Ein Adventskalender für mich und meinen Hund soll keine Challenge sein, keine Überwindung kosten, war die erste Antwort, die ich mir selbst gab. Ich möchte ihn nicht für eine Leserschaft erstellen, sondern wirklich für mich machen, aus Liebe zu meinem Hund. Ich möchte es auf meine Art machen, weil es dann leicht geht und mir Freude bereitet. In diesem Moment reagierte mein Körper und es war, als ob mir jemand die Last von den Schultern nehmen würde, das tat so gut und da kamen mir auch schon erste Ideen in den Sinn, die wirklich meine waren.
Noch nie habe ich einen Adventskalender für meinen Hund gebastelt, geschweige denn Hundekekse gebacken oder mich für „Do(g) it yourself“ interessiert. Das habe ich in der letzten Woche ein paar Mal zu meinem Beitrag „Ein Adventskalender für meinen Hund“ kommentiert. Dennoch erwartete ich offenbar von mir selbst, dass ich innerhalb einer Woche gleich 24 kreative Ideen produzierte, die auch noch meinem Hund und mir Freude machen! Dieses Anspruchsdenken hatte zu meiner Blockade geführt und dazu, dass ich schon gar keinen Bock mehr auf Adventskalenderbasteln hatte.
Im Hundecoaching begegnet mir das so oft! Die Schritte, die sich meine Coachees mit ihren Hunden vornehmen sind meist viel zu groß. Daraus resultieren dann Überforderung, Frust und Misserfolge im Hundetraining. Der Stress ist hausgemacht, aber das ist uns leider häufig gar nicht bewusst.
Auch Hundetrainer*innen tappen in die Falle, ihren Schüler*innen in der Hundeschule viel zu schwere Hausaufgaben zu geben. Dabei sind es die kleinen, die „Mini-Baby-Steps“, die zu nachhaltiger Veränderung von Gewohnheiten, sowohl bei Hunden als auch bei Menschen führen.
Das alles weiß ich zwar als Hundecoach. Aber wie du siehst, bin ich auch nur ein Mensch und nicht perfekt. Vor allem, wenn es um meinen Hund geht, dreh ich öfter mal ein paar Schleifen. Zum Glück habe ich es noch gemerkt.
Eines steht jedenfalls fest: Cosmo bekommt dieses Jahr seinen Adventskalender! Weil ich eine „Beginnerin“ bin, will ich es mir nicht so schwer machen. Ich werde mir ein Beispiel an Franziska nehmen und mir ihr Video anschauen. Mit ihr „zusammen“ 24 Säckchen mit Hundekeksen zu füllen, das kann ich mir gut vorstellen, darauf habe ich total Lust. Die Hundekekse kaufe ich. Mein Hund hat IBD und bei seinem ersten Adventskalender damit zu experimentieren, ist mir ehrlich gesagt zu heiß.