*Werbung wegen Verlinkungen* Es soll sie ja geben – die Hunde, die extrem mäkelig sind und ihr Futter regelmäßig verweigern. Schnell macht man sich als Hundebesitzer dann Sorgen, dass der Hund zu sehr abnehmen und dadurch gesundheitlichen Schaden erleiden könnte. Suppenkasper-Besitzerin und Hundefotografin Peggy Nitz erzählt uns über das Leben mit ihrer Hündin, die nicht gern frisst. Sie erklärt, was sie schon alles versucht hat, welche persönlichen Herausforderungen sie dadurch hat und was die Lösung sein könnte.

Wahrscheinlich wird sich die Mehrzahl der Hundebesitzer jetzt wundern, aber es gibt tatsächlich Hunde, die nicht alles fressen, was ihnen unter die Nase kommt. Die sogenannten „Futtermäkler“ können für den Besitzer ganz schön anstrengend werden, zumindest, wenn man anfängt sich auf deren Spielchen einzulassen.

Wohlwissend, dass noch kein Hund vor seinem gefüllten Futternapf verhungert ist, gehöre ich leider trotzdem zu der Kategorie „Hundemama“, die mitleidet, wenn ihr Liebling nicht frisst. So kam es, dass ich mich von dem hungernden und bittenden Blick meiner Tibet Terrier Hündin Yuna habe erweichen lassen. Die Folge war, dass wir mindestens schon 20 verschiedene Futtersorten ausprobiert haben…

Als Yuna als zweiter Hund zu uns kam, war für mich von Anfang an klar, dass sie gebarft würde, so wie mein erster Hund auch. Ich verfütterte also erst einmal das von dem Züchter mitgegebene Futter (Nassfutter und Flocken) und mischte nach und nach das BARF-Futter darunter. Das klappte auch alles noch ganz gut, Yuna fraß wie ein Scheunendrescher und wuchs und gedieh, wie sich das gehört, bis mein BARF-Anbieter umzog und ich so nicht mehr jeden Mittwoch das frische und fertig angemischte Futter abholen konnte. Oder aber war es die erste Läufigkeit, welche die Veränderungen mit sich brachte? Die Pubertätsphase? Ich weiß es nicht mehr so genau, aber damit begann die Futtersuche-Odyssee!

Wahrscheinlich habe ich alle Fehler gemacht, die man so machen kann, denn natürlich liegt es immer an uns Menschen, wenn etwas nicht klappt.

Zum Beispiel habe ich meine Hunde auf Spaziergängen mit Leckerlies (Trockenfutter) abgefüllt, weil wir ja noch in der Erziehungsphase waren und mit den Leckerlies alles schon ganz toll klappte. Zu Hause saßen sie dann vor dem gefüllten Napf und interessierten sich nicht die Bohne dafür. Mein Ersthund Bobby, ein Bolonka Zwetna, nahm sich dann aber später doch meistens der verpönten Rationen an und wurde immer moppeliger.

Ich probierte viele verschiedene Futteranbieter aus, die Fertig-BARF anboten. Bobby fraß brav, Yuna nicht. Manchmal stürzte sie sich auf das Fressen und ich war glücklich und bestellte gleich noch mehr davon, dann nach 2 Tagen ließ sie es wieder stehen. Sie kam freudig an, roch am Futter und ging. Ja, sie ging. „Vielleicht mag sie kein Lamm? Nehmen wir für morgen früh mal Rind.“ Am nächsten Tag gab es also Rind. Nichts. Sie rümpfte die Nase und ging. Du kannst mir glauben, ich habe alles ausprobiert. Jede Fleischsorte, alle möglichen Gemüse- und Obstsorten. Ich habe nur Fleisch gefüttert oder das Fleisch abgekocht. Das abgekochte Fleisch wurde gefressen, allerdings ohne Gemüse und ohne Obst. Das konnte ja auch nicht die Lösung sein. Hunde brauchen auch Gemüse und Obst. Nur Fleisch ohne Öl und Zusätze stellt keine ausgewogene Ernährung dar. Und auch das abgekochte Fleisch wurde nach zwei Tagen nicht mehr angeguckt.

„Okay“, dachte ich, „vielleicht behagt ihr die Konsistenz des Futters nicht.“ Ich erkundigte mich weiter nach den besten Hundefuttersorten, bestellte und verfütterte auch eingeweichtes Trockenbarf, Nassfutter, halbfeuchtes und normales Trockenfutter, natürlich immer nur das Beste vom Besten. Ein hoher Fleischanteil war mir wichtig, genauso wie Innereien, Obst und Gemüse, gute Öle, etc. Bobby fraß brav, Yuna nicht.

Dass meine Hunde nicht vermehrt mit Durchfall oder Magenverstimmungen reagierten, wundert mich im Nachhinein immer noch. Einmal war ich schon kurz davor den Züchter anzurufen und zu fragen, was für Flocken das denn damals waren, dann bekommen sie eben Nassfutter mit Flocken. Hauptsache, sie fressen!!!

Aber irgendwie wollte ich das dann auch nicht so wirklich, ich wollte doch das Allerbeste für sie.

Wie kriegt man das Allerbeste denn bloß in sie rein?

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Ab und zu hatte ich dann auch mal die vernünftigen Anwandlungen, einfach selber zu entscheiden, was mein Hund fressen soll, es hinzustellen, nach 10 Minuten wieder wegzunehmen und erst abends wieder neu Futter anzubieten.
Keine Ahnung warum, aber ich habe das nie lange durchgehalten. Die Folge war, dass bei uns eigentlich immer irgendwo ein gefüllter Napf rumstand und ich immer weiter hoffte, Yuna würde mir endlich zeigen, was sie gerne mag.
Es standen auch schon mal 3 Näpfe da, einer mit Nassfutter, einer mit BARF, einer mit Nudeln mit Schinken-Sahnesoße. Alle blieben voll, bis sie anfingen zu riechen und ich sie wegwerfen musste.

Im Grunde zeigt Yuna mir aber schon, was sie gerne will. Sie steht eindeutig darauf, von unserem Teller zu fressen.
Meine Oma hatte mal einen Hund, der wurde nur von den Essensresten seiner Menschen ernährt und der wurde auch sehr alt… aber das widerspricht ja allen heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und zudem ist unser heutiges Menschenessen sicher auch nicht mehr so gesund, wie damals.

Aber solange ab und zu mal meine Mutter zu Besuch kommt und extra für Yuna gerne mal etwas brät oder kocht oder die Kinder sie immer wieder mit Kochschinken von ihrem Frühstücksbrötchen abfüttern oder ich selbst gerne mal in der Küche etwas runterfallen lasse, sehe ich da auch keine großen Veränderungschancen, dass dieser Hund endlich das frisst, was man ihm hinstellt. Und übrigens ist Yuna keinesfalls zu dünn, ich denke sie könnte eher ein bisschen weniger wiegen. Also, satt scheint sie ja zu werden.

Wie bei allem, was die Hundeerziehung anbelangt ist also auch bei der Fütterung Konsequenz angesagt. Aus meiner eigentlichen Persönlichkeit heraus kann ich nur sagen, das ist nicht gerade eine meiner Stärken. Nun sind schon fast zwei Jahre vergangen und ich bin wieder einmal an dem Punkt, an dem ich das Thema endlich beenden und meine Energie in etwas anderes stecken möchte, als in die Frage, wie und mit was ernähre ich meinen Hund?

Ich mache mir also noch einmal bewusst, wie ich es schaffen könnte, dass der Hund regelmäßig und zügig frisst:

  • nicht zu viele Leckerlies unterwegs
  • 2 x täglich Futter (von mir ausgewählt) hinstellen, nach 10 Minuten wegnehmen
  • nicht zwischendurch füttern
  • kein Menschenessen

Wetten, es würde klappen?

Ob ich das durchhalte? Keine Ahnung!

Also, ich persönlich finde es auch nicht weiter verwunderlich, dass Yuna lieber das Selbstgekochte der Oma frisst oder die Reste von den Kindern abstaubt. Welche Chance hat Peggy in dem Fall überhaupt? Die Arme müsste ja nicht nur an sich selbst arbeiten, sondern auch Oma und Kinder unter Kontrolle halten. Was für eine Herausforderung! Ich bin gespannt, wie sie voran kommt. Hast du Tipps für Peggy, was sie noch versuchen kann? Dann kommentiere unter diesem Beitrag und lass uns alle von deinen Erfahrungen profitieren. Wenn dir der Artikel gefallen hat, freuen wir uns auch, wenn du ihn teilst.