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Unser Weg zum Therapiebegleithunde-Team

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*Gastartikel / Werbung*

Wer uns kennt weiss, dass wir Hunde mit Berufen einfach nur lieben. Deshalb freue ich mich sehr, dass die liebe Lisa von MenschTierPsychologie uns in diesem Gastartikel davon erzählt, wie sie und ihr Hund Chester zu einem Therapiebegleithunde-Team wurden. Viel Spaß beim Lesen!

Als ich im Jahr 2018 entschloss, meinen Hund Chester zum Therapiebegleithung auszubilden, wusste ich noch nicht, wie lebensverändernd diese Entscheidung sein würde. Als Psychologin war es immer mein großer Traum, gemeinsam mit meinem Hund, anderen Menschen zu helfen und sie zu unterstützen.

Therapiebegleithunde-Teams in Österreich

In Österreich sind Therapiebegleithunde, ebenso wie Assistenzhunde, seit dem 01.01.2015 im §39a des Bundesbehindertengesetzes (BBG) geregelt.

Die Definition des Therapiebegleithundes gemäß § 39a BBG lautet wie folgt: „Der Therapiehund ist ein mit seinem Halter oder seiner Halterin für die therapeutische Arbeit ausgebildeter und geprüfter Hund, der durch gezielten Einsatz positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen mit Behinderung erzielen soll. Der Hund hilft durch seine Anwesenheit und ist Teil des therapeutischen Konzepts.“ (Quelle: Therapiehunde Messerli)

Therapiebegleithunde-Teams arbeiten meist mit Menschen mit Beeinträchtigungen, in (sozial-) pädagogischen Wohngemeinschaften, in der Schule oder auch in einem Kindergarten oder Seniorenheim.

Als geschichtlicher Hintergrund zur tiergestützten Therapie wird angegeben, dass der erste nachgewiesene Einsatz von Tieren in der Therapie im York Retreat im Jahr 1972 stattgefunden hat. Es wird beschrieben, dass die Mitarbeiter dort Tiere in die Behandlung von PatientInnen mit psychischen Erkrankungen einbezogen haben. Aber auch Sigmund Freud entdeckte die positive Wirkung, die seine Hündin innerhalb der Therapie auf seine Patienten hatte. Im Jahr 1960 wurden erstmals von dem Kinderpsychiater Levinson die positiven Auswirkungen, die sein Hund in den Sitzungen auf Kinder und Jugendliche hatte, verschriftlicht.

Seither werden Tiere, insbesondere Hunde, aufgrund der positiven Effekte, die sie im Rahmen von Therapien haben, in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt:

  • als Brückenbauer im psychologischen/pädagogischen Setting
  • bei der Förderung der Grob-/ und Feinmotorik von SeniorInnen oder Menschen mit Beeinträchtigungen
  • in der Schule, z.B. als Unterstützung beim Lesen, Rechnen und Schreiben
  • im Legasthenie- und Dyskalkulie-Bereich
  • bei der Förderung der sozialen Kompetenz

Hund und HalterIn bilden dabei ein Team, der Hund fungiert sozusagen als Co-Therapeut, gemeinsam mit dem/der KlientIn bilden sie eine Triade.

Auswirkungen der tiergestützten Therapie

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Streicheln eines Tieres positive Auswirkungen auf den Körper und Geist von Menschen hat. Dazu gehören der Abbau von Stress, die Senkung des Blutdrucks und die Steigerung des Wohlfühlhormons Oxytocin.

Innerhalb der tiergestützten Therapie können die Vorteile eine verbesserte Stimmung und ein erhöhtes Selbstvertrauen, mehr Empathie, sowie, weniger Angst und Aggression sein. Viele Kinder und Jugendliche mit ADS oder ADHS können von der beruhigenden Wirkung eines Tieres profitieren, was auch dazu beiträgt, ihre sozialen Kompetenzen zu verbessern. Wenn ein Tier an einer Therapiesitzung beteiligt ist, entwickelt sich eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeut und Klienten.

Im Rahmen der tiergestützten Therapie ist es sehr wichtig, dass alle Interaktionen zwischen Mensch und Tier auf sichere Weise mit Therapeuten durchgeführt werden, die das Wohlbefinden der Tiere gut verstehen, vorausschauend arbeiten und die potentiellen Risiken bei der Arbeit mit Kindern und Tieren einschätzen und bewältigen können.

Tiergestützte Therapie - Unser Weg

Bei unserer Ausbildung haben wir darauf geachtet mit rein positiven Methoden zu arbeiten. Unser Weg war nicht immer leicht und wir hatten mit vielen Hürden zu kämpfen. Chester ist sehr sensibel, was in der Arbeit einerseits wundervoll ist, aber ein großes Repertoire an Management-Maßnahmen und regelmäßiges Training mit ihm für mich bedeutet. Die Ausbildung war sehr intensiv und jeder einzelne Einsatz schweißte uns als Team nur noch mehr zusammen. Seit Januar 2020 sind wir ein zertifiziertes Therapiebegleithunde-Team und bieten folgende Angebot an:

  • Angst vor Hunden (Schulung der Körpersprache, wie verhält man sich einem Hund gegenüber etc.)
  • im tiergestützten Einzel- und Gruppensetting mit Erwachsenen, Jugendlichen und Senioren
  • Workshops zum Thema Therapiebegleithund

Die Ausbildung zum Therapiebegleithunde-Team war die herausforderndste Ausbildung, die ich je gemacht habe. Wichtig für das Team ist es, Routine durch Einsätze zu erlangen und somit an Selbstsicherheit zu gewinnen. Im Einsatz ist es essenziell, den Hund gut zu beobachten und seine Grenzen zu respektieren.

Wenn der Hund klare Stresssignale zeigt, muss man den Einsatz gegebenenfalls abbrechen. Weiterhin sollte man, wenn man gerne diese Ausbildung machen möchte, darauf achten, dass der/die AusbilderIn gewaltfrei und mit positiven Methoden arbeitet. Das Wohlbefinden des Hundes muss an erster Stelle stehen.

Weiterhin eignet sich die Arbeit als Therapiebegleithunde-Team nicht als Vollzeitjob. In Österreich darf das Team im Monat maximal 8 Einsätze zu je max. 45 Minuten absolvieren. Dies dient dazu, den Hund nicht zu überfordern. Außerdem muss man, damit man als Therapiebegleithunde-Team arbeiten darf, eine kommissionelle Zertifizierung absolvieren. Tiergestützte Einsätze sind sehr anstrengend für den Hund und er braucht unbedingt einen Ausgleich in Form von Beschäftigungen, die er gerne mag. Das können z.B. Wandertouren, Mantrailing, Dummytraining oder eine andere Aktivität sein, die dem Hund Spass macht und für Ausgleich sorgt.

Fazit zur Arbeit mit einem Therapiebegleithund und zur Ausbildung

Auch wenn die Ausbildung nicht immer leicht war und wir sehr viel dafür trainieren mussten, bin ich sehr stolz, dass wir sie geschafft haben. Durch diese Ausbildung wurde mein Blick auf die Stresssignale, die Hunde zeigen noch einmal zusätzlich geschärft und ich kann sie nun besser lesen. Auch merke ich, wann mein Hund überfordert ist. Weiter konnte ich mir ein Repertoire an Beschäftigungsmöglichkeiten aneignen, sowie Fertigkeiten zur Stressreduktion beim Hund. Aber das Wichtigste ist, dass (Therapiebegleit-) Hunde einen Zugang zum Menschen finden, der uns oftmals verwehrt bleibt.

Mehr über die Arbeit von Chester und Lisa erfährst du hier:

Website von MenschTierPsychologie
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Franziska

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