Wenn du uns bei Facebook oder Instagram folgst, hast du vielleicht in der Story gesehen, welche Ausmaße unsere Hundegarderobe in letzter Zeit angenommen hat. Nun wollte ich mich also hinsetzen und aussortieren, damit ich die Dinge, die wir selbst nicht mehr brauchen an ein Tierheim in der Nähe spenden kann. Und während ich mir meine Gedanken mache, wie viele Hunde ich eigentlich tatsächlich habe, entschließt sich eine belgische Schäferhündin dazu, beim Lieblingsrudel einziehen zu wollen.
Letzte Woche fing bei uns vorm Haus in den frühen Abendstunden plötzlich ein Hund an, wie bescheuert zu bellen. Der ist direkt vor unserem Haus so richtig ausgerastet und natürlich haben Murdoch und Freya sofort aufgeregt mitgemacht. Weil der Hund nicht aufhören wollte, entschied ich mich nach ein paar Minuten mal nachzuschauen. Vielleicht war ja etwas passiert.
Das war es auch! Der Hund hatte eine Katze getroffen, von denen es bei uns im Dorf jede Menge gibt, und diese auf eine der Kastanien vor unserem Haus gejagt. Nun stand er bellend unter dem Baum, weil er nicht hinterher kam. Als ich die Tür öffnete, kam er erst mal direkt zu mir gelaufen, hechelte mich kurz an und lief dann zum Baum zurück. Von dort warf er mir einen auffordernden Blick zu und schaute dann wieder hoch zur Katze. Offensichtlich war er der Meinung, ich könnte ihm helfen.
Ich rannte rein, um ein paar Leckerchen und eine Leine zu holen. Immerhin hilft man im Lieblingsrudel auch Katzen, die in der Falle sitzen. Zuerst versuchte ich den Hund mit Leckerlies zu mir zu locken, aber die Katze war natürlich interessanter für das Energiebündel. Also habe ich die Halsschlaufe meiner Retrieverleine so weit wie möglich aufgezogen. Die Retrieverleine ist eigentlich perfekt um freilaufende Hunde einzufangen, die einen vielleicht nicht nahe genug heran lassen. Außerdem kann man damit super ganz sanft auf den Hund einwirken, wenn man sie direkt hinter dem Kopfansatz anbringt.
Ich näherte mich dann seitlich dem Hund und legte ihm vorsichtig die Schlaufe über den Kopf. Dann zog ich die Leine langsam zu und schon hatte ich die Maus gefangen. Es stellte sich heraus, dass es eine Hündin ist und freiwillig ging sie mit mir mit. Ins Haus habe ich sie nicht gelassen, weil auch Murdoch und Freya ganz aufgeregt waren. Ein Rezept für Katastrophen, wenn so aufgeregte Hunde auf so engem Raum wie unserem Flur zusammen kommen. Außerdem wusste ich ja nicht, ob sie gesund ist oder Parasiten hat. Bei uns hier auf dem Dorf sind die Hunde ja viel draußen und kommen häufiger mit Wildtieren in Kontakt, so dass man sich leicht Flöhe oder andere fiese Viecher einfangen kann.
Um bei uns wieder Ruhe einkehren zu lassen und die Katze aus ihrer misslichen Lage zu befreien, bin ich mit der Maus eine Runde Gassi gegangen. Das Lieblingsherrchen hat ein Foto von uns gemacht, das wir dann an den Chef der Feuerwehr bei uns im Dorf geschickt haben. Er kennt alle, die hier wohnen und war unsere beste Chance herauszufinden, wem der Hund gehört. Während ich also eine Runde unterwegs war um der Katze die Gelegenheit zu geben, sich heimlich zu verkrümeln, lief der Dorffunk auf vollen Touren. Glücklicherweise war die Hündin zwar sehr aufgedreht, aber ziemlich nett und hatte das Herz am rechten Fleck. So folgte sie mir bereitwillig und orientierte sich nach einigen Metern sogar an mir.