Der Hauptgrund für einen Maulkorb war für mich der ÖPNV. Bei uns herrscht in allen Bussen und Straßenbahnen Maulkorbpflicht. Wir fahren zwar hauptsächlich Auto, allerdings kann es immer passieren, dass man vielleicht doch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen muss. Auch in den Zügen gibt es eine Maulkorbpflicht. Möchte man also ohne Auto verreisen, sollte der Hund an einen Maulkorb gewöhnt sein. Eine längere Fahrt im Zug ist ja ohnehin für viele Hunde schon stressig. Ist der Hund dabei nicht an den Maulkorb gewöhnt, müsste ihn aber tragen, würde er wahrscheinlich gar nicht zur Ruhe kommen.
Weiterhin wird ein Maulkorb im Urlaub benötigt. Vor allem in Bayern, Österreich und der Schweiz. Möchte man dort nämlich eine Bergbahn nutzen, muss der Hund ebenfalls einen Maulkorb tragen. Und auch in einigen Ländern bzw. Bundesländern gibt es eine Maulkorbpflicht für manche Rassen. Bei uns in Thüringen gibt es zum Glück keine Liste mehr. Aber in einigen anderen Bundesländern müssen manche Rassen Maulkörbe tragen, solange sie nicht durch einen Test davon befreit sind.
Ein Maulkorb kann aber auch beim Tierarzt zum Einsatz kommen. In einer stressigen Situation und unter Schmerzen kann jeder Hund beißen. Da würde ich tatsächlich auch für Laika nicht meine Hand ins Feuer legen. Sie ist gern beim Tierarzt, mag alle Menschen und alle Hunde, aber bei starken Schmerzen und in Panik würde sie sicher nicht ruhig bleiben. Es spielt also keine Rolle, wie brav oder lieb der Hund im Alltag ist. Daher macht es sich einfach gut, wenn der Hund bereits einen Maulkorb kennt, um ihm in einer ohnehin schon stressigen Situation nicht noch mehr Stress zuzumuten.
Natürlich ist ein Maulkorb auch im Falle von gemeldeten Giftködern die beste Absicherung. Laika nimmt draußen kaum etwas auf. Wir haben ein sehr gutes Anti-Giftköder-Training gemacht und ich sehe ihr rechtzeitig an, wenn sie etwas Essbares in der Nase hat. Trotzdem gab es eine Zeit, in der direkt in unserer Straße Giftköder ausgelegt wurden. Da bin ich tatsächlich auch mit Maulkorb draußen gewesen.
Ein Maulkorb kann aber auch helfen, wenn besonders niedlich aussehende Hunde ständig ungefragt angefasst werden. Obwohl Laika Menschen klasse findet, mag sie es überhaupt nicht, wenn sie plötzlich von Fremden angefasst wird. Sie wird dann direkt unsicher. Die meisten Menschen schreckt ein Maulkorb erst einmal ab, so dass sie eher Abstand halten. Das betrifft auch Hundebegegnungen mit Menschen, die ihre Hunde einfach ungefragt an der Leine zu dem eigenen Hund lassen wollen. Natürlich kann es auch passieren, dass fremde Menschen den Hund extra anfassen oder ihren Hund mit Absicht näher kommen lassen, weil sie denken, dass mit einem Maulkorb nicht viel passieren kann. Hier muss also ausprobiert werden, ob ein Maulkorb hilft. In den meisten Fällen schreckt ein Maulkorb tatsächlich eher ab.
Damit dein Hund einen Maulkorb möglichst stressfrei trägt, ist es wichtig, dass du den Korb kleinschrittig und langsam aufbaust. Beginne also rechtzeitig mit dem Training, wenn du ihn beispielsweise im Urlaub benötigen könntest.