Was machst du also, wenn der Besuch deinen Hund dazu animiert, Dinge zu tun, die er eigentlich nicht darf, z.B. Hochspringen oder Betteln? Meine beiden wissen ganz genau, was sie sich rausnehmen können und dass ich manchmal nicht so aufmerksam bzw. etwas nachsichtiger bin. Sie würden keinen zweiten Gedanken daran verschwenden, das nicht auszunutzen.
Die meisten Leute verstehen es ganz gut, dass ihr Verhalten nicht das Beste ist, wenn man es ihnen erklärt. Am Beispiel des Nachbarn, der immer Leckerchen mitbringt: Ich habe ihm erklärt, dass ich nicht möchte, dass meine Hunde hochspringen. Er braucht die Leckerlies nicht hoch zu halten, sondern er soll den beiden sagen, dass sie sich hinsetzen sollen und sie erst dann aus der Tasche ziehen. Ich habe ihm erklärt, dass Murdoch und Freya keinen Unterschied machen, ob sie jetzt an ihm hochspringen, um ihm etwas aus der Hand zu reißen oder an meiner Oma. Auch Kinder, die bei uns oft zu Besuch sind, wären dann das ideale Ziel für die beiden. Ich habe unserem Nachbarn erklärt, wie er sich besser verhalten kann und glücklicherweise macht er das (meistens) auch.
Doch was, wenn der Besuch es einfach nicht verstehen möchte? In unserer Lieblingsrudel-Gruppe bei Facebook haben wir neulich über das Thema gesprochen. Hier ging es eher darum, dass der Hund mit Knurren versucht, einem bestimmten Besucher auszuweichen, der immer genau in seinem Gesicht ist und permanent etwas von ihm will. Die Besitzerin hatte den Besuch schon mehrmals gebeten, den Hund in Ruhe zu lassen und sich nicht so aufzudrängen. Sie hatte ihm auch die Bedeutung seiner Körpersprache für den Hund erklärt, leider alles ohne Erfolg. Ihr Hund zeigt mittlerweile durch vehementes Knurren seine Abneigung gegen die Person und ein paar Mal konnte sie gerade noch rechtzeitig eingreifen, bevor der Hund zugebissen hätte.
Was macht man also mit Menschen, die sich nicht an deine Regeln im Umgang mit dem Hund halten? Ich persönlich würde wohl – außer in Ausnahmefällen – Hausverbot erteilen. Die Sicherheit meiner Hunde und die der Menschen geht vor. Wenn sich jemand so respektlos und beratungsresistent dem Hund gegenüber verhält, kann er leider keinen Kontakt mehr haben. Das Problem ist nämlich, dass der Hund bestraft wird, wenn er zubeißt, weil all seine Warnsignale ignoriert werden. Dann ist es ein Hund, der einen Menschen angegriffen hat und mal ehrlich, viele Chancen haben diese Vierbeiner meist nicht mehr.
Lässt sich ein Kontaktverbot nicht umsetzen, hilft wahrscheinlich nur, den Hund wegzusperren. Natürlich so, dass er es gemütlich hat und in Ruhe entspannen kann. In der Diskussion in unserer Facebook-Gruppe wurde auch vorgeschlagen, den beratungsresistenten Besucher eine Erklärung unterschreiben zu lassen, wo er versichert, dass er über die möglichen Folgen seines Verhaltens aufgeklärt wurde und eigenverantwortlich handelt. Generell sicher keine schlechte Idee, vor allem um dem Besuch klar zu machen, wie ernst die Situation werden kann. Auf der anderen Seite möchte ich persönlich nicht, dass einer meiner Hunde jemanden beisst, weil er sich nicht anders zu helfen weiss. Ich sehe es als meine Pflicht als Rudelchef, meine Hunde vor solch unangenehmen Situationen zu schützen. Aber zur Abschreckung vielleicht eine gute Idee. Was meinst du? Hast du Ideen, was man mit solchen Besuchern machen könnte? Dann lass sie uns wissen und kommentiere unter dem Beitrag.