Es ist unhöflich, seinen Menschen an der Leine von Gebüsch zu Gebüsch und von einer Ecke zur anderen zu ziehen! Das tut weh, ist anstrengend und macht absolut keinen Spaß! Weder dir, noch deinem Hund! Der erste Schritt ist also, dass DU aufhörst, deinen Hund an der Leine zu ziehen. Du kannst schließlich von ihm nichts erwarten, was du ihm nicht aktiv vorlebst.
Natürlich ist es hin und wieder okay, dass dein Hund in Ruhe schnüffeln und auch mal das tun kann, was er möchte, selbst wenn er an der Leine laufen muss. Man kann aber auch langsam zum nächsten Busch gehen, ohne Herrchen oder Frauchen den Arm auszureißen. Murdoch ist da auch so ein Kandidat, der gern gezielt auf eine Straßenlaterne zusteuert, um dort zu markieren. Die läuft allerdings garantiert nicht weg, wozu also die Eile? Ich bleibe dann einfach stehen, bis er sich wieder mir zuwendet. Dann gehen wir gemeinsam hin und er kann in Ruhe schnüffeln und markieren.
Die wahre Herausforderung ist allerdings bereits, bevor der Spaziergang überhaupt los geht. Wenn du die Haustür oder das Auto öffnest und der Hund gleich mit Vollgas heraus schießen darf, legst du unbewusst bereits den Grundstein, dass auch der Rest des Spaziergangs so weitergehen wird. Geduld ist eine Tugend und nicht jede geöffnete Tür bedeutet gleich, dass man losstürmen muss. Trainiere mit deinem Hund Geduld und lasse ihn erst heraus, wenn er ruhig ist und auf dich achtet.
Im Grunde genommen geht es darum, etwas aktiver aufzutreten. Wenn du dich von deinem Hund an der Leine hinterher schleifen lässt, nimmt dein Hund dich eher als passives Anhängsel wahr. Dann wird er natürlich bei der Gassirunde den aktiven Part übernehmen und das machen, worauf er gerade Lust hat. Schließlich hat er schon stundenlang darauf gewartet, vor die Tür zu kommen. Änderst du deine Einstellung, übernimmst die Verantwortung für Entscheidungen, die du triffst und verfolgst ein klares Ziel, schließen sich die meisten Hunde gern und ohne großes Training an. Allein schon die innere Einstellung kann also dafür sorgen, dass dein Hund mehr auf dich achtet.