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Nachhaltige Hundeernährung – Muss es immer Bio sein?

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Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde, auch und besonders in der Hundeernährung, denn dort wird besonders viel Fleisch verarbeitet. Heute möchte ich dir aufzeigen, was du bei deinem Einkauf verändern kannst, um das Thema Nachhaltigkeit auch mit deinem Hund zu praktizieren. Dabei gibt es ein paar ganz einfache „Regeln“, die man beachten kann, ohne sofort teure Bio-Ware kaufen zu müssen. Hier unsere besten Tipps für ein nachhaltiges Hundeleben.

Die Auswahl der tierischen Produkte

Sicherlich der größte Schritt, den du machen kannst, um eine Veränderung herbeizuführen: Hier geht es zum Einen natürlich darum, deinen Hund gesund zu ernähren, aber zum Anderen auch das Tierleid der verarbeiteten Tiere zu verringern und damit eine höhere Fleischqualität für deinen Hund zu garantieren.

Das Bio-Siegel wird immer positiv bewertet, aber ist das auch wirklich richtig? Ich sage: Jain. Nehmen wir als Beispiel Hühner aus der Mast (Bodenhaltung). In der konventionellen Haltung hat ein Huhn etwas mehr als ein DIN A4-Blatt an Platz, es wird mit Mastfutter schnellstmöglich zum Fleischansatz gebracht. Denn jeder Tag, den dieses Tier lebt, kostet Geld. Das ist hart, aber so ist die Realität. „Normale“ Hühner aus der Mast leben etwa 6 Wochen.

Und nun zum „Gegenteil“: Der Bio-Haltung. Hier haben die Hühner etwa drei Mal so viel Platz wie Hühner aus einem konventionellen Mastbetrieb. Also etwa drei DIN A4-Blätter. Das ist ja jetzt nicht so viel mehr. Die Tiere werden mit Bio-Mastfutter aufgezogen, was in der Regel etwas hochwertiger ist, als das klassische Mastfutter. Bio-Masthennen leben in der Regel neun Wochen, haben einen langsameren Fleischansatz, was die Tiere nicht so anfällig für bewegungsbasierte Fehlstellungen macht. Insgesamt wachsen sie also gesünder auf, als ihre Artverwandten.

Es gibt aber auch Fleischquellen, bei denen die Tiere wirklich in der freien Natur sind und bis zur Schlachtung ein ordentliches Leben haben. Und da ist nicht immer ein Bio-Siegel drauf…

Das Lamm / Schaf

Lämmer oder Schafe zum Beispiel sind Tiere, die sich nicht massenhaft einpferchen lassen. Und somit ist Lamm bzw. Schaf auf jeden Fall auch ohne Bio-Siegel eine Fleischquelle, die man ruhigen Gewissens füttern kann. Viele Menschen denken bei dem Wort Lamm sofort an die kleinen, weißen, flauschigen und obersüßen Lämmchen und scheuen davor zurück. Ich möchte dich beruhigen: Schafe sind bis zu einem Jahr ein Lamm. Und die kleinen Puschelchen zu schlachten würde auch nicht viel bringen, an denen „ist ja nichts dran“. 😉

Das Galloway-Rind

Das Galloway-Rind ist ein Hochlandrind aus Schottland, das ebenfalls ganzjährig auf der Weide steht. Es ist ein sehr robuster, plüschiger Vertreter seiner Art. Zugegebenermaßen kommt man an Galloway nicht ganz so einfach dran und die Fleischpreise liegen doch meist im oberen Bereich.

Das Weiderind

Das Weiderind ist sicherlich eine der besten Alternativen. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 180 Tage im Jahr, die diese Rinder auf der Weide stehen müssen. Und einen enormen Unterschied macht auch die Qualität. Guter  Blättermagen beispielsweise, zeichnet sich durch seine intensive grüne Farbe aus. Er duftet nach frischem Kuhstall und leuchtet einen schon im gefrorenen Zustand an.

Der Produktions-Standort

Beim Thema Nachhaltigkeit spielt aber auch der Produktionsort eine Rolle und wo man die Ware bezieht. Kurze Transportwege der Schlachttiere, aber auch der fertigen Ware sind ein großes Thema.

„Made in China“ mag man aus vielen verschiedenen Gründen nicht gerne auf einer Verpackung lesen. Aber es gibt mittlerweile Hersteller, die auch in China produzieren und Dinge verbessern wollen. Wie zum Beispiel Arbeitsbedingungen der Produktionsmitarbeiter, eine gerechtere Entlohnung und nicht alles, was aus China stammt, ist chemisch behandelt. Das heraus zu filtern, ist auf der Verpackung schier unmöglich, deshalb frage deinen Händler vor Ort, wenn du es genau wissen willst. Die kleinen, inhabergeführten Läden machen sich in der Regel die Mühe und informieren sich genau, wie und wo ihre Ware wo produziert wird.

In Fernost zu produzieren bringt dann aber eben auch einen langen Transportweg mit sich. Drei bis vier Wochen auf einem Schiff und die CO2-Bilanz steigt in die Höhe. Deshalb ist es nicht verkehrt, wenn man darauf achtet, in Deutschland produzierte Ware zu kaufen. Das muss einen auch nicht in den Ruin treiben.

Auch hier möchte ich wieder kleine, inhabergeführte Geschäfte empfehlen, denn meistens achten diese auf die Herkunft. Außerdem sichert das Arbeitsplätze im eigenen Land und unterstützt passionierte Hundternehmer. Die Produktionsbedingungen sind ebenfalls so gesichert wie möglich.

Generell ist es sinnvoll vor Ort die Ware zu beziehen. Das sichert auch Arbeitsplätze und stoppt das Aussterben der Einkaufszonen und generell Städte. Ausserdem unterstützt man damit seine Nachbarschaft. Der Mythos, dass lokale oder auch kleine Geschäfte teurer sind, hält sich hartnäckig und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das nicht immer so sein muss. Einen Onlineshop kann man nichts fragen, wenn man sich nicht sicher ist, man erhält auch keine Beratung zum Produkt. All das bekommst du aber im Geschäft vor Ort und der Inhaber legt hier in der Regel viel Herzblut rein, um dir und deinem Hund diesen kostenlosen Service bieten zu können.

Weitere Aspekte der nachhaltigen Hundehaltung

Aber nicht nur die Ernährung deines Hundes spielt in der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Die Verpackung der Produkte kann man nicht immer beeinflussen, aber viele Geschäfte führen auch offene Knabberartikel, die man im Bestfall in eine Papiertüte füllen kann. Oder man kann eigene Behälter mitbringen und sich abfüllen, was man haben möchte.

Den Einkauf in einer Plastiktüte nach Hause zu transportieren, ist ebenfalls völlig unnötig. Papiertüten oder noch besser selbst mitgebrachte Beutel sind hier ein nachhaltiger und einfacher Schritt zur Vermeidung von Müll.

Zubehör wie Spielzeug, Näpfe und anderes Zubehör spielen natürlich auch eine Rolle. Spielzeug aus Recyclingmaterial gibt es immer häufiger in den Regalen. Das können dann Spielknochen sein, die aus einem Bambus-Naturkautschuk-Gemisch hergestellt wurden, die auch gleichzeitig für deinen Hund viel gesünder sind. Denn dein Hund kaut dann nicht auf Erdöl mit Weichmachern herum – für mich klingt das sehr viel besser. 😉

Es gibt mittlerweile auch Hersteller, die aus ausgedienten Kletterseilen Spielzeug und Leinen herstellen. Kletterseile sind sehr robust und müssen regelmässig ausgetauscht werden, um die Sicherheit des „Klettermaxen“ zu gewährleisten. Aber diese Seile sind dann noch nicht aufgeschlissen, so ist es eine gute Alternative diese weiter zu verwenden. Dein Hund freut sich auch über so ein tolles Spielzeug. Das Gleiche wird in den letzten Jahren auch aus ausgedienten Feuerwehrschläuchen gemacht. Diese sind ebenfalls sehr robust, denn sie mussten einen hohen Wasserdruck und verschiedene Untergründe aushalten.

Hast du noch weitere Tipps und was setzt du bisher um, um deine Hundehaltung nachhaltiger zu gestalten? Wir sind sehr gespannt auf weitere Ideen zum Thema. Kommentiere einfach hier unter dem Beitrag und teile uns deine Erfahrungen mit. Teile diesen Beitrag mit deinen Hundefreunden, wenn er dir gefallen hat. Sharing is caring! ♥

Franziska

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