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Warum Hundetraining manchmal echt schwierig ist

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Hast du auch manchmal das Gefühl, dass du mit deinem Hund bei der Erziehung, im Training oder beim Hundesport nicht so recht weiter kommst? Bei uns ist das gerade mal wieder der Fall. Und bei der Arbeit an unseren Baustellen ist mir aufgefallen, warum es mit dem Hundetraining manchmal so schwierig ist.

Ich bin frustriert! Die Dinge sind aus dem Ruder gelaufen. Meine Hunde turnen mir auf der Nase herum. Zumindest fühlt es sich für mich so an. Murdoch ist permanent aufgedreht, nichts kann ihm schnell genug gehen und er hat eine ziemlich quenglige Art an sich. An der Leine läuft er mit andauernder Spannung und kann einfach nicht langsamer gehen. Wenn uns andere Hunde entgegen kommen, plustert er sich in den meisten Fällen auf und knurrt manchmal. Er ist trotzdem händelbar, springt nicht in die Leine oder fängt an zu Bellen, aber es ist auf jeden Fall eine ordentliche Spannung in ihm, die mir überhaupt nicht gefällt.

Püppi macht in letzter Zeit gern ihr eigenes Ding und reagiert manchmal erst bei der zweiten oder dritten Aufforderung. Ein bißchen territoriales Rumgeätze und ein unfassbar unbändiger Hunger kommen auch noch dazu. Teilweise so schlimm, dass Besucher mit Leckerlie-Streifen in der Hand angesprungen werden müssen, um an das begehrte Teil zu kommen.

Zeit also, mal wieder ein bißchen nachzubessern, mit der Faust auf den Tisch zu hauen und vor allem, sich zu fragen, wie es überhaupt soweit kommen konnte?

Die Gründe für das unerwünschte Verhalten meiner Hunde

Die Gründe für dieses Verhalten habe ich bereits analysiert. Es kommen einige Faktoren zusammen, die dafür gesorgt haben, dass ich jetzt den Kanal voll habe. Erstaunlicherweise lassen sich alle Probleme, die ich derzeit mit meinen Hunden habe, auf einen etwas lascheren Umgang in den letzten Monaten zurückführen. Und auch ich selbst bin nicht ganz unschuldig, habe ich doch in letzter Zeit kaum mich selbst unter Kontrolle, hetze immer hin und her (obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gibt) und bin manchmal auch sehr unklar in dem, was ich von meinen Hunden möchte. Also habe ich mir zuerst an die eigene Nase gefasst, bevor ich die Schuld den Hunden in die Schuhe schiebe.

Mein Hund ignoriert mich: Wieder die beiden zu viel zugetextet. Unterwegs für zu wenig Abwechslung und Action gesorgt. Die beiden kommunizieren besonders draußen mehr untereinander als mit mir. Auch das Training zu Hause hat in den letzten Wochen stark gelitten. Beide haben die Erfahrung gemacht, dass ich in meiner eigenen kleinen Welt durch die Gegend stapfe. Da sie von mir wenig Feedback bekommen haben, haben sie also begonnen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

Mein Hund ist nervös und aufgedreht: Das Problem dürfte vor allem darin liegen, dass Murdoch aufgrund des o.g. verminderten Trainings und weniger Beschäftigung einfach übermotiviert ist. Er neigt ohnehin zu einem nervösen Verhalten, das ich schon immer irgendwie einschränken musste, damit er sich nicht zu sehr hoch pusht. In letzter Zeit habe ich diese Unruhe durch meine eigene Unachtsamkeit übergangen. Nun hat sie sich zu einem Maß hochgespielt, dass ich nicht mehr akzeptieren möchte. Wobei auch hier die Ursache bei mir liegt. Ich bin nämlich in letzter Zeit ganz schön ungeduldig.

Mein Hund macht sein eigenes Ding: Das ist für Püppi eigentlich normal, da sie gerade erst heiß war. Vor, während und ca. 4 Wochen nach der Hitze ist sie ein sehr selbständiges Mädchen, das gern seine eigenen Wege geht. Auf der anderen Seite muss ich mich aber auch fragen, ob es vielleicht noch andere Möglichkeiten außer Leckerlies gibt, von denen Püppi sich animieren lassen würde, sich lieber mit mir zu beschäftigen, statt Wildspuren hinterher zu schnüffeln.

Mein Hund ist verfressen: Futter ist für Hunde eine sehr wichtige Ressource, das ist uns allen klar. Seit ein Besuch  genau zwei mal den Fehler gemacht hatte, den beiden den mitgebrachten Fleischstreifen zu geben, WÄHREND sie gerade an ihm hoch sprangen, ist auf den eigenen vier Pfoten zu bleiben, nicht mehr die einzige Option beim Begrüßen von Besuchern. Kein Wunder, dass dieses Erfolgserlebnis relativ schnell zu dem unerwünschten Verhalten führt und sich noch verstärkt, wenn es nicht aktiv bearbeitet wird. Beim allgemeinen Füttern quengelt besonders Murdoch viel rum. Das führe ich darauf zurück, dass ich selbst nicht genug Ruhe ausstrahle. Ist auch schwer, denn sein Gefiepse geht mir derart auf den Geist, dass ich es eigentlich am liebsten schnell hinter mich bringen würde. Leider hat das bei Murdoch genau das Gegenteil zum Ergebnis und er wird noch quengeliger.

Mein Hund zieht an der Leine: In Murdochs Fall hängt das wahrscheinlich zum Großteil mit der allgemeinen Nervosität und Unruhe zusammen. Er kann es einfach nicht erwarten. Außerdem wird sein rüdenhaftes Aufpluster-Verhalten durch die Vielzahl von bellenden Hunden hinter Hoftoren hochgetrieben. Auf der anderen Seite war ich selbst noch nie der Held, wenn es um Leinentraining geht. Damit ist jetzt zum Glück Schluß, denn wir haben ein Buch gefunden, dass mein Verhältnis zur Leine neu definiert und auch das Training der Leinenführigkeit für mich und Murdoch viel einfacher macht. Wenn das bei euch auch eine Baustelle ist, dann lies mal diesen Buchtipp (*Werbung) hier.

Wie gut, dass ich meinen eigenen Blog habe und die meisten dieser Probleme bereits schon einmal beschrieben habe. Muss ich nur nachschauen und kann mir mein eigenes kleines Trainingsprogramm, angepasst auf unsere Bedürfnisse, zusammenstellen. Erkenntnisse, die ich in den nächsten Tagen und Wochen im Training sammle, werde ich natürlich auch hier auf dem Blog veröffentlichen, damit sie vielleicht auch dir und deinem Lieblingsrudel helfen. Wenn du also ähnliche Probleme hast, dann schreib mir gern und ich versuche, dir deine Fragen dann hier mit zu beantworten.

Darum ist Hundetraining manchmal schwierig

Das Problem sind nicht die Hunde an sich. Die brauchen 2-3 Tage, dann haben sie sich an die neuen Sitten gewöhnt und man kann wieder ordentlich mit ihnen arbeiten. Die eigentliche Herausforderung liegt in mir selbst: meine Unklarheit in Kommandos und Körpersprache, meine Ungeduld, meine (im Vergleich zur Wahrnehmung der Hunde) wahrscheinlich relativ schlechte Beobachtungsgabe oder das Timing. Mit zwei Hunden ist es auch immer noch mal ein anderes Ding, denn sich auf zwei zu konzentrieren ist wirklich schwierig. Deshalb trainieren wir jetzt auch gelegentlich einzeln. Das ist einfacher, denn haben die Hunde erst einmal jeder für sich verstanden, was gewünscht ist, fällt es ihnen auch gemeinsam leichter, es umzusetzen.

Wie wichtig es jedoch ist, dass ich meine eigenen Emotionen und Gedanken unter Kontrolle habe, wird mir im Moment mal wieder jeden Tag bewusst. Es fällt mir schwer, immer extrem ruhig zu bleiben und mich nicht hetzen zu lassen. Wenn ich Unruhe ausstrahle und Dinge manchmal gern schnell abhaken will, können meine Hunde doch gar nicht anders reagieren, als selbst nervös und hektisch zu werden. Und von einem genervten oder gestressten Chef lässt man sich ungern etwas sagen. Da kann ich Murdoch und Freya schon verstehen.

Die wirkliche Herausforderung liegt also irgendwie immer darin, selbst ruhig und ganz klar in seinen Erwartungen zu sein. Erst dann kann ich von meinen Hunden erwarten, dass sie mir Aufmerksamkeit schenken und wir mit echter Kommunikation weitermachen können. Deshalb ist es so wichtig, dass man zuerst an sich selbst arbeitet, wenn es mit dem Hund nicht so ganz klappt. Daran beiße ich mir im Moment täglich die Zähne aus…

Kennst du das auch, dass man offensichtlich manchmal einfach nachjustieren muss, wenn sich unerwünschtes Verhalten beim Hund einschleicht? An welchen Herausforderungen arbeitet ihr in regelmäßigen Abständen und wie bekommt ihr sie in den Griff? Und vor allem, an welchen persönlichen Eigenschaften musst du immer wieder arbeiten, damit es in deinem Lieblingsrudel klappt?

Franziska

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