Hundemenschen fotografieren gern und viel! Doch gute Fotos von deinem Hund zu schießen ist wirklich eine Herausforderung. Um das perfekte Foto von deinem Hund zu machen, braucht es mehr, als nur das richtige Equipment. Da ich selber keine teure Spiegelreflexkamera besitze, habe ich meinen Vater (er ist Fotograf) gefragt, worauf man bei guten Tierfotos achten muss. Hier die Dinge, die er mir erzählt hat.
Wenn du gute Fotos von deinem Hund haben möchtest, brauchst du vor allem viel Geduld und ein wenig Übung. Du solltest wissen, wie du deinen Hund motivierst, möglichst niedlich zu gucken, bei manchen funktioniert das mit Leckerchen, bei anderen mit einem Spielzeug oder Quietschball. Deine Reaktionsfähigkeit ist auch wichtig, denn ein Hund schaut immer nur für einen kurzen Augenblick und bewegt sich meist schnell wieder.
Natürlich kann man mit einer teuren Spiegelreflexkamera mit lichtstarken Objektiven wesentlich bessere Voraussetzungen für gute Fotos schaffen, aber im Endeffekt zählt dein Talent mehr als die Technik. Auch mit einer guten Kompakt- oder Handykamera kannst du gute Resultate erzielen. Wir verraten dir, worauf du achten musst.
Licht spielt eine große Rolle, wenn es um gute Fotos geht, denn du musst die Aufnahmen gut belichten können. Fotosessions bei Tageslicht, am besten am frühen Vormittag oder am späten Nachmittag, bringen die besten Resultate. In der grellen Mittagssonne werden Kontraste und Schatten schnell hart und leblos und es fehlt den Fotos hinterher an Natürlichkeit, die wir bei Tierfotos ja eigentlich haben wollen. Wenn das Licht warm und mit einem hohen Anteil an Rot versehen ist, bekommt man weichere Schatten.
Auch die Stimmung deines Hundes ist von großer Bedeutung für gute Hundefotos. Auch von ihm ist jede Menge Konzentration gefordert, also solltest du ihn zuerst seine Bedürfnisse erfüllen lassen. Wenn er gerade aufgewacht ist, muss er wahrscheinlich erst mal eine Pipirunde drehen und sich ein bißchen austoben, bevor er sich auf das Fotografen und Stillsitzen konzentrieren kann. Direkt nach dem Fressen ist er wahrscheinlich eher schläfrig und genervt, wenn du mit deinem Fotoapparat kommst. Das wird sich in den Fotos auch in seinem Gesichtsausdruck zeigen. Auch zu Beginn der Gassirunde habe ich die Erfahrung gemacht, dass man eher genervte Gesichter bekommt. Da haben die Hunde einfach anderes im Sinn, als still zu sitzen und sich fotografieren zu lassen.
Wichtig ist, dass sowohl du als auch dein Hund Spaß an der Fotosession haben. Bei uns gibt es immer jede Menge Leckerchen (besonders begehrenswerte, wie z.B. Fleischwurst oder frisches Hühnchen). Das sorgt für die entsprechende Motivation. 😉
Um schöne Fotos zu machen braucht man natürlich auch ein schönes Modell. Deshalb solltest du vorher kurz deinen Hund genauer anschauen. Unsere Püppi hat z.B. oft Schlafsand im Auge, den ich natürlich später auf den Fotos nicht sehen möchte. Bevor die Kamera zum Einsatz kommt, reinige ich deshalb Augen und Gesichtspartie (Sabber und Dreck) vorsichtig mit einem Taschentuch. Ansonsten muss ich bei meinen beiden meist nichts machen, da sie kurzes Fell haben. Wenn dein Hund längeres Fell hat, lohnt es sich vielleicht, ihn noch mal kurz zu bürsten, bevor es vor die Kamera geht.
Die Frage ist auch, welches Halsband zu deinem Hund passt. Viele haben heute wunderschöne, individuell von Hand gefertigte Halsbänder oder Halstücher, die natürlich im Bild auch gut zur Geltung kommen sollen. Deshalb sollten sie sauber und gepflegt sein. Außerdem sollten sie zu deinem Hund passen. Aber hier sind die Geschmäcker verschieden, deshalb überlassen wir die Auswahl dir.
Zuerst solltest du dir die Frage stellen, ob du deinen Hund einzeln oder im Rudel mit anderen Hund ablichten möchtest und ob du vielleicht auch den Hintergrund besonders toll findest. Grundsätzlich ist es gut, immer so nah wie möglich an den Hund heranzugehen, denn nur so bekommst du ihn scharf und mit allen wichtigen Details auf das Bild.
Die Wahl des richtigen Formates hängt davon ab, ob dein Hund sitzt, liegt oder steht. Sitzende Hunde sehen im Querformat meist nicht so gut aus wie in einem erhabenen Hochformat. Wenn dein Hund liegt oder steht, eignet sich ein hochformatiges Bild besser. Im Zweifelsfall kannst du beide Formate fotografieren und hinterher das auswählen, das dir besser gefällt.
Sicherlich steht dein Hund im Mittelpunkt des Bildes, aber manchmal kann auch ein toller Hintergrund (z.B. Berge oder Strand) reizvoll sein. Nicht besonders schön sieht es aus, wenn du den Hund hinter einem Zaun fotografierst. Das kann schnell deprimierend wirken und lenkt außerdem von den Gesichtszügen deines Hundes ab.
Wichtig: Lege den Fokus auf die Augen deines Hundes. Diese sollten scharf sein und nach Möglichkeit noch einen kleinen Lichtreflex haben. So wirken sie aufmerksamer und lebendiger.
Je nachdem, welche Größe dein Hund hat und welcher Rasse er angehört, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, ihn schön in Szene zu setzen. Auch sein Charakter spielt eine große Rolle.
Kleine Hunde können toll aussehen, wenn sie in einem Körbchen oder auf einem Kissen sitzen. Größere Hunde wirken oft in stattlichen Posen besonders beeindruckend. Wenn dein Hund gern spielt und tobt, kannst du ihn auch in Action beim Training oder mit seinem Lieblingsspielzeug zeigen. Wenn du Hundesport mit deinem Hund machst, kannst du mit Sicherheit auch hier tolle Fotos machen.
Genau wie bei menschlichen Portraitfotos sind auch beim Portraits deines Hundes die Augen, Schnauze und Ohren besonders wichtig. Auch hier ist es wieder wichtig, dass die Augen deines Hundes scharf sind und einen Lichtreflex haben, der sie lebendig wirken lassen. Auch der Rest des Hundegesichtes sollte scharf sein. Besonders beeindruckend wird das Bild, wenn der Hintergrund unscharf ist.
Bei Portraits ist der Blick des Hundes besonders wichtig. Am besten weckst du seine Aufmerksamkeit mit einem Leckerchen oder Spielzeug. Gelangweilt oder genervt schauende Hunde machen jedes noch so perfekt fotografierte Bild unschön.
Die meisten Hunde sind wahre Actionfreaks und es kann ihnen meist nicht wild genug zugehen. Besonders, wenn man mehrere Hunde in Interaktion fotografieren möchte, ist das eine echte Herausforderung.
Wenn du deinen Hund in der Bewegung fotografieren möchtest, brauchst du am besten eine Kamera mit kurzen Verschlusszeiten. Mit dem Handy ist dies meist schwer zu bewerkstelligen, aber es gibt ein paar Apps, mit denen du rumprobieren kannst. Gute Fotos aus der Bewegung lassen sich meist nur mit viel Übung schießen.
Aber auch mit einer normalen Kamera kannst du gute Resultate erzielen. Am besten schießt du so viele Fotos wie möglich und sortierst hinterher am PC aus. Serienbilder eignen sich besonders gut, um hinterher wenigstens ein oder zwei brauchbare Bilder zu haben.
Wenn du mehrere Hunde hast, möchtest du sicherlich auch mal Fotos, auf denen all deine geliebten Fellnasen abgebildet sind. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Hunde gemeinsam in ein gutes Licht zu rücken. Allerdings ist es auch eine besondere Herausforderung, mehrere Hunde gleichzeitig zu fotografieren.
Je mehr Hunde zusammen kommen, desto wuseliger wird es. Denn wenn es schon bei Menschen unglaublich schwierig ist, dass alle in die Kamera schauen, stell dir das mal bei einem Hunderudel vor. Hier heißt es schnell sein und auch kurze Verschlusszeiten an der Kamera helfen. Wie schon oben empfohlen, solltest du auch hier so viele Fotos wie möglich machen und hinterher die besten raussuchen.
Wie du die Hunde positionierst, da sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Einer kann liegen und der andere sitzen oder du arrangierst die ganze Gruppe wie auf einem Klassenfoto. Am schönsten ist es natürlich, wenn du die Hunde im Spiel oder in der direkten Interaktion miteinander erwischst. Dann bekommst du tolle, lebendige Bilder.
Als Hundebesitzer möchte man natürlich auch ab und zu ein Foto haben, auf dem man gemeinsam mit seinen geliebten Fellnasen zu sehen ist. Damit diese Fotos auch ganz besonders werden, solltest du ein paar Dinge beachten.
Natürlich kannst du deinen Hund einfach an die Leine nehmen und dich gemeinsam mit ihm fotografieren lassen, doch was wir wirklich wollen, ist in dem Bild die enge Verbundenheit zwischen dir und deinem Hund zum Ausdruck zu bringen.
Am schönsten ist es, wenn dein Hund dich anschaut oder ihr euch gegenseitig in die Augen schaut. Die Leine wegzulassen, ist vielleicht nur ein kleines Detail, drückt aber die innige und freundschaftliche Beziehung zwischen dir und deinem Hund aus. Besonders, wenn ihr einträchtigt nebeneinander herlauft oder sitzt.
Ich bin generell ein Fan von Fotos ohne Blitzlicht, aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden. Willst du Fotos von deinem Hund in der Wohnung machen, kommst du meist um den Blitz nicht herum.
Wenn du mit Blitz fotografierst, solltest du nie von vorn direkt in die Augen deines Hundes blitzen. So bekommst du nur gruselig rote Augen von deinem Hund. Auch ein Spiegel im Hintergrund könnte sich als extrem ungünstig herausstellen.
Viele Kameras haben eine „rote Augen“-Funktion, die du auf jeden Fall einstellen solltest. Ein Trick, den mein Vater mir für den Einsatz von Blitzlicht in der Wohnung verraten hat ist, den Blitz gegen eine weiße Wand oder die Decke zu richten. So kann man mit ein wenig Übung den ganzen Raum aufhellen und bekommt so sanftes Licht.
Auch der Einsatz von Blitzlicht erfordert einiges an Erfahrung und Übung. Aber dank elektronischer Speicherkarten kann man ja so viele Fotos schießen, wie man möchte.
Wenn du einen schwarzen Hund hast, wirst du wahrscheinlich ein paar Probleme haben, ihn ordentlich zu fotografieren. Oft fehlen in Fotos von schwarzen Hunden die Feinheiten im Fell und der Hund wirkt daurch wie eine dunkle Masse ohne besondere Kontraste. Hier hilft es, mit zusätzlichem Licht von vorn oder einem Blitz zu arbeiten. Auch Hintergrund und Umgebung können dir hier helfen, deinen Hund richtig in Szene zu setzen.
Als Hintergrund machen sich saftige grüne Wiesen besonders gut. Platziere deinen Hund am vorderen Rand und gehe zum Fotografieren möglichst nah an ihn heran. Später kannst du bei der Bearbeitung deiner Bilder den Hintergrund ganz einfach unscharf machen. So entsteht eine schöne Bildkomposition.
Wenn du Hobbyfotograf bist, gilt ein Prinzip: Probiere dich aus, habe Mut zu Experimenten und schaue, was dabei herauskommt. Je mehr Fotos du machst und je mehr Erfahrungen du sammelst, desto besser wirst du! Und mache so viele Fotos wie möglich, denn dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass gute Bilder dabei sind.
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