deklaration, weil sich mir die Frage stellt, warum der Hersteller sich für diese Art der Deklaration entschieden hat und nicht mit offenen Karten spielen will. Gerade, wenn dein Hund Allergiker ist oder auf bestimmte Inhaltsstoffe empfindlich reagiert, solltest du einen weiten Bogen um Hundefutter mit geschlossenen Deklarationen machen.

Natürlich gibt es auch noch etwas in der Mitte und zwar die halboffene Deklaration. Hier werden, wie bei der geschlossenen Deklaration, zuerst die Nährstoffgruppen angegeben und dann die wichtigsten Einzelzutaten in Prozentangaben genannt. In der Praxis würde das zum Beispiel so aussehen:

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (24% Geflügelfleisch, 10% Rindfleisch), Gemüse (12% Karotten), Getreide (6% Reis)

Bei einer Deklaration wie dieser kannst du erkennen, dass Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse den Hauptanteil im Futter haben. Auch welches Fleisch zu welchen Anteilen enthalten ist, kannst du sehen. Hier stellen sich nur zwei Fragen:

  • Wieviel Fleisch ist tatsächlich enthalten, denn was in Klammern steht, bezieht sich lediglich auf die Produktgruppe. Ein genauer Fleischgehalt würde nicht in Klammern stehen, sondern eindeutig der Gruppe zugeordnet werden können.
  • Welche Teile wurden verarbeitet? Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse können so gut wie alles sein, was vom Tier und auch während des Schlachtprozesses anfällt. Aber dazu kommen wir gleich noch.

      Auch bei der halboffenen Deklaration bleiben also noch einige Fragen offen.

      Die analytischen Bestandteile

      Mit den analytischen Bestandteilen tue ich mich immer schwer, deshalb ist es ganz gut, dies hier im Artikel mal genau aufzuschlüsseln. Diese Analyse basiert auf der Weender Futtermittelanalyse, welche eine Standard-Laboranalyse ist um die einzelnen Nährstoffgruppen im Futter zu bestimmen. Allerdings gibt keiner der analytischen Bestandteile Aufschluss darüber, ob es sich um ein qualitativ hochwertiges Futter handelt oder nicht, da die Quellen der einzelnen Komponenten nicht explizit genannt werden. Dennoch ist es gut zu wissen, was die einzelnen Bestandteile bedeuten.

      • Rohprotein: Dies bezeichnet, wieviel Eiweiße (u.a. Aminosäuren) im Futter enthalten sind und wie die biologische Verwertbarkeit des Futters ist. Bei pflanzlichen Proteinquellen heißt es, dass diese vom Hund nicht so gut verwertet werden können und daher weniger bringen, als beispielsweise tierische Proteine, die allerdings auch aus Geflügelfedern oder Klärschlamm gewonnen werden können. Für uns Hundehalter gibt das wenig Aufschluss über die Qualität des Futters, aber es ist eine Pflichtangabe.
      • Rohfett: Wie der Name schon sagt, bezeichnet diese Angabe, wieviel Fett im Futter enthalten ist. Auch wenn du hier vielleicht das Gefühl hast, dass Fett schlecht ist und daher weniger Rohfett besser ist, sollte der Gehalt nicht unter 5% liegen. Fette helfen durch die essentiellen Fettsäuren dabei, Vitamine zu absorbieren und können von Hunden sehr gut verdaut werden. Auch hier lässt sich aber leider nicht erkennen, aus welcher Quelle die Fette kommen. Theoretisch könnte es also auch altes Frittierfett oder Altöl sein, was in industriellem Futter nicht selten der Fall ist. Auch das Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren ist hieraus nicht erkennbar.
      • Rohasche: Hier werden die mineralischen Bestandteile des Futters zusammen gefasst, wenn sie verbrannt werden. Dabei muss es sich aber nicht unbedingt um hochwertige Mineralstoffe handeln, denn theoretisch ist auch Sand mineralisch, hat aber natürlich keinen großen Nährwert für den Hund. Mehr als 10% Rohasche sollten nicht im Futter enthalten sein und auch hier wissen wir wieder nicht genau, wie es um die Qualität der Mineralstoffe steht. Sind diese in der Deklaration als Zusatzstoffe aufgelistet, kannst du davon ausgehen, dass keine natürlichen Mineralstoffe vorhanden sind.
      • Rohfaser: Dieser Wert bezeichnet die Balaststoffe bzw. Komponenten aus pflanzlicher Herkunft, die für den Hund nur schwer oder gar nicht verdaulich sind. In geringen Mengen – weniger als 4% – sind sie allerdings trotzdem wichtig für die Verdauung. Auch hier lässt sich wieder nicht genau feststellen, was genau enthalten ist, da Rohfaser aus allen pflanzlichen Produkten gewonnen wird.
      • Feuchtigkeit: Bei Trockenfutter muss diese Angabe nicht unbedingt gemacht werden, da hier die Feuchtigkeit meist unter 14% liegt und daher nicht angegeben werden muss. Ist sie angegeben, bezeichnet es den Rohwassergehalt im Futter.

      Die Sache mit dem Fleisch

      Die Frage, wieviel Fleisch im Hundefutter enthalten sein sollte, stellt sich Hundehaltern immer wieder. Die einen schwören auf eine Ernährung des Hundes mit viel frischem Fleisch (BARF), anderen wiederum ist diese Art der Fütterung zu aufwendig und sie greifen daher nach fertigen Futtermitteln, als Trockenfutter, halbfeuchtes Trockenfutter oder Nassfutter.

      Hunde sind Carnivoren, also Fleischfresser und benötigen für eine gesunde Ernährung vor allem Fleisch. Natürlich sind auch Gemüse, Obst und Kräuter für eine ausgewogene Ernährung wichtig, denn beim Beutetier wird oft auch der Magen und damit sein Inhalt gefressen. Kräuter, Obst und Gemüse haben meist zusätzliche positive Wirkungen auf den Organismus der Hunde und gehören deshalb auf jeden Fall mit in den Napf, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

      Doch Fleisch ist nicht gleich Fleisch. Spricht man in der Deklaration allein von Fleisch, ist damit meist hochwertiges Muskelfleisch gemeint. Oft kommt aber auch der Begriff Fleischnebenprodukte oder tierische Nebenprodukte in den Inhaltsangaben vor. Und hier wird es interessant… Oder eklig! Denn Nebenprodukte können so ziemlich alles sein, was beim Schlachten von Tieren anfällt, u.a. Federn, Haare, Hufe etc.

      Ähnlich verhält es sich mit Fischnebenprodukten, die ebenfalls zum Großteil beim Schlachten anfallen und zu denen auch Köpfe, Schuppen oder Gräten zählen. Auch pflanzliche Nebenprodukte findet man häufig in industriell hergestelltem Hundefutter. Hierbei handelt es sich ebenfalls oft um Abfallprodukte, die aus Stroh, Erdnussschalen oder Oliven und Sesam aus der Ölproduktion bestehen können.

      Aber auch woher das Fleisch stammt, ist wichtig zu wissen. So sind beispielsweise Nutztiere aus der Massentierhaltung häufig mit Rückständen von Medikamenten, z.B. Antibiotika, belastet, das nicht so einfach aus dem Fleisch verschwindet, sondern mit im Napf landet. Auch Streßhormone, die oft bei der industriellen Schlachtung entstehen, kommen so über die Nahrung auch in die Körper unserer Hunde. Es macht also durchaus Sinn, sich auch die Frage zu stellen, woher der Hersteller des Futters seine Rohstoffe bezieht. Natürlich ist es günstiger, Schlachtabfälle aus der Massentierhaltung zu kaufen, als auf glückliche Nutztiere aus nachhaltiger Landwirtschaft oder sogar von einem Bio-Hof zurück zu greifen.

      Getreide im Hundefutter?

      Viele industriell hergestellte Hundefuttersorten und auch Leckerlis beinhalten an erster Stelle der Zutatenliste jedoch oft Getreide oder pflanzliche Nebenprodukte. Ich stelle solche Marken sofort wieder zurück ins Regal, denn Getreide hat meiner Meinung nach im Futter nichts zu suchen. Es ist ein billiger Füllstoff, der vom Hund nicht verwertet werden kann, aber den Vorteil hat, dass er den Magen füllt und sich so schneller ein Sättigungsgefühl einstellt. Preislich unterscheiden sich solche Marken manchmal gar nicht vom hochwertigen Futter, nur die Gewinnmargen für die Hersteller sind höher, weil man auf den günstigeren Füllstoff Getreide zurück greift. Als Hundehalter zahlt man hier also häufig für etwas, das dem Hund absolut nichts bringt. Die im Getreide enthaltenen Kohlenhydrate haben außerdem den Ruf, Krebserkrankungen zu verursachen oder zumindest zu begünstigen.

      Weitere Zusatzstoffe im Futter

      Bei der Verarbeitung der Zutaten und im Herstellungsprozess gehen oft wichtige Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente verloren, die für die gesunde Ernährung des Hundes jedoch sehr wichtig sind. Diese müssen also oft nachträglich dem Futter zugeführt werden und sich dann als weitere Zusatzstoffe in der Deklaration genannt (außer bei der geschlossenen Deklaration).

      Wenn du in der Zutatenliste Farb-, Geruchs- und Geschmacksverstärker findest, dann lass lieber die Finger von dem Futter. Viele Hersteller nutzen diese, um dem Hund das Futter schmackhaft zu machen, nicht selten aus dem Grund, dass Hunde das Gepansche sonst nicht freiwillig fressen würden, wenn sie nicht mit diesen Lockstoffen dazu animiert werden würden. Wer solche sensorischen Zusatzstoffe in sein Futter mischen muss, hat definitiv etwas zu verbergen.

      Konservierungsmittel und Antioxidantien aus Futter wegzulassen ist nicht ganz einfach, denn die im Futter enthaltenen Fette werden natürlich auch irgendwann ranzig, wenn der Sack zu lange offen steht. Auch Bakterien, Hefe, Pilze oder Schimmel können Futter verderben lassen. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Formen, das Futter haltbar zu machen. Synthetische Antioxidantien wie BHA, BHT oder Ethoxiquin stehen in Verdacht, Krebs oder Allergien auszulösen und sollten daher natürlich vermieden werden. Bei den Konservierungsmitteln, besonders in Nassfutter, findest du häufig die bekannten E-Nummern, wie E 20 (Kalziumsorbat), E 201 (Natriumsorbat) oder E 202 (Zitronensäure).

      Welches Futter ist gesund für meinen Hund?

      Es lohnt sich wirklich, sich genau damit zu befassen, welches Futter dein Hund bekommen soll. Und das nicht nur, wenn er sensibel ist oder bereits mit Allergien zu kämpfen hat. Viele gesundheitliche Probleme lassen sich durch ausgewogene, artgerechte und gesunde Ernährung bereits im Vorfeld vermeiden oder zumindest eindämmen. Natürlich kostet hochwertiges Hundefutter etwas mehr, aber für ein glückliches und langes Hundeleben lohnt sich die Investition. Oft spart man beim Futter am falschen Ende, denn das Resultat einer schlechten Ernährung können nicht nur horrende Tierarztrechnungen sein, sondern auch jede Menge Leid und Schmerzen für deinen Hund und dich.

      Mein erster Hund Herr Dr. Schröder wurde aus Unwissenheit jahrelang mit industriell hergestelltem Futter (und jeder Menge Getreide) gefüttert. Erst als er plötzlich mit elf Jahren an einem geplatzten Tumor an der Milz sterben musste, wurde mir die Bedeutung des Futters in der Gesundheit der Hunde so richtig bewusst. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass nicht auch mit artgerechter Fütterung dieser Tumor entstanden wäre, aber ich kann mich nicht gegen den Gedanken wehren, dass dies vielleicht dazu beigetragen hat.

      Als Murdoch kam, nahm ich mir tagelang Zeit, das passende Futter für ihn zu finden. Im Zoofachgeschäft wurden meine Ansprüche leider nicht befriedigt, denn dort gibt es fast ausnahmslos industrielles Futter, das auf der Vorderseite der Packung zwar mit artgerecht, gesund usw. wirbt, in der Deklaration aber so einiges zu wünschen übrig lässt. Im Internet bin ich dann schließlich fündig geworden und seither bestelle ich all mein Hundefutter, auch für die Püppi, nur noch bei ausgewählten Herstellern, denen das Wohl der Hunde wirklich am Herzen liegt und nicht nur der eigene Profit.

      Dabei füttere ich keine spezielle Sorte, sondern eher einen Mix aus Herstellern. Ich mag Abwechslung im Napf, deshalb füttern wir alles unterschiedlich, von halbfeuchtem Trockenfutter, artgerechtem Nassfutter bis hin zu zweimal wöchentlich Frischfleisch (BARF) und am Wochenende gibt´s bei uns auch gern mal frische Rinderknochen vom Metzger, mit denen sie sich im Hof beschäftigen können. Glücklicherweise haben beide keinerlei Allergien oder Unverträglichkeiten, so dass wir oft auch neue Sorten ausprobieren können. Ein paar unserer liebsten Nassfutter für Hunde habe ich kürzlich in diesem Beitrag genauer vorgestellt.