Schrödi hat es nie gelernt, alleine zu Hause zu bleiben. Am Anfang war das kein Problem, weil ich zu der Zeit noch mit einem Mitbewohner zusammen gelebt habe. Es war also immer jemand da. Später jedoch, als ich in eine eigene Wohnung zog und meinen ersten Job hatte, stellte mich Schrödis Verlassensangst vor einige Probleme.
Ich habe damals alles probiert – von Fernseher anlassen bis hin zu einem Sprühimpulsgerät. Das einzige, was ich nicht gemacht habe, ist mir Zeit zu nehmen, um es ihm ordentlich beizubringen. Mir war damals nicht bewusst, dass er nicht aus Kontrollwahn die Nachbarschaft zusammenjault, sondern echte Panik und Verlassensängste hatte. Ich war oft sauer auf ihn, weil er mir zusätzlichen Stress ins Leben brachte, wo ich doch im Job schon genug davon hatte.
Ich war der Ansicht, dass ich ihn nicht begrüßen darf, wenn ich nach Hause komme und bin regelmäßig ausgerastet, wenn er in meiner Abwesenheit die Wohnung verwüstet hat. Mehrere Hundetrainer haben mir damals attestiert, dass es sich dabei um reinen Kontrollzwang bei ihm handelte. Aus heutiger Sicht betrachtet, ist das natürlich absoluter Schwachsinn.
Ich habe irgendwann beschlossen, mich selbständig zu machen, damit ich von zu Hause aus arbeiten konnte und ihn nicht mehr allein lassen musste. Ich war damals auch oft als Tourneemanager für Bands und Showproduktionen unterwegs, so dass ich ihn fast immer mitnehmen konnte, wenn wir auf Tour waren. Witzigerweise hatte er absolut keine Probleme damit, in unserem Backstage-Büro allein auf mich zu warten. Wenigstens ein kleines Happy End nach jahrlangem Kampf!
Wenn ich genauer drüber nachdenke, fallen mir bestimmt auch noch viele andere Dinge ein, die ich heute anders mache. Aber das soll für heute reichen an peinlichen Momenten aus meinem Leben… 😉
Da das bei weitem noch nicht alles war, was ich heute an Weisheiten über Bord geworfen habe, ist ein zweiter Teil des Artikels erschienen.
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Ich glaube, wir Hundehalter haben alle mal Fehler gemacht, an denen wir ein Hundelebenlang zu knabbern haben. Mal mehr, mal weniger. Auch ich habe einmal aus lauter Wut und Verzweiflung über meine kaputt gekauten neuen, teuren Schuhe Alpha gerollt. Super unlogisch, super unfair. Und Nachhaltig. Für mich. Ich habe nie wieder meine Hunde körperlich oder seelisch bestraft. Und bin dadurch ein viel besserer Hundehalter und "Hundeversteher" geworden. Und das beste, meine Hunde sind trotzdem folgsam und nehmen meine Signale ernst :)
Liebste Grüße
Dani mit Inuki und Skadi
Hallo liebe Dani,
vielen Dank für deinen offenen Kommentar. Es ist schon beruhigend zu hören, dass auch andere Fehler machen. Ich finde die ja sogar extrem wichtig, damit man sich überhaupt weiterentwickeln kann. Deine Erfahrung, dass man durch diese Reflektion seiner eigenen Aktionen und dem Erkennen von Fehlern mehr zum "Hundeversteher" wird, kann ich so nur unterschreiben. Ich bin heute auch viel achtsamer, wenn es zwischen mir und den Hunden nicht klappt. :)
Liebe Grüße an dich und dein Lieblingsrudel,
Franziska, Murdoch & Püppi ♥