Eine Freundin sagte einmal zu mir: „Wenn du immer nur mit der Kamera durch die Gegend rennst, dann bekommst du ja gar nichts mehr mit von der Natur.“ Dem möchte ich hier einmal widersprechen.
Also, erstens, seitdem ich Hunde habe, bin ich überhaupt erst in der Natur unterwegs. Früher wäre es mir nicht im Traum eingefallen einen Spaziergang zu machen, schon gar nicht bei schlechtem Wetter. Warum auch?
Und zweitens, seit ich die Liebe zur Fotografie entdeckt habe, genauer gesagt, zur Hundefotografie, laufe ich mit viel offeneren Augen durch die Natur. Jedes Eckchen wird als mögliche „Location“ inspiziert, jede Verwandlung in der Natur, vor allem jetzt im Frühjahr, wo jedes sprießende Knöspchen willkommen geheißen wird, wird mit freudigen Augen wahrgenommen, denn so kommt Abwechslung und Jahreszeitenbezogenheit in die Bilder.
Zur Tierfotografie kam ich, wie die meisten, durch meine Hunde. Ich habe schon immer gerne „geknipst“, aber um die Hunde so einzufangen, wie sie wirklich sind, im Spiel, in der Bewegung, kam ich mit meiner Digitalkamera nicht weit.
Immer wieder bewunderte ich die professionellen Bilder auf Instagram und verstand die Welt nicht mehr. Warum konnte ich nicht auch so wunderschöne Fotos hinbekommen?
Eine Spiegelreflex-Kamera musste also her, sonst würde das nichts. Aber ob ich Lust hatte, so viele Einstellungen vorzunehmen und so eine schwere Kamera mit mir herumzuschleppen, da war ich mir gar nicht so sicher. Um dem ganzen Unterfangen eine Chance zu geben, kaufte ich erst einmal eine gebrauchte Kamera. Es war eine Canon 600 D, die ich für „nur“ ca. 200,- € erstehen konnte.
Stolz hielt ich meine neue Errungenschaft in den Händen und bemerkte ganz schnell, dass ich dadurch irgendwie auch nichts gewonnen hatte. Das passende Objektiv fehlte, denn nun setzte ich mich das erste Mal mit Belichtungszeiten, Blende, ISO, etc. auseinander. Mein Objektiv brachte nichts von dem zustande, was ich mir wünschte: Hund scharf, möglichst sogar in der Bewegung, Hintergrund unscharf.
Also, noch einmal tief in die Tasche greifen und ein neues Objektiv kaufen. Bald darauf zog mein erstes „gutes“ bei mir ein und eine große Leidenschaft begann. 1 ½ Jahre später und sicher, dass ich mein neues Hobby weiter ausbauen und möglichst auch irgendwann damit ein bisschen Geld damit verdienen wollte, kaufte ich mir dann eine richtig gute Kamera, die Sony Alpha 6500 und bin mittlerweile stolze Besitzerin von drei sehr guten Objektiven und einem Fotobearbeitungsprogramm. Denn so nach und nach kam ich dahinter, dass so gut wie niemand ein perfektes Foto mit seiner Kamera schießt, das dann auf Pinterest, Instagram, Facebook und wie sie alle heißen, die Menschen verzaubert und viral geht.
Alles FAKE!
Das war erstmal schwer zu schlucken für mich, die ich doch eher zu dem „natürlichen Typ Mensch“ gehöre. Wie, die lila Heide blühte gar nicht so schön lila? Wie, das Leuchten im Hintergrund durch die Baumwipfel kam gar nicht von der Sonne? Wie, die Augen des Hundes glänzten gar nicht so klar?
Ja, ich gebe es zu, heute bearbeite auch ich meine Bilder und es macht mir sogar riesigen Spaß, das Beste aus ihnen herauszuholen, aber… Für krasse Veränderungen und damit den Verlust der Natürlichkeit habe ich immer noch nicht viel übrig. Das sind für mich Gemälde, die wunderschön sind und wovon man sich mal eins in Groß über dem Sofa aufhängt, aber ich liebe es noch immer die Hunde in ihrem „Sein“ einzufangen und festzuhalten, deren Wesen zu zeigen und ihre Natürlichkeit hervorzuheben, gerne auch zusammen mit ihren Besitzern.
Und natürlich ist Gegenlicht im Sonnenuntergang kitschig, aber wenn es echt ist, dann ist es auch erlaubt.
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe mir mal ein paar Tipps überlegt, damit auch du zu richtig guten Bildern von deinem Liebling kommen kannst, ohne gleich mehrere tausend Euro auszugeben.