Für viele Hundehalter gehört ein jährlicher Gesundheitscheck beim Tierarzt zur Routine und wird zusammen mit der Auffrischungsimpfung gemacht. Andere, wie auch ich, gehen nur zum Tierarzt, wenn der Hund wirklich krank ist. Doch ab einem gewissen Alter macht es Sinn, die Gesundheitswerte deines Hundes regelmäßig zu konktrollieren. Murdoch ist jetzt 6 Jahre alt und musste deshalb neulich zum TÜV. Was wir kontrolliert haben und wie seine Ergebnisse sind, erfährst du hier.

Okay, mit 6 Jahren gehört Murdoch noch lange nicht zum alten Eisen, auch wenn mich sein immer grauer werdendes Gesicht und die weißen Augenbrauen hin und wieder wehmütig stimmen. Trotzdem hatte ich in den letzten Wochen das Gefühl, der kleine Racker könnte mal einen TÜV beim Tierarzt bekommen. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass etwas nicht stimmte und als ich dann neulich noch bemerkte, dass er vor sich hin tropfte, war der Termin am nächsten Tag schnell gemacht.

Obwohl ich beide Hunde ca. einmal pro Woche genauer betrachte und eine Art Routinecheck zu Hause machen, lässt es sich ab und zu nicht vermeiden, etwas tiefer in die Materie zu schauen. Denn hochwertiges Futter, sowie körperliche und geistige Auslastung allein sind nun mal kein Garant für ein gesundes und langes Hundeleben. Auch wenn sie natürlich eine wichtige Basis darstellen…

Der Gesundheitscheck beim Tierarzt

Also sollte meine Tierärztin einen Blick auf Murdoch werfen und bei der Gelegenheit auch noch ein großes Blutbild und einen Prostata-Check machen. Prostataaaaa! 🙂

Genau die war nämlich das Problem, aber dazu komme ich gleich! Nach der ersten Kontaktaufnahme zur Tierärztin, die ihn nebenbei schon mal abcheckte, ging es ans Eingemachte. Augen, Ohren, Zähne – alles Stellen, die Hunde sich nicht gern kontrollieren lassen. Zum Glück hat die Ärztin in unserer Mappe vermerkt, dass die Hunde vorher alle Geräte beschnüffeln dürfen. Die wissen dann manchmal schon, was sie erwartet und das finde ich einfach netter. Die Sekunde Zeit kann man sich ruhig nehmen. Schafft Vertrauen…

Murdoch ist echt freundlich und relativ entspannt beim Tierarzt, er macht eigentlich so gut wie alles mit. Die Bewunderung und ein paar Leckerlies reichen ihm aus, um alles tapfer über sich ergehen zu lassen. Und auch dieses Mal hatte er Glück, denn er fand einen neuen Fan in Form der 13-jährigen Praktikantin. Während wir also auf die Ergebnisse des Bluttests warteten, ließ er sich tätscheln, kraulen und mit Leckerlies vollstopfen. Er zeigte alle seine Tricks und war sichtlich stolz, wie super die Praktikantin ihn fand. Ich war froh, dass er nicht vor Langeweile anfing zu qietschen. 🙂

Nach 15 Minuten Warten kam auch schon das Ergebnis der Blutuntersuchung: Alles im grünen Bereich! Und auch sonst ein topfitter Sportler-Typ! Nur eins: Prostataaaa! Vergrößert… Vermutlich aufgrund der Hormone, wegen der Püppi. Ein bißchen schockiert war ich schon, aber ich hätte es mir ja denken können, als er anfing zu Tropfen. Meine Ärztin meinte, das wäre kein Grund zur Sorge und verschrieb uns Tabletten, die auch sehr gut geholfen haben. Hoffen wir, dass es so bleibt, sonst müssen wir wohl über eine Kastration bzw. einen Mikrochip nachdenken.

Hast du schon mal so ein Problem bei deinem Hund gehabt? Was hat denn bei euch geholfen oder was habt ihr gemacht? Ich bräuchte ein bißchen Unterstützung zur Entscheidungsfindung. Eigentlich bin ich ja gegen eine unnötige Kastration meiner Hunde, weil auch die gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Ein kleiner Tipp oder etwas aus deinem Erfahrungsschatz würde mir helfen.

Regelmäßige Vorsorge ist auch beim Hund wichtig

Ich persönlich handhabe es so, dass ich eigentlich nach der Welpenzeit nur zum Tierarzt gehe, wenn es nötig ist. Murdoch war also schon länger nicht mehr zu einer Routineuntersuchung. Aber ich glaube, dass es ab einem gewissen Alter wichtig ist, Vorsorge zu betreiben. Zwar ist Murdoch gefühlt gerade erst in seinen besten Jahren, aber er ist nun mal auch nicht mehr so unkaputtbar wie früher.

Wenn Hunde älter werden, kommen meist die ersten kleinen Zipperlein. Sie werden anfälliger für Krankheiten, die schlimmer und sogar chronisch werden können, wenn sie unerkannt und unbehandelt bleiben. Bei einer Vorsorgeuntersuchung prüft der Tierarzt den allgemeinen Gesundheitszustand deines Hundes, ob er übergewichtig ist, Zahnstein hat und Herz und Lunge gut funktionieren.

Bei der Blutuntersuchung kann man Entzündungen, Infektionen, Schilddrüsenerkrankungen, sowie Probleme mit den Nieren oder dem Herzen erkennen. Auch akuten oder chronischen Erkrankungen der inneren Organe kommt man damit auf die Spur. Diese Bluttests machen vor allem bei älteren Hunden Sinn, aber auch vor Operationen oder wenn du mit deinem Hund im Ausland warst.

Deshalb heißt es für Murdoch jetzt einmal im Jahr zum TÜV! Ich möchte einfach sicher sein, dass wir Probleme frühzeitig erkennen und behandeln können, denn der kleine Graubart soll noch viele Jahre lang glücklich und mopsfidel an meiner Seite sein.

Routineuntersuchungen zu Hause

Auch zu Hause kannst du natürlich jede Menge tun, um den Gesundheitszustand deines Hundes regelmäßig zu kontrollieren. Viel davon hat mit Beobachtung zu tun und wie gut du deinen Hund kennst. Wenn er sich anders verhält als gewöhnlich, mehr oder weniger frisst/trinkt, Probleme beim Kotabsatz hat oder sein Fell glänzlos wirkt, können das Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.

Akute Symptome, wie z.B. Krämpfe, Kurzatmigkeit, Husten, komische Bewegungen oder wenn dein Hund matt und angeschlagen wirkt, solltest du auf keinen Fall ignorieren. Dann solltest du natürlich sofort deinen Tierarzt kontaktieren.

Bei uns gehört außerdem einmal in der Woche die Kontrolle und Reinigung der Ohren an. Wir haben da ein richtiges Ritual draus gemacht, so dass es gleichzeitig eine Art Medical Training und Wellness-Behandlung geworden ist. Dabei prüfe ich auch die Zähne auf Zahnstein und ob ich sonst irgendwelche Auffälligkeiten an den Hunden feststellen kann.

Beim Einsammeln der Häufchen kann ich ja automatisch überprüfen, ob mit ihrem Verdauungstrakt alles in Ordnung ist. Und beim abendlichen Kuscheln auf der Couch werden Pfoten kontrolliert und der Rest des Hundes nach Parasiten wie Zecken oder Flöhen abgesucht.