Genauso wie man bei einem besonders dominanten Hund aufpassen muss, sollte auch die Situation mit einem übertrieben ängstlichen und unterwürfigen Hund nicht unterschätzt werden. Angst und Streß sind einer der häufigsten Auslöser für Angriffe seitens des Hundes. Je gestresster er in der Situation ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass seine Angst in Aggression umschlägt und er nach dem Grundsatz „Angriff ist die beste Verteidigung“ entscheidet.
Gerade das Erkennen von Streßsituationen beim Hund und das verantwortliche Handeln, kann einen großen Unterschied in der Beziehung zu deinem Hund haben. Fühlt sich ein Hund in einer Situation nicht wohl, liegt es an dir als Rudelführer, ihn sozusagen wieder in Sicherheit zu bringen. Bei Hundetreffen kann die Lösung zu sein, einfach weiter seines eigenen Weges zu gehen. Manche Hunde sind aber auch schon dadurch gestresst, dass sie nicht wissen, wie sie reagieren sollen. Hier hilft es oft, klare Anweisungen zu geben. Das vermittelt dem Hund das Gefühl, dass du die Lage unter Kontrolle hast und er sich nicht kümmern braucht.
Anzeichen für Angst oder Streß bei Hunden:
– gekrümmte Körperhaltung, Versuch sich klein zu machen
– das Hinterteil ist nach unten und der Schwanz zwischen die Beine geklemmt
– gesenkter Kopf, zurückgelegte Ohren, Blick abwenden
– man sieht das Weiße in den Augen
– Mund geschlossen, Lippen angespannt nach hinten gezogen, abgespreizte Barthaare, Lippen lecken
– Zähnefletschen mit gleichzeitiger Rückwärtsbewegung
– stark hecheln (obwohl es nicht heiß ist)
Es gibt noch ein paar weitere Verhaltensweisen des Hundes, die ein Zeichen von Streß bzw. Streßabbau sein können, z.B. gähnen, sich schütteln, winseln, den Boden schnüffeln oder urinieren. Analysiere die Situationen, in denen dein Hund auffällig Streßsignale zeigt und entwickle Ideen, den Streß im Training abzubauen. Mit einem selbstsicheren Hund macht das Leben mehr Spaß als mit einem, der sich gar nichts traut.
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Wenn man bei meinem Hund das Weiße der Augen sieht, wird es definitiv ernst ...
Ja, bei uns kann man das manchmal schlecht sehen, weil Hundegesichter hier öfter mal völlig überzogene Kampfgesten machen. :)
Die Spacken sind manchmal echt lustig, wenn man die Grimassen dann auf Fotos sieht. Aber das stimmt, das ist auch ein wichtiges Anzeichen.