Manchmal neigen Hunde dazu, bestimmte Dinge oder Personen anzubellen. Wenn der Hund die Postfrau anbellt oder aus Langeweile und auf der Suche nach Aufmerksamkeit bellt, wünscht man sich manchmal, man hätte einen „Aus“-Schalter. Bei uns ist Murdoch der Kandidat, weil er auf alle möglichen Geräusche sensibel reagiert und immer gleich Bescheid sagt. Deshalb hier meine persönliche Wunderwaffe um ihm das Bellen wieder abzugewöhnen.

Mein aktuelles Problem mit den Hunden ist, dass sie begonnen haben, mir die Postfran schon anzukündigen, wenn diese noch fünf Häuser entfernt von uns ist. Obwohl ich das Bescheid sagen von Murdoch und Freya, wenn die Postfrau kommt, eigentlich ganz witzig finde – eins ist klar! Da müssen wir nach Weihnachten (wenn die Zeit der ständigen Paketlieferungen für die Hunde vorbei ist) mal genauer drum kümmern. Täglich möchte ich so einen Rabatz nämlich nicht haben und solche Verhaltensweisen manifestieren sich ja sehr schnell.

Also habe ich mich vorbereitet auf ein kleines Intensivtraining und so beschäftigen wir uns heute mit der Frage, wie man das Bellen des Hundes auf Kommando abstellen kann. Eigentlich habe ich nur für mich nach einer Trainingsmethode geschaut, die ich ausprobieren kann. Aber wenn wir schon mal dabei sind, können wir auch gleich das ganze Lieblingsrudel daran teilhaben lassen.

Das funktioniert schon mal nicht

Ich habe bereits mehrere Ansätze gehabt, das Bellen bei der Postfrau zu unterbinden. Ich habe Murdoch und Freya auf ihre Plätze geschickt, aber dort ging das Fiepen und Stressen nur weiter. Sie erwarten einfach, dass ich als nächstes mit einem Paket für sie zur Tür herein komme. Und ehrlich gesagt ist das in letzter Zeit ja auch oft der Fall, weil wir gerade dabei sind, unseren diesjährigen Lieblingsrudel-Adventskalender für euch zu gestalten. Dazu gehört natürlich auch das Testen der Produkte und somit jede Menge feinste Hundesachen für meine beiden Spacken.

Das Bleiben auf dem Bett funktioniert zwar, aber trotzdem sind sie mir dort für meinen Geschmack noch viel zu aufgedreht, was schnell zu Aufspringen oder Frustbellen führen kann. Generell würde ich es schöner finden, wenn die Hunde entspannt auf ihren Decken liegen würden. Wieder mal irgendwo was in der Erziehung schleifen lassen… 😉

Anschreien funktioniert generell nicht, wenn man einen Hund dazu bringen will, mit dem Bellen aufzuhören. Bei mir hat es lange gedauert, das abzustellen und auch heute werde ich noch mal lauter, wenn ich das Gefühl habe, ich komme anders nicht durch. Das scheint einfach Reflex zu sein bei uns Menschen, dass wir uns wiederholen und dabei immer lauter werden. Generell bin ich jedoch davon überzeugt, dass unsere Hunde dann eher glauben, wir würden mitbellen, wenn wir sie anschreien. Tolle Rudelbeschäftigung… 😉

Wie sieht also unser Trainingsplan aus?

Statt bei den nächsten Gelegenheiten zu versuchen, das Bellen zu unterbinden, werde ich mir die beiden gezielt vornehmen und ihnen zuerst einmal beibringen, auf Kommando zu bellen. Schön mit Leckerchen rein, das volle Programm. Das dürfte ja schnell gehen, wir sind immerhin schon auf halber Strecke da. Bellen können sie schon mal.

Das hat auch den Vorteil, dass ich im nächsten Trainingsschritt nicht erst darauf warten muss, dass einer meiner Hunde bellt. Außerdem werde ich mir eine Riesendose Leckerlies auf den Schreibtisch stellen, damit ich meine Bürohunde bei jeder sich bietenden Gelegenheit spontan trainieren kann. Wenn dein Hund den Clicker kennt, kannst du aber auch diesen immer griffbereit haben und damit noch genauer Belohnen.

Dem Hund "Laut" beibringen

Um deinem Hund beizubringen, auf Kommando „Laut“ zu geben, bring ihn einfach zum Bellen, z.B. mit der Türklingel oder einem anderen Reiz, der ihn zu dem Verhalten animiert. Sobald er bellt gibst du das Kommando „Laut“ und belohnst ihn mit einem Leckerli. Du solltest nicht viele Anläufe brauchen, um das Kommando mit dem Verhalten zu verknüpfen.

Wenn du das Gefühl hast, dein Hund hat verstanden, worum es geht, können wir einen Schritt weiter gehen. Nun sagst du das Kommando und wenn dein Hund bellt, gibst du ihm seine Belohnung. Wenn das zuverlässig funktioniert, kommen wir zu dem Kommando, auf das wir eigentlich hinaus wollten.

Dem Hund "ruhig" beibringen

Nachdem dein Hund nun das Kommando „Laut“ kennt und zuverlässig umsetzen kann, beginnen wir mit dem „ruhig“. Dazu lässt du deinen Hund zuerst bellen (ob auf Kommando oder wenn er es eh gerade tut), sagst das Signalwort „ruhig“ und hältst ihm ein Leckerli vor die Nase. Wichtig ist aber, dass er es nicht sofort bekommt, immerhin wollen wir ja das „ruhig“ sein belohnen.

Sobald dein Hund mit dem Bellen aufhört und interessiert an dem Leckerli schnüffelt gibst du ihm die Belohnung. Alternativ kannst du hier auch zuerst den Clicker einsetzen und dann das Leckerchen geben.

Dein Hund wird schnell verstehen, dass er eine Belohnung bekommt, sobald er aufhört zu bellen. Am Anfang muss der Zeitabstand sehr kurz sein zwischen dem Stoppen des Bellens und der Gabe des Leckerli. Auch das werden die meisten Hunde schnell verknüpfen. Dann kannst du die Zeitabstände langsam verlängern, in denen er seine Belohnung bekommt, wenn er nicht bellt.

Nach ein paar Trainingseinheiten wird dein Hund bald sofort aufhören zu bellen, wenn er das Kommando „ruhig“ hört, weil er weiß, dass darauf eine Belohnung folgt. Sobald dein Hund das Kommando verstanden hat, wartest du ein wenig ab, bevor du ihm das Leckerli gibst. Zuerst nur ein paar Sekunden, dann immer länger und am Ende reicht schon eine verbale Belohnung.

Manchmal schleichen sich (wie derzeit bei uns) solche unerwünschten Verhaltensweisen wieder ein. Das kann unterschiedliche Gründe haben, die aber erst mal nebensächlich sind. Oft reicht es dann aber aus, das Gelernte einfach ein paar Mal aufzufrischen und schon klappt es wieder.

Belohnen solltest du – zumindest verbal – das gewünschte Verhalten immer! Das ist einfach nett und anerkennend, wenn dein Hund dein Kommando befolgt. Zumindest sehe ich das so.