Seit einigen Jahren wird die Rohfütterung (oder BARF) immer beliebter. Dabei werden hauptsächlich Fleisch, Innereien und Knochen gefüttert – zusammen mit etwas Obst, Gemüse und Nahrungsergänzungen werden so die Mahlzeiten für den Hund selbst zubereitet. Hier macht der Fleischanteil ca. 80% aus, was natürlich bei zwei so großen Hunden wie meinen schon ordentlich ins Gewicht fällt.
Ich selbst habe mit BARF auch schon sehr gute Erfahrungen gemacht. So habe ich damals, als mein erster Hund Herr Dr. Schröder älter wurde, seine Ernährung von Aldi-Trockenfutter auf BARF umgestellt. Das hat ihm sichtlich gut getan, sowohl gesundheitlich als auch mental. Er wirkte zufriedener und auch seine altersbedingten Beschwerden, haben wir zumindest für eine Zeit etwas besser in den Griff bekommen. Wir hatten einen professionell erstellten Ernährungsplan und so stand ich halt zweimal täglich in der Küche und hantierte mit leckerem Pansen, getrockneten Kräutern, Obst- und Gemüseflocken. Ganz schön aufwendig, aber das war es mir auf jeden Fall wert.
Als Murdoch dann bei uns einzog habe ich mich dann auf die Suche nach einem hochwertigen Trockenfutter für Welpen gemacht. Die BARF-Ernährung eines Welpen, der einen ganz anderen und ständig wechselnden Bedarf hat, war mir dann doch zu heikel. Ganze drei Tage lang war ich dann auf der Suche nach einem Trockenfutter, das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatte. Natürlich sollte es auch – basierend auf meinen Erfahrungen in der Rohfütterung – einen möglichst hohen Fleischanteil haben. Unter 70% habe ich nichts akzeptiert und sobald ich über Getreide in den Inhaltsstoffen gestolpert bin, habe ich mich angewidert abgewendet.
Natürlich gab es auch für den kleinen Murdoch hin und wieder BARF und rohes Fleisch, aber im ersten Jahr war schon Trockenfutter seine Hauptmahlzeit. Danach schwenkte ich wieder häufiger zu BARF, wobei schon allein die Besorgung des Fleisches für mich ein kleines Problem darstellte, denn wir hatten keinen großen Gefrierschrank, sondern nur drei bescheidene Fächer, die er sich dann auch noch mit uns teilen sollte.
Als Püppi dann zu uns kam, habe ich mich gedanklich von der Rohfütterung verabschiedet, zum einen wegen besagter fehlender Lagerungsmöglichkeiten, zum anderen ehrlich gesagt auch aus einem finanziellen Aspekt. Man kann das kritisieren, dass ich mir dann vielleicht keinen zweiten Hund holen sollte, aber zwei so große Hunde mit purem Fleisch zu ernähren war dann einfach nicht mehr möglich. Natürlich haben sie trotzdem hin und wieder leckere BARF-Portionen bekommen, aber es war keinesfalls alltäglich.
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Ich wundere mich immer wieder darüber, wie schnell Menschen umschwenken können.
Wie meinst du das? Ich persönlich finde es nicht schlimm, alte Glaubenssätze über den Haufen zu werfen, wenn für mich schlüssige Argumente geliefert werden. Das ist mir in meinem Leben als Hundehalter und auch bei anderen Themen schon öfter passiert. Gehört zur Weiterentwicklung einfach dazu. Aber das muss jeder für sich persönlich entscheiden.
Liebe Grüße,
Franziska und das Lieblingsrudel ❤️
Klasse Artikel zu dem Thema. Ich finde man sollte die Höhe des Fleischanteils im Hundefutter immer individuell definieren. Schließlich sollte je nach Bedarf ein hoher Fleischanteil eben genauso hoch sein, dass er den Bedarf deckt. Zudem finde ich es gut wie hier verdeutlicht wird, dass der moderne Haushund durchaus dazu in der Lage ist eine Ernährung mit vielen pflanzlichen Komponenten und auch Getreide zu verdauen und zu verarbeiten.
Dank diesem Artikel kann ich etwas beruhigter mit dem Thema umgehen, da es natürlich für viele Leute sehr schwer ist ihre Hunde immer mit viel qualitativem und unbedenklichem Fleisch zu versorgen.
Ich würde mich der Empfehlung von 40-50 % Fleischanteil bei der Ernährung anschließen und nach entsprechendem Futter Ausschau halten. Am wichtigsten ist doch schließlich, dass es dem Hund zusagt, seinen Bedarf deckt, er eine gesunde Verdauung hat und ausgeglichen durch den Alltag kommt. Einfach den Hund mal genauer beobachten, dann merkt man am Stuhlgang und am Fell, ob man das richtige Futter, beziehungsweise den richtigen Fleischanteil gewählt hat.