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Wie ist es eigentlich zum Lieblingsrudel-Blog gekommen und was hat Hundternehmer damit zu tun? Wieso habe ich mir zwei so große, starke Rassen ausgesucht und wie beeinflusst mein Lieblingsrudel mein Leben und den Arbeitsalltag? Dazu und zu vielen anderen Fragen des Hundeblogger-Daseins durfte ich für den Podcast „Der Hund als Berufung“ von Strukturgeberin Anna Meißner beantworten. Hier findest du das Interview mit mir plus ein paar Antworten auf Fragen, die wir im Gespräch nicht geschafft haben.

Schon seit ein paar Jahren verfolge ich das, was Anna Meißner als „Strukturgeberin macht und ihr Buch „Dein Hund, deine Chance“ (*Affiliatelink) war besonders in der Anfangszeit meines Daseins als Hundeblogger eine große Hilfe. Entsprechend überrascht und erfreut war ich, als Anna mich fragte, ob sie mir im Zusammenhang mit dem Lieblingsrudel- und dem Hundternehmer-Blog ein paar Fragen zu meiner Berufung Hund stellen dürfte. Natürlich habe ich sofort zugesagt. 🙂

Zur Vorbereitung auf das Interview hatte Anna mir ein paar Fragen geschickt, die uns als roten Faden durch das Gespräch leiten sollten. Ich war ziemlich nervös, als sie zum vereinbarten Termin via Skype bei mir anrief, aber wir haben uns sofort super verstanden. So wurde aus dem Interview eher eine Art lockeres Gespräch, das ich persönlich sehr inspirierend fand. Hier kannst du es dir anhören:

Hier kommst du zum Podcast-Interview „Der Hund als Berufung“.

Da bei unserem Gespräch aber einige von Annas Fragen außen vor geblieben sind, die ich eigentlich als ganz spannend empfinde, will ich die hiermit noch beantworten. Also, legen wir los…

Wie bist du auf den Hund gekommen?

Ich hatte bis zu meinem 12. Lebensjahr wahnsinnige Angst vor Hunden. Freunde von meinen Eltern haben sich dann einen Cocker Spaniel Welpen gekauft, als wir gemeinsam im Urlaub waren. Der hat mein Herz im Sturm erobert. Ich war dann viele Jahre Dogsitter für den kleinen Sandor und habe dadurch gelernt, Hunde besser lesen und einzuschätzen. Damit schwand dann auch allmählich die Angst.

Mein erster eigener Hund war Herr Dr. Schröder, den ich zu mir holte, als ich mit Anfang 20 von zu Hause ausgezogen bin. Er begleitete mich durch wichtige Zeiten in meinem Leben und war auch später in meinem Beruf als Tourmanager immer an meiner Seite. Nachdem er dann über die Regenbogenbrücke gegangen ist, kam erst Murdoch als Welpe zu uns und ein paar Jahre später die Püppi aus dem Tierschutz. Mit ihr kam es sozusagen zum Lieblingsrudel.

Was wolltest du als Kind werden?

Jockey! Ich war damals fanatischer Pferdefan und hatte anteilig ein Rennpferd, das ich auch regelmäßig geritten bin. Irgendwie ging mir aber die Haltung der Pferde auf den Wecker. Die waren 23 Stunden am Tag in ihren Boxen eingesperrt, kamen nur zum Training vor die Tür und waren demenstprechen unentspannt.

Am Ende bin ich dann erst mal Eventmanager geworden. Aber nun bin ich ja doch irgendwie durch den Lieblingsrudel-Blog wieder bei Tieren gelandet – nur eben Hunde. Vor Pferden habe ich mittlerweile Angst, weil ich kurz vor Ende meiner „Jockey-Karriere“ noch von einem Hafflinger (kein Rennpferd!) gefallen bin und eine Woche im Krankenhaus lag. Allerdings plane ich demnächst, mich mal wieder auf ein Pferd zu setzen. Manche Ängste sollten einfach überwunden werden, finde ich…

Die 3 wichtigsten Stationen im Lebenslauf?

Mein erster Job in einer Konzertagentur: Auch wenn der Chef ein absolutes Arschloch war und ich in den zweifelhaften Genuss einer „harten Schule“ gekommen bin, trotzdem eine Zeit, die ich nicht missen will. Ich habe gelernt, mich zu organisieren, wahnsinnig viele Kontakte aufgebaut (ich habe Pressearbeit gemacht) und natürlich jede Menge Konzerte mit internationalen Stars organisiert. Erfahrungen, auf denen ich heute noch aufbauen kann, auch wenn man manchmal ein bißchen querdenken muss.

So doof es vielleicht klingen mag – meine Zeit als Punkrocker (Teenager bis Anfang 20): Jetzt nicht die Art der Schnorrer vor dem Bahnhof – natürlich hab ich das mit 15 auch mal ausprobiert, aber das war mir schnell zu langweilig. Ich habe von meinen Eltern die langersehnte E-Gitarre bekommen und angefangen, in verschiedenen Bands zu spielen. In der Zeit habe ich meiner Kreativität freien Lauf gelassen, bin viel rumgekommen durch Konzerte und habe viele Menschen kennen gelernt. Das hat mich Toleranz gelehrt und die Einsicht, dass nur ich allein mein Schicksal in der Hand habe. Ich weiß, wie merkwürdig das klingt, weil man ja immer meint, Punk wäre die „No Future“ Generation. Ich hab das aber schon immer anders gesehen. Und nicht zuletzt der Umgang mit den Punker-Hunden, die immer super sozialisiert waren, keinerlei Probleme machten und relativ glücklich wirkten.

Und an der dritten Station befinde ich mich im Moment: Ich habe gelernt, meinem Bauchgefühl zu vertrauen und weiß, dass ich nicht immer einen perfekt ausgearbeiteten Plan haben muss. Ich bin viel offener für Chancen geworden und weiß, dass es schon einen Grund hat, wenn etwas nicht klappt. Ich bin gespannt, wohin es von hier aus weiter geht.

Wie bist du auf die Idee gekommen, den Hund zum Beruf zu machen?

Das war nicht meine Idee, sondern eine Anweisung von Püppi. Der Grund, warum wir einen zweiten Hund haben wollten war eigentlich, dass ich die Kommunikation zwischen den beiden beobachten und die Hundesprache besser verstehen lernen wollte. Und dann habe ich beschlossen, über meine Beobachtungen zu bloggen. So entstand das Lieblingsrudel. Das hat mir dann solchen Spaß gemacht, dass ich ca. ein halbes Jahr später beschlossen habe, Hundternehmer zu gründen, um durch meine Erfahrungen als Selbständiger anderen Unternehmern im Hundebereich helfen kann. Es war also eher ein Zufall, den Püppi verursacht hat.

Wie bist du es angegangen?

Erst mal als Hobby, dann ausprobiert und langsam aufgebaut. Seit Anfang dieses Jahres läuft es sozusagen Vollzeit, als Kombination von Hundternehmer und Lieblingsrudel. Ich habe beschlossen, wirklich nur noch für Hundternehmer tätig zu sein und unterstütze einige tolle Firmen mit ihren Blogs, Websites und Online Shops. Manchmal auch mit Produktberatung oder wir optimieren gemeinsam Prozesse im Hundternehmen.

Davor habe ich als freier Texter, Ghost Writer und Blogger gejobt und die eine oder andere Website für Kunden gebaut. Doch ich habe festgestellt, dass mir solche Jobs einfach nicht ganz so viel Spaß machen und mehr Arbeit bedeuten, als wenn ich das für das Thema mache, das mir persönlich am Herzen liegt. Da brauche ich nicht viel recherchieren, Zielgruppen analysieren oder mich in Themen reindenken. Da kann ich auch authentisch sein, was mir persönlich wichtig ist. Verstellt habe ich mich in meinem bisherigen Berufsleben oft genug, um die verschiedensten Erwartungen zu erfüllen.

Welche Schritte waren nötig?

Ich brauchte nicht viel für den Anfang, deshalb war das Bloggen eine attraktive Idee. Ein paar Euro für Web Hoster, Domain und E-Mail-Adresse und schon konnte es los gehen. Das gab mir die Freiheit, mich erst mal auszuprobieren, meine Sprache zu finden und mich bei anderen Bloggern umzuschauen, wie die es so machen. Ich habe mich da ehrlich gesagt etwas treiben lassen und mal voll darauf vertraut, dass mein Bauchgefühl mich schon richtig leitet. Viele Strukturen und Prozesse musste ich auch erst einmal verstehen, also habe ich in der ersten Zeit viel Neues gelernt.

Bei Hundternehmer gebe ich nun diese Erfahrungen auch an andere weiter und unterstütze z.B. Hundeblogger, die gerade erst anfangen. Es ist schon erstaunlich, wieviel Nerven, Zeit und Arbeit man sich sparen kann, wenn man jemanden hat, den man fragen kann.

Was waren deine bisher größten Erfolge?

Beim Lieblingsrudel oder allgemein im Leben?

Beim Lieblingsrudel ist es der Buchdeal von Ein Herz für Tiere und „Fellnasentage“ (*Affiliatelink), das ich geschrieben habe. Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis und auch die Arbeit vom Verlag ist toll. Es ist einfach unfassbar, dass die mich aus dem Blauen heraus angeschrieben haben und mich als Autor wollten. Ich kann es immer noch nicht ganz glauben. Es wird wahrscheinlich ein komisches Gefühl sein, das Buch im September tatsächlich in den Händen zu halten. Darauf freue ich mich schon.

Als wir das Interview geführt haben, wusste ich auch noch nichts davon, dass wir es bei den German Petfluencer Awards unter die Finalisten in der Kategorie „Bester Blog“ geschafft haben. Die Preisverleihung ist am 22. September, also kurz nach Erscheinen des Buches. Ich bin sehr gespannt und würde mich natürlich freuen, wenn wir gewinnen. Das wäre eine tolle Wertschätzung, aber die Konkurrenz ist stark. Da sind einige tolle Hundeblogs und Petfluencer dabei, die ich hoffentlich bei der Preisverleihung auch persönlich kennen lernen werde.

Allgemein finde ich es einen riesengroßen Erfolg, dass ich in der Lage bin, mein Leben so zu leben, wie ich es für richtig halte. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und Mittags mal ein bißchen länger mit den Hunden gehen, weil ich ja auch Abends arbeiten kann. Ich arbeite viel und denke eigentlich pausenlos an das Lieblingsrudel oder Hundternehmer. Dennoch fühlt es sich nicht wie Arbeit an, weil es mir total Spaß macht. Ich bin dankbar für meinen Horizont und dass ich meinem Bauchgefühl vertrauen kann, dass am Ende alles gut wird. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht zuende. Sagt mein Vater immer. 🙂

Was war die größte Hürde und wie hast du sie gemeistert?

Ich weiß nicht, es gab viele Hürden. In jedem Lebensabschnitt (Job) eine für sich. Aber der größte Umbruch in meinem Leben war sicher der Beginn vom Lieblingsrudel. Zu der Zeit war ich ein bißchen orientierungslos, wenn ich das so sagen kann. Der Zweispalt zwischen dem was meine Realität war und dem, was ich eigentlich wollte, war riesig. Auch wenn ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste. Ich war wochenlang völlig handlungsunfähig und wusste nichts mit mir anzufangen.

So doof es klingen mag, die Hunde haben das mit mir gemeistert. Wir sind ein halbes Jahr lang stundenlang spazieren gegangen. Einfach nur ich und das Lieblingsrudel. Ich habe lange gebraucht, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Sie haben mir den Weg gezeigt. Damals hab ich übrigens auch Annas Buch „Dein Hund, deine Chance“ gelesen, was mich sehr inspiriert und auf meinem Weg bestärkt hat. ♥

Wo stehst du gerade?

Die Buch-Veröffentlichung und die Nominierung für den Petfluencer Award ist das eine, aber auf meine persönliche Entwicklung in den letzten Jahren bin ich besonders stolz. Ich bin mit mir zum Großteil im Reinen und dafür bin ich dankbar. Denn ich sehe oft genug, dass Menschen es nicht sind und das tut mir leid.

Beruflich betrachtet feiert das Lieblingsrudel jetzt im August dritten Geburtstag, was für mich ein kleiner Meilenstein ist. Hundternehmer dümpelt zwar weiter so vor sich hin, aber ich hatte ja schon gesagt, ich lasse mich da von meinem Bauchgefühl leiten. Deshalb steht das Lieblingsrudel im Vordergrund, weil ich da auch viel lernen kann, was dann wieder meinen Kunden bei Hundternehmer zu Gute kommt. Manchmal denke ich, ich hab zu viel zu tun mit allem, was hinter dem Blog steht. Zum Glück bekomme ich von einigen tollen Gastautoren ein bißchen Unterstützung beim Schreiben.

Was sind deine nächsten Schritte?

Erstmal dreht sich natürlich alles um die Veröffentlichung von „Fellnasentage“. Ich bin sehr gespannt, wie es ist, die ersten Bücher in der Hand zu halten, hatte ich schon erwähnt, wie stolz ich darauf bin? Ich finde es so toll, jeder Hund auf der Welt sollte so eine Hommage an das Leben mit seinem Lieblingsrudel haben.

Dann beginne ich jetzt auch schon mit den Vorbereitungen zum diesjährigen Lieblingsrudel-Adventskalender, der bei uns traditionell das Highlight des Jahres ist. Hier muss ich Sponsoren finden, die Verlosungen planen, Texte schreiben, Fotos und Videos machen und natürlich wieder jede Menge im Hintergrund. Das Ganze passiert dann schon zum vierten Mal in Folge und ich freue mich jetzt schon darauf, wenn wir wieder ganz viele Hunde beschenken können.

Was ist das Wichtigste, das du von deinen Hunden gelernt habe?

Sie zwingen mich, immer im Moment zu sein: Wenn ich meinen Gedanken nachhänge und mit dem Kopf überall bin, nur nicht hier, dann sind auch die beiden nicht „bei mir“. Ich glaube, so hat sich in den letzten Monaten auch ein bißchen deren Jagdleidenschaft verstärkt. Das hat man dann davon, wenn man dauernd über Dinge grübelt, die nur oberflächlich betrachtet wirklich wichtig sind! 😉

Besonders durch Püppi habe ich gelernt, wie sich ein guter Rudelchef verhält. Souverän und der Chef zu sein hat nichts mit Rumkommandieren zu tun. Man darf sich und seine Entscheidungen auch mal selbst hinterfragen. Püppi stellt auf stur, wenn ich in einem falschen Ton mit ihr rede. Ihr macht man nichts vor! Wenn man nicht hinter dem steht, was man sagt und das in freundlichem Ton und überzeugend rüberbringt, macht sie mal GAR NICHTS!

Ich habe also in den letzten Jahren viel über Körpersprache gelernt. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum es mir bislang gar nicht so aufgefallen ist, dass ich (wie Anna so schön gesagt hat) „große und starke Rassen habe“. Unser Alltag kommt ohne körperliches Kräftemessen aus, denn da hätte ich einfach keine Chance gegen die beiden. Ich habe nicht viele, aber ein paar ganz klare Regeln, die ich konsequent umsetze ohne zu diskutieren. Auf der anderen Seite haben die beiden aber auch viele Freiheiten.

Ich glaube, ich habe mich bei Murdoch und Freya einfach als verlässlicher Ansprechpartner etabliert, der gute Entscheidungen treffen kann und auch für die Sicherheit des Rudels sorgt. Wenn wir draußen Begegnungen mit Hunden haben, die nicht an der Leine sind, versuche ich das zu regeln. Wer an mein Lieblingsrudel möchte, muss erst mal an mir vorbei. Aber ich beziehe sie auch in meine Entscheidungen ein und honoriere die unterschiedlichen Talente, indem jeder seinen Aufgabenbereich hat. Ich muss nicht jede einzelne Entscheidung für mein Rudel treffen, nur die wichtigen. Alles andere hat mit Mikromanagement zu tun. Seit ich das weiß, ist mein Leben viel entspannter.

Was möchtest du anderen mit auf den Weg geben?

Weil wir auch im Interview darüber gesprochen haben, was andere Leute von einem halten… Ich kann nur sagen (auch wenn das jetzt hart klingt), dass es für mich keinerlei Unterschied macht, ob andere Leute meinen Lebensweg nachvollziehen können oder nicht. Natürlich ist es wichtig, dass das direkte Umfeld – also dein eigenes Lieblingsrudel – hinter dir steht, das ist keine Frage. Nur mit Rückhalt kann man über sich hinaus wachsen! Aber im Endeffekt ist es dein Leben und du musst die Konsequenzen für deine Entscheidungen tragen – niemand sonst! Sei es nun, weil du einen Job machst, der dich zwar nicht glücklich macht, aber in irgendeiner Form „anerkannt“ oder gut bezahlt wird oder eben, weil du entscheidest, deinen eigenen Weg zu gehen. Deine Entscheidungen verändern DEIN Leben, nicht das der anderen.

Als Hundternehmer muss man sich immer wieder selbst motivieren, Ziele stecken und Wege finden, diese zu erreichen. Ich finde es unfassbar wichtig, dabei auch immer wieder ruhige Zeiten zu nutzen, um sich selbst zu reflektieren und die Batterien aufzuladen. Natürlich müssen Fehler analysiert werden, um sich zu verbessern, aber es ist auch wichtig, dass man sich auf seine Erfolge besinnt und sie feiert. Egal, wie groß oder klein sie sind.

Und eins noch: Vernetzt euch! Man muss nicht alles können, man muss sich nur zu helfen wissen und die richtige Person um Hilfe fragen. Gerade im Hundebereich kann man tolle Rudel bilden, wo sich alle gegenseitig unterstützen. Sei es mit Tipps, konkreten Aufgaben oder gegenseitigen Kooperationen.