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Das meint der nicht so – Missverständnisse zwischen Mensch und Hund

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Missverständnisse zwischen Menschen und Hunden sind eins meiner Lieblingsthemen. Die Hundesprache richtig zu verstehen, hilft einfach ungemein, die Harmonie im Alltag mit deinem Lieblingsrudel zu wahren. Hier erfährst du die häufigsten Sprachbarrieren und Kommunikations-Irrtümer zwischen Mensch und Hund.

Vielleicht liegt es daran, dass ich lange Zeit sogar Angst vor Hunden hatte, was u.a. in meiner Unkenntnis der hündischen Ausdrucksweise begründet war. Missverständnisse und veraltete Weisheiten, die sich immer noch hartnäckig in den Köpfen der Menschen halten, sind häufig der Grund, warum es zwischen Zwei- und Vierbeinern nicht so richtig funkt. Hier sind ein paar Interpretationen hündischen Verhaltens, die du getrost vergessen kannst.

Hunde die bellen, beissen nicht

Mit solchen Pauschalisierungen wäre ich sehr vorsichtig und würde im Zweifelsfall einem fremden Hund nicht näherkommen, wenn er mich anbellt. Es gibt beim Bellen, je nach Kontext verschiedene Bedeutungen, die von aufgeregt, ängstlich oder warnend, bis hin zu einer einfachen Aufforderung („Gib mir ein Leckerli!“) reichen können.

Als grobe Faustregel kannst du dir merken:

  • kurzes, scharfes Bellen bedeutet „Geh weg!“
  • hohes, schnelles Bellen ist meist Ausdruck von Aufregung oder Freude
  • dunkles Bellen ist als Warnung zu verstehen
  • helles Bellen ist eher Angst bzw. Aufregung

Schwanz wedeln bedeutet, dass der Hund sich freut

Auch beim Wedeln des Hundes mit dem Schwanz sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen und automatisch davon ausgehen, dass der Hund sich freut. In erster Linie ist das Wedeln erst einmal nur ein Ausdruck von Aufregung. In welche Richtung die umschlägt – ob positiv oder negativ – hängt immer von der jeweiligen Situation ab.

Ein Hinweis für die Grundstimmung des wedelnden Hundes liefert auch der Blick auf den Rest seiner Körpersprache. Wenn du nach Hause kommst und dein Hund begrüßt dich mit ausladend schwingenden Wedlern, kannst du davon ausgehen, dass er sich freut, dich wiederzusehen. Wenn der Hund auf der Gassirunde seinen Erzfeind sieht und mit hoch aufgestellter Rute schnelle und angespannte Bewegungen macht, ist das oft ein Zeichen von Genervtheit.

Hunde hecheln, wenn ihnen heiß ist

Natürlich stimmt diese Aussage häufig, denn Hunde bauen überschüssige Körperwärme ausschließlich über die Zunge, die Mundschleimhäute und die Pfotenballen ab. Wenn ein Hund nach körperlicher Anstrengung oder bei hohen Temperaturen also hechelt, ist ihm wahrscheinlich warm.

Gleichzeitig kann Hecheln auch ein Ausdruck von Stress sein, das ein Hund zeigt, wenn er sich in einer ihm unangenehmen Situation befindet. Ein Stress-Hecheln geht oft einher mit zurückgezogenen Lefzen und einer relativ steifen Zunge.

Angelegte Ohren sind ein Zeichen für Aggression

Das stimmt nur in den seltensten Fällen. Viel häufiger ist das Anlegen der Ohren von Hunden als freundlich-defensives Zeichen zu werten, mit dem sie zeigen wollen, dass sie freundlich gesinnt sind. Aber auch hier spielt die übrige Körpersprache des Hundes eine Rolle. Angelegte Ohren können, je nach Situation auch Angst oder Unsicherheit bedeuten. Hier kommt es also wieder auf den Kontext an.

Gähnen bedeutet, dass der Hund müde ist

Gähnen kann ebenso wie die anderen bereits genannten Verhaltensweisen unterschiedliche Bedeutungen haben. Natürlich gehört dazu auch, dass der Hund müde ist oder sich entspannt. Oft ist es aber ebenso eine Art Übersprungshandlung, die davon zeugt, dass der Hund unsicher oder mit der Situation überfordert ist. Oft zeigt ein Hund auch Gähnen, wenn er etwas falsch gemacht hat und seinen Fehler überdecken möchte oder wenn er sich nicht sicher ist, was du von ihm möchtest.

Übrigens ist es bei Hunden ähnlich wie bei uns Menschen: Gähnen steckt an und ist auch ein Zeichen von Gemeinschaftsgefühl. Ich wette, wenn du nur lang genug dieses Bild anschaust, musst du auch gähnen. Mir ging es auf jeden Fall gerade so! 😉

Lefzen lecken bedeutet, dass der Hund Hunger oder Durst hat

Das kann natürlich so sein, muss aber nicht zwingend. Das Lecken der Lippen und Lefzen gilt in der Hundesprache als Beschwichtigungssignal. Auch hier kommt es wieder auf den Kontext und die restliche Körpersprache des Hundes an. Es kann sein, dass dein Hund sich in der Situation nicht wohl fühlt und lieber seine Ruhe haben möchte. Auch wenn du mit ihm schimpfst oder eine bedrohlich Pose einnimmst, hast du wahrscheinlich schon einmal beobachtet, dass dein Hund sich die Lippen oder Lefzen leckt. Damit will er dich beruhigen und zeigen, dass er nichts Böses im Sinn hat(te).

Wer aggressiv ist, ist der dominante und ranghöhere

Oft denkt man bei Hunden, die einen riesigen Radau veranstalten und sich aufspielen, dass diese dominant sind und ihre Stellung als Rudelchef etablieren wollen. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall! Der dominante und ranghöchste Hund ist meist der, der mit einer unerschütterlichen Ruhe und Souveränität auftritt! Der randalierende Hund ist eigentlich eher zu vergleichen mit einem verunsicherten Teenager, der eine große Klappe hat, ohne dass wirklich etwas dahinter steckt.

Auch wenn die Aggression in einer Konfliktsituation entsteht, ist es unwahrscheinlich das es sich um Dominanz oder die Diskussion der Rudelstellung handelt. Die meisten Hunde, die wirklich zum Angriff übergehen, sind eher ängstlich und wissen sich nicht anders zu helfen als mit Aggression.

Kennst du auch ein Missverständnis zwischen Mensch und Hund, von dem du uns hier berichten kannst? Kommentiere einfach unter dem Beitrag, ich freue mich auf deine Erfahrungen. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, dass teile ihn doch auch mit deinen Hundefreunden. Das ist ein bisschen so, als würdest du uns als Belohnung einen ganzen Haufen Leckerlies zuwerfen! 😉

Franziska

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