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Futteraggression – So lernt dein Hund, entspannt zu fressen

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Wenn Hunde ihr Futter gegen Artgenossen oder Menschen verteidigen, kann das schnell zu einem großen Problem werden. Nicht nur zu den Mahlzeiten wird es dann stressig, auch unterwegs kann der Hund Dinge finden, die nicht gut für ihn sind und lässt sich diesen dann vielleicht nicht mehr abnehmen. Im folgenden Artikel erfährst du, welche Ursachen die Futetraggression beim Hund haben kann und wie du gezielt mit deinem Hund trainierst.

Als Freya damals zu uns kam, entwickelte Murdoch kurzzeitig eine kleine Futteraggression. Obwohl er seine Püppi über alles liebt – Futter ist trotzdem wichtiger und da wird nicht geteilt! Zumindest sah er das am Anfang so und versuchte in den ersten Wochen oft, sie von ihrem eigenen Napf wegzumobben und dann anzuschnauzen, wenn sie sich beschwerte.

Es war also in der ersten Zeit meine Aufgabe, für Ordnung und Frieden bei den Fütterungen zu sorgen. Ich musste Murdoch klar machen, dass er sich nicht einfach über Püppis Napf stellen und knurren durfte, nur weil sie sich ihre Portion nicht so fix reinschaufelte wie er. Und was bei uns nur ein leichter Futterneid war, kann sich schnell zu einer ernsthaften Aggression entwickeln, wenn man nicht frühzeitig einschreitet. Deshalb heute von mir ein paar Tipps, wie du das Füttern ruhig und geordnet hinbekommst.

Futter ist die wichtigste Ressource für den Hund

Eine Futteraggression beim Hund kann verschiedene Ursachen haben. Warum Futter für den Hund so wichtig ist, lässt sich leicht erklären. Er weiß nicht, dass du einen ordentlichen Futtervorrat hast und er sich keine Sorgen machen muss, wann er die nächste Mahlzeit bekommt. Beim Wolf, dem Vorfahren unserer Hunde, gab es keine festen Fütterungszeiten und auch keine ständig gefüllte Speisekammer. Deshalb musste man fressen, wann es etwas gab und davon so viel wie möglich.

Nahrung ist für alle Lebewesen lebensnotwenig. Sie brauchen Futter, um sich selbst zu erhalten und können ohne nicht überleben. Nun ist es vielleicht so, dass dein Hund dich anknurrt und sein Futter verteidigt, sobald du es ihm hingestellt hast. Das fühlt sich vielleicht etwas ungerecht und undankbar an, denn immerhin hast du ihm seine Portion gegeben.

Meist begründet eine Futteraggression auf Angst und Unsicherheit. Er ist einfach besorgt, dass er sein Futter verlieren könnte, weil es ihm jemand wegnimmt. Oft fressen solche Hunde auch sehr hastig, denn was sie erst mal im Bauch haben, kann ihn keiner mehr wegnehmen. Leider ist hier auch die Gefahr einer Magendrehung oft recht groß. Es ist also wichtig, das Verhalten zu verändern, dem Hund zu helfen, sich zu entspannen und zu vertrauen.

1. Dem Fütterungsritual die Anspannung nehmen

Für eine entspannte Fütterung sollte dein Hund natürlich selbst relativ entspannt sein. Die Aufregung beginnt bei den meisten Hunden schon, wenn du sein Futter zubereitest. Oft bemerken wir das aber nicht bzw. auch bei uns ist eine gewisse Anspannung und Aufregung vorhanden, die sich möglicherweise auf den Hund überträgt.

Schau dir das Verhalten und die Körperspannung deines Hundes genauer an, wenn du seine Mahlzeit zubereitest. Ist er förmlich erstarrt und lässt kein Auge von dir (bzw. dem Futternapf)? Murdoch neigt dazu, ganz leise zu fiepen, wenn es etwas besonders leckeres gibt. Das ist ein Zeichen von extremer Anspannung, die ich so nicht unterstützen will, indem ich ihm einfach als Belohnung für das aufgeregte Verhalten seinen Napf hinstelle. Schau dir also genau die Körpersprache deines Hundes an.

Mit ein paar einfachen Übungen kannst du schon vor dem Fressen deinen Hund entspannen lassen:

  • Integriere deinen Hund in die Zubereitung seiner Mahlzeit, indem du ihn ein paar Kommandos ausführen lässt oder ein Spiel spielst. Lobe ihn mit deiner Stimme und gib ihm eine kleine Belohnung aus dem Napf. Wichtig ist, dass die Bindung zu dir und der Spaß im Vordergrund stehen. So lenkst du die Aufmerksamkeit deines Hundes auf dich und senkst den Stresspegel.
  • Übe mit deinem Hund an einem ruhigen Ort, wo ihr ungestört seid und er sich keine Sorgen machen oder zu viel im Auge behalten muss.
  • Gib ihm nicht seine komplette Ration in den Napf, sondern hebe dir ein paar besonders leckere Happen auf. Diese kannst du später, während dein Hund frisst, in den Napf werfen. So lernt dein Hund, dass es etwas Positives ist, wenn sich deine Hand dem Napf nähert und du ihm nichts wegnehmen, sondern sogar noch ein paar besondere Leckerbissen dazu geben willst.
  • Lass dich von dem Gequengel deines Hundes nicht hetzen. Leider ist es so, dass der Hund erst dann sein Futter bekommen sollte, wenn er nicht mehr fiepst und möglichst entspannt ist. Bei uns stellt sich hin und wieder die Frage, wer mehr Geduld hat. Sowas muss man einfach aussitzen, egal wie nervig es ist. Übrigens: Auch deine eigene Ungeduld überträgt sich auf den Hund. Schaue also, dass du möglichst ruhig und unbeeindruckt bleibst.

2. Entspannung und Vertrauen gezielt üben

In Zeiten von Giftködern ist es für Hunde wichtig, ihren Haltern zu vertrauen und sich auch die begehrte Ressource Futter im Zweifelsfall wegnehmen zu lassen. Hier ist es wichtig, wie du das Ganze mit deinem Hund übst. Deine Körperspannung und -sprache entscheiden darüber, ob dein Hund es hektisch runterschlingen wird oder nicht.

Bringe deinem Hund deshalb am besten zwei wichtige Signale bei:

  • „Warte“: Nur, weil sein Napf auf dem Boden steht oder etwas heruntergefallen ist, heißt das noch lange nicht, dass es für den Hund bestimmt ist. Übe mit deinem Hund, dass er wartet, bevor er sich ein Leckerli oder seine Portion Futter einverleibt. Dazu kannst du z.B. den Napf auf den Boden stellen und den Hund durch deine Körpersprache blockieren. Warte, bis er dich aufmerksam anschaut und gib ihm dann die Freigabe, sein Futter zu nehmen.
  • „Nimm“: Damit gibst du deinem Hund die Freigabe, etwas zu nehmen, was er behalten und fressen darf. Bleibe neben ihm stehen oder sitzen und gib ihm noch ein paar extra leckere Happen dazu, die du vorhin an die Seite gelegt hast.
  • „Aus“: Ein sehr wichtiges Signal, das Hunde einfach können müssen. Übe mit ihm und belohne ihn mit etwas noch Besserem, wenn er dir seine „Beute“ freiwillig gibt. Auf diesem „Tauschgeschäft“ kannst du aufbauen. Ein positiver Nebeneffekt der Übung: Ihr könnt Vertrauen und eine engere Bindung aufbauen.

Übrigens bedeutet das nicht, dass auch fremde Personen oder Besuch in der Lage sein müssen, dem Hund etwas wegzunehmen. Wichtig ist, dass du es kannst! Du solltest dafür sorgen, dass dein Hund ungestört fressen oder kauen kann, auch wenn Besucher (besonders Kinder) in der Nähe sind.

Welpen neigen häufig dazu, ihr Futter oder Spielzeuge zu verteidigen. Als sie noch mit ihren Wurfgeschwistern zusammen waren, war dies ein völlig natürliches Verhalten. Es ist also ratsam, entspanntes Fressen bereits ab dem ersten Tag mit dem Welpen zu üben. Was er in jungen Jahren lernt, wird er sein Leben lang nicht vergessen.

Streß als Auslöser für Futteraggressionen

Manche Hunde neigen dazu, Streß über ihr Futter abzubauen. Besonders Mehrhundehalter kennen vielleicht die Situation, dass sich die Hunde während der Mahlzeiten unter dem Tisch versammeln. Fällt dann ein Krümel herunter kann es schon mal sein, dass ein Hund diesen verteidigt. Kommt ein anderer Hund zu nahe, kann das in einer aggressiven Reaktion enden. Dabei geht es weniger um das Fressen und vielmehr um das Beschützen, was eine Form des Stressabbaus ist.

Beobachte deinen Hund während der Fütterung mal genauer. Siehst du Anzeichen von Streß? Es muss noch gar keine offene Aggression sein, du kannst Zeichen für ein mögliches Problem auch schon früher erkennen und gezielt trainieren. Je eher du Vertrauen zwischen dir und deinem Hund aufbaust, desto einfacher und schneller wird es gehen.

Hat dir der Beitrag gefallen und du bist der Meinung, er könnte auch anderen Hundehaltern helfen? Dann teile ihn gern mit deinen Hundefreunden. Sharing is caring! ♥

Franziska

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