Unsere Hunde unterstützen uns auf vielfältige Art und Weise. Aber wusstest du, dass besonders Menschen mit Krankheiten von dem Zusammenleben mit einem Vierbeiner profitieren und schneller gesund werden können? In diesem Artikel findest du einige Krankheiten, bei denen Assistenzhunde einen echten Unterschied machen können.

Typ 1 Diabetes

Eine Studie zeigte, wie die Fürsorge für ein Haustier Teenagern helfen kann, mit ihrer Diabetes besser umzugehen. Die Verantwortung für ein Tier zu haben sorgt für eine Routine, die auch in anderen Lebensbereichen positive Auswirkungen haben kann. Die Jugendlichen, die sich um ein Tier kümmerten, zeigten mehr Disziplin, ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Autismus

Studien mit autistischen Kindern kamen zur der Annahme, dass Kinder, die mit einem Haustier aufwachsen, mehr soziale Fähigkeiten, wie z.B. Teilen und Trösten entwickeln. Eine andere Studie mit Meerschweinchen zeigte, dass bereits 10 Minuten Zeit mit dem felligen Freund dafür sorgte, dass Angstgefühle und Stresslevel sinken und soziale Interaktionen mit anderen Menschen förderten.

Genesung bei Gehirnverletzungen und Schlaganfällen

Es gibt ohne Zweifel viele psychologische und mentale Vorteile, einen Hund zu haben. Unsere Vierbeiner helfen bei der Genesung von Schlaganfällen und traumatischen Gehirnverletzungen, wie z.B. Schädel-Hirn-Trauma.

  • Hunde spenden Trost und Behaglichkeit
  • Hunde wirken dem Gefühl von Einsamkeit und Isolation entgegen
  • Hunde motivieren die Patienten, sich zu bewegen
  • Hunde geben einen Sinn im Leben und Verantwortungsgefühl
  • Hunde helfen den Patienten, Kommunikation wieder zu lernen

Dies sind nur einige Beispiele, wie unsere Vierbeiner bei der Genesung des Gehirns unterstützen können.

Bewältigung von Zwangsneurosen

Für Menschen, die unter Zwangsneurosen leiden, können Hunde helfen, selbstzerstörerisches Verhalten, wie z.B. das Aufkratzen der Haut, an den Haaren ziehen oder den Kopf gegen die Wand schlagen, zu unterbinden. Mit einem speziellen Training lernt der Hund, das negative Verhalten zu erkennen und die Aktivität zu unterbrechen. Auch eventuelle Angstzustände werden durch Hunde gelindert.

Schlafwandeln

Schlafwandeln kann sehr gefährlich sein. Mit einem speziell ausgebildeten Hund können viele Risiken minimiert werden. Der Hund kann lernen, Türen und Fenster zu schließen und Gegenstände zur Seite zu schieben, damit der Schlafwandler sich nicht verletzt. Sie laufen außerdem neben ihrem Besitzer und begleiten ihn durch den Schlafwandel.

Narkolepsie / Extreme Müdigkeit

Ein Mensch, der unter Narkolepsie oder extremer Müdigkeit tagsüber leidet, können plötzlich mit kaum Vorwarnung umfallen und einschlafen. Manche Hunde sind in der Lage, diese Schlafanfälle bis zu 5 Minuten vorher anzuzeigen. Dadurch hat der Betroffene genug Zeit, sich in eine sichere Position zu begeben, z.B. hinlegen oder hinsetzen.

Alzheimer und Demenz

Alzheimer-Patienten leiden häufig unter Stress und Angstgefühlen, die durch einen Hund verringert werden können. Spezielle Servicehunde sind darauf trainiert, ihre Besitzer in solchen Situationen abzulenken und den Fokus auf etwas anderes zu legen. Auch die Neigung, ziellos durch die Gegend zu laufen, wird durch Hunde verbessert.

Auch bei Demenz haben sich Hunde im Anfangs- und mittleren Stadium als hilfreich erwiesen. Unsere Vierbeiner bringen ein wenig Routine in das Leben der älteren Menschen und sorgen so dafür, dass auch sie sich besser zurecht finden. So helfen sie beispielsweise dabei, dass die Patienten Mahlzeiten und Medikamente rechtzeitig einnehmen. Als Begleiter auf Spaziergängen können sie auch dafür sorgen, dass die Menschen wieder nach Hause finden.

Parkinson

Ein speziell ausgebildeter Assistenzhund kann Menschen mit Parkinson unterstützen. Sie helfen den Patienten das Gleichgewicht zu halten, beim Gehen und beim Aufstehen. Wenn der Mensch stolpert und hinfällt, kann der Hund außerdem die Familienmitglieder oder Pfleger alarmieren. Natürlich sind auch hier Vorteile, dass Hundemenschen sich mehr bewegen und eine Aufgabe haben.

Panikattacken

Sogenannte Emotional Support Hunde werden immer mehr fester Bestandteil verschiedener Therapien für Menschen. So auch bei Menschen, die unter Panikattacken leiden. Einen Hund zu streicheln oder die körperliche Nähe zu spüren sorgt dafür, dass Angst und Stress minimiert werden. Beides kann die Panikattacken auslösen und somit das Risiko verringern. Ein Hundebesitzer kann seinen Hund auch trainieren, so dass dieser die aufkommende Panik erkennt und sein Herrchen oder Frauchen aus der auslösenden Situation, z.B. eine große Menschenmenge heraus führt.

Depressionen

Wenn jemand unter Depressionen leidet, können Hunde auf viele verschiedene Arten helfen. Die Interaktion mit dem Vierbeiner erhöht den Spiegel an Endorphinen, Oxytocin und Dopamin. Diese Stoffe fördern gute Gefühle. Zusätzlich dazu sorgen Hunde für feste Strukturen und Routinen, was wiederum die Hundebesitzer davon abhält, den ganzen Tag im Bett liegen zu bleiben. Außerdem geben sie ihren Menschen das Gefühl, für etwas Verantwortung zu haben und kleine Ziele zu erreichen. All diese Faktoren können Menschen helfen, ihre Depression zu überwinden.

Drogenentzug

Jemand, der gerade einen Entzug von Alkohol oder anderen Drogen durch macht, kann von der Hundehaltung extrem profitieren. Hier sind einige Möglichkeiten, wie der Vierbeiner den Patienten unterstützen kann:

  • eine gesunde Möglichkeit, mit negativen Gefühlen, Angst und Depressionen umzugehen
  • Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl steigern
  • Verantwortungsbewusstsein steigern
  • die eigenen emotionalen Reaktionen besser unter Kontrolle behalten

Posttraumatisches Stresssyndrom

Bei einer langwierigen Krankheit wie dem posttraumatischen Stresssyndrom haben sich Hunde als besonders hilfreich erwiesen. Hier kommt es oft zu Episoden, in der das Erlebte wieder hoch kommt. Hunde können ihre Besitzer hier wunderbar ablenken und die Attacke beenden oder zumindest die Schwere verringern. Wenn Patienten unter Albträumen leiden, können Hunde lernen, ihr Herrchen oder Frauchen sanft aufzuwecken, bereits wenn der schlimme Traum beginnt. Das gibt dem Patienten eine Art Fluchtmöglichkeit und kann langfristig die Häufigkeit der Albträume verringern.

Epilepsie

Ungefähr 65 Millionen Menschen weltweit leiden unter Epilepsie. Mittlerweile gibt es spezielle Epilepsie-Warnhunde, die einen aufkommenden Anfall erkennen und ihre Besitzer warnen können. Dadurch können ernsthafte Verletzungen vermieden werden. Diese Hunde bleiben auch während des Anfalls beim Patienten und lindern die Attacke oder sie alarmieren andere Familienmitglieder.

Fazit

Ich persönlich ziehe den Hut vor Hunden, die wichtige Aufgaben für kranke Menschen übernehmen. Mich fasziniert, auf wie viele Arten unsere Vierbeiner sogar bei schlimmen Erkrankungen helfen können. Hast du schon Erfahrungen mit Assistenzhunden gemacht? Dann schreib mir gern deine Meinung in die Kommentare. Wenn du Lust hast, uns mehr darüber zu erzählen, würde ich mich auch über einen Gastartikel zu deinem Assistenzhund freuen.

Ein Beispiel wie Hunde Menschen helfen können, kannst du in dem Artikel von Lisa Lesen: „Unser Weg zum Therapiebegleithundeteam“