Seit einiger Zeit beschäftige ich mich gedanklich mit dem Clean Feeding, einer artgerechten und nachhaltigen Fütterungsmethode für Hunde. Doch wie stelle ich sicher, dass meine Hunde ausgewogen ernährt werden, auch wenn ich selbst für sie koche? Und ist es nicht unglaublich aufwendig, das Futter für seinen Hund selbst zusammen zu stellen? Diese und weitere Gedanken kannst du hier im Beitrag lesen.

Vorteile des Selberkochens

Für mich natürlich der Hauptgrund, warum ich gern für meine Hunde kochen möchte ist natürlich, dass ich dann genau weiss, was in ihren täglichen Portionen verarbeitet wurde. Auch die Herkunft der Lebensmittel ist mir in den letzten Jahren immer wichtiger geworden – nicht nur vom Fleisch, wo ich auf Massentierhaltung lieber verzichte. Doch bei industriell hergestelltem Hundefutter ist es oft gar nicht so einfach, die Herkunft der Nutztiere zurück zu verfolgen.

Ich weiss nicht on es daran liegt, dass wir auf einem alten Bauernhof leben, aber auch mein Gemüse soll nach Möglichkeit regional und saisonal sein. Wir haben ein großes Gemüsebeet hinter der Scheune, das ich dieses Jahr endlich richtig bewirtschaften möchte. Da sollen die Hunde natürlich auch was von haben.

Ich verfeinere schon länger das normale Trocken- oder Nassfutter meiner Hunde mit frischen Zutaten, natürlichen Futterzusätzen und auch mit dem, was bei uns Menschen abfällt. Das ist jedoch auch mindestens einmal pro Woche Pizza oder anderes Fast Food, was natürlich nicht in den Hundenapf wandert.

Mir stellt sich also die Frage, wie sich meine Koch-Unlust mit meinem neuen Fütterungsprojekt vereinbaren lässt?

Welchen Aufwand möchte ich betreiben?

Wie gesagt, Kochen gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsaufgaben. Ich kann es ganz gut, aber meistens bin ich dankbar, wenn das Lieblingsherrchen übernimmt. Doch das soll sich jetzt ändern, deshalb brauche ich einen Plan. Der Aufwand soll sich möglichst in Grenzen halten, also überlege ich, ob ich nicht einmal pro Woche einfach die Rationen vorkochen und einfrieren soll.

Glücklicherweise muss ich den Hunden wenigstens nicht jeden Tag etwas anderes kochen. Die dürften da anspruchslos sein und sich einfach nur freuen, etwas Leckeres vorgesetzt zu bekommen. Ich gehe mal davon aus, dass wir mit Murdoch dann auch mal wieder ein bißchen Geduld üben müssen. Der kann sich nämlich kaum beherrschen, wenn es was Besonderes zum Futtern gibt und fiepst dann in einer Tour, weil es ihm nicht schnell genug geht mit der Zubereitung.

Speziell morgens wird es mir schwer fallen, nicht einfach zu unserem normalen hochwertigen Trockenfutter zu greifen. Und aus Erfahrung weiss ich, dass ich auch gern mal vergesse, die eingefrorenen Portionen rechtzeitig aufzutauen.

Was gehört in den gesunden Hundenapf?

Wichtig ist natürlich, dass ich den Nährstoffbedarf der Hunde ermittle, bevor ich Rationen kalkuliere und Rezepte schreiben. Ich habe mir aber hierzu bereits professionelle Unterstützung besorgt. Die liebe Anke Jobi, Bloggerin und Buchautorin von „Clean Feeding“ hat mir bereits ihre Hilfe zugesagt. Vielen Dank, liebe Anke!

Im gesunden Futternapf finden sich vier Komponenten: Fleisch oder Fisch, Obst und Gemüse, eine Kohlenhydratquelle, sowie Öle und Kräuter. Diese sollen den Vitamin- und Mineralstoffbedarf des Hundes abdecken, was im Moment noch meine größte Sorge ist. Rechnen ist leider keine meiner Stärken.

Ich denke, deshalb werde ich wohl auf einige natürliche Nahrungsergänzungen für Hunde zurück greifen, z.B. Öle, Kräuter und Mineralstoffpräparate. Da sollte ich dann doch auf der sicheren Seite sein, hoffe ich. Ich werde mir am besten schon mal einen kleinen Vorrat an Lachsöl, Bierhefe & Co. zulegen.

Gibt es Rezepte für Hundefutter?

Ein paar Rezepte für den Einstieg bzw. wenn man seinen Hund auf Clean Feeding umstellen möchte, habe ich bereits in Anke Jobis Buch gefunden. Damit werde ich einsteigen und ca. eine Woche lang nach und nach das Futter meiner Hunde ändern, damit sich die Mägen langsam daran gewöhnen können und ich nicht überall matschige Hundehaufen einsammeln muss.

Weitere Rezepte, Tipps und Anregungen gibt es auch auf dem Clean Feeding Blog, von dem ich mich auf jeden Fall auch inspirieren lassen werde. Und wenn ich dann etwas geübter bin, probieren wir auch mal unsere eigenen Rezepte aus, glaube ich.

Wie groß werden die Portionen?

Bei den Futterzusätzen ist es einfach, das steht meist drauf, wie viel der Hund pro Tag davon bekommen darf. Aber wie kalkuliere ich Fleisch, Gemüse und Kohlenhydrate? Ich habe schon beschlossen, dass der Fleischanteil in den Portionen nur ca. 50% betragen soll. Das klingt relativ wenig, vor allem, weil ich sonst immer auf einen hohen Fleischanteil im Hundefutter Wert gelegt habe.

Aber in Anke Jobis Buch „Clean Feeding“ gefiel mir besonders der Ansatz, Hunde wieder mehr wie zu Großmutters Zeiten zu ernähren. Da gab es auch nicht jeden Tag Unmengen Fleisch und für uns Menschen nur den Sonntagsbraten. Außerdem finde ich weniger Fleisch auch nachhaltiger und besser für die Nutztiere. Dafür achte ich aber mehr auf die Qualität. Der Rest soll mit pflanzlichen Zutaten „aufgefüllt“ werden.

Murdoch kann von Gewicht her so bleiben. Er ist sportlich und verbrennt gut, also braucht er Portionen, die einen hohen Bedarf an Nährstoffen decken. Püppi ist wesentlich gemütlicher drauf und neigt daher – freundlich gesprochen – dazu, etwas mehr Kuschelmasse auf die Waage zu bringen. Was auch immer ich für die beiden ausrechne, ich werde es auf jeden Fall noch mal mit einem Profi abchecken lassen.

Projekt "Clean Feeding"

Der Entschluss steht fest: Ich werde das Clean Feeding Konzept jetzt drei Monate ausprobieren und dann ein Fazit ziehen. Ich will dann mal schauen, wie der Aufwand-Nutzen-Faktor bei uns so war. Dazu schaue ich mir nicht nur an, wie es meinen Hunden bekommt, sondern werfe hinterher auch noch mal einen Blick auf den Geldbeutel. Denn im Endeffekt läuft es ja auch darauf hinaus, ob man mit diesem Konzept zwei große Hunde finanziell durchfüttern kann.

Wenn du Lust hast und es dich interessiert, wie mein Versuch läuft, dan abonniere unseren Youtube-Kanal. Dort werde ich darüber ausführlicher berichten und dann sicher auch mal ein paar Rezepte zeigen.