Schon kurz vor Weihnachten kam bei uns im Lieblingsrudel auf Instagram die Frage auf, ob meine beiden Hunde einen Wintermantel haben und ob ich das als sinnvoll erachte oder für puren Nonsense halte. Deshalb widmen wir uns heute der Frage, für welche Vierbeiner ein Hundemantel sinnvoll ist und was es bei der Auswahl des richtigen Mantels für deinen Hund zu beachten gilt.

Ich muss zugeben, dass ich mir beim Thema Hundemantel früher an den Kopf gefasst habe und alle Hunde, die einen besaßen mitleidig anschaute. Bis mein alter Hund Herr Dr. Schröder, ein kurzhaariger Mischling, irgendwann in die Jahre kam. Auf den gemeinsamen Spaziergängen wurde er gemütlicher und tobte nicht mehr ganz so viel herum wie früher. Ich schrieb es dem Alter zu. Als er irgendwann bei Kälte gar nicht mehr mit mir vor die Tür gehen wollte und ich ihn quasi an der Leine hinter mir herschleifen musste, machte ich mir Gedanken.

Schrödi hatte durch sein kurzes Fell schon immer relativ wenig Unterwolle gehabt. Was er früher durch Herumtoben und Bewegung an eigener Energie erzeugte, reichte aus, um seine Körpertemperatur warm genug zu halten. Aber mit zunehmendem Alter rannte er weniger herum und kühlte daher schneller aus. Irgendwann war er so langsam, dass er einfach nur noch fror und kaum noch Spaß an den Gassirunden hatte. Beginnende Arthrose tat ihr Übriges und so wurde das, was er immer so geliebt hatte (die Gassirunden) zu etwas, das er so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte.

Für welche Hunde ist ein Mantel sinnvoll?

Jeder Hunde ist unterschiedlich und Lebenssituationen ändern sich. Deshalb lohnt es sich, die eigene Meinung zum Wintermantel für Hunde ab und an zu hinterfragen. Nicht jeder Hund kommt mit extrem kalten Temperaturen gleich gut klar. Hunderasse und damit Felldichte und Bewegungsdrang spielen ebenso eine Rolle wie Alter und Gesundheitszustand deines Hundes.

Ich finde, besonders kleinen Hunden in Bodennähe ist zumindest mit einem Pullover geholfen. Den Bodenfrost bemerken wir oft in unseren luftigen Höhen nicht. Aber auch große, schlanke Rassen mit nur wenig Fell können durchaus mehr Spaß am Spaziergang haben, wenn sie ein wenig Körperwärme reflektiert bekommen und dick eingemummelt sind. Manche Rassen haben so dünnes Fell, dass sie auch schon im Herbst anfangen zu zittern. Wenn du solche Zeichen bemerkst, kommst du um einen Pullover oder Mantel für deinen Hund nicht herum.

Welche Arten von Hundemänteln gibt es?

Ich habe mich schon ein bißchen informiert, weil Murdoch und Freya in der nächsten Wintersaison auch Hundemäntel bekommen sollen. Und bevor man die Wahl des richtigen Hundemantels treffen kann, muss man ja erst einmal wissen, welche Optionen es überhaupt gibt. Deshalb hier eine kurze Übersicht der unterschiedlichen Arten von Hundekleidung.

Eine Regenjacke für Hunde eignet sich am besten für deinen Vierbeiner, wenn er dichtes Fell und viel Unterwolle hat, also eigentlich keine zusätzliche Wärme benötigt. Dafür kann man das dichte Fell mit einem Regenmantel aber gut vor Nässe schützen. Besonders wichtig ist hier der „Unterboden“ deines Hundes, also die Bauchseite, die so gut wie möglich geschützt werden sollte. Diese wird immerhin durch die Laufbewegungen des Hundes auch dann nass, wenn es gerade nicht regnet, dafür aber die Straßen, Wege und das Gras nass sind.

Strickpullover sind besonders bei kleinen Hunderassen oft zu sehen und können tatsächlich helfen, dem Hund beim Spaziergang mehr Wohlbefinden zu geben, indem sie z.B. die nackten Stellen am Unterbauch und den Achseln schützen. Jedoch kann sich der leicht wärmende Strickpullover bei entsprechender Witterung auch schnell mit Wasser und Schmutz vollsaugen und erreicht dann genau das Gegenteil. Modisch gesehen bleiben hier kaum Wünsche offen, aber nur ein Strickpullover wird deinem frierenden Hund wohl im richtigen Winter nicht wirklich helfen.

Reflektierende Mäntel sind gerade in der kalten und vor allem dunklen Jahreszeit für viele Hundehalter unverzichtbar. Da die meisten von uns die Morgen- und die Abendrunde in den Wintermonaten oft im Dunkeln absolvieren, ist solch ein Mantel gar keine schlechte Idee. Jedoch solltest du darauf achten, dass er meist nicht besonders warm für deinen Hund ist und auch nur bedingt vor Regen schützt. Es gibt natürlich auch richtige Hundemäntel mit Reflektoren, diese sind jedoch häufig nur als Streifen aufgesetzt und haben damit begrenzte Signalwirkung. Die meisten reflektierenden Hundewesten sind dafür aber bestens geeignet, sie über einen Regen- oder Wintermantel zu ziehen.

Und dann gibt es noch die klassische Winterjacke, die ordentlich gefüttert ist, manchmal eine Kapuze oder einen schicken Kragen hat und in der dein Hund auch bei extremem Frost auf der Gassirunde gut geschützt ist. Auch hier gibt es viele verschiedene Modelle, teilweise auch für die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Rassen zugeschnitten.

Welcher Hundemantel eignet sich für meinen Hund?

Hundepullover, Jacken und Mäntel gibt es in allen möglichen Formen, Farben und Designs. Doch bevor du dich auf die Suche nach dem richtigen Hundemantel begibst, solltest du erst einmal klären, welcher Mantel für deinen Hund und deine Ansprüche der richtige ist.

Hunde mit dichtem Fell und viel Unterwolle benötigen auch bei extremen Temperaturen nur in seltenen Fällen einen Mantel. Meine Freya ist so ein Fall, die liegt auch bei Minusgraden stundenlang im Hof und es kümmert sie überhaupt nicht. Murdoch dagegen, der eher das Fell eines Ridgebacks hat, will nach einem kurzen Kontrollgang sofort wieder rein und steht dann zitternd und jammernd an der Tür.

Wenn überhaupt, würde ich für Freya also eher einen Regenmantel auswählen, weil sie genug Körperwärme selbst durch Rumliegen generiert, dass ihr auch bei frostigen Temperaturen nicht so schnell kalt wird. Jedoch trocknet ihr dichter Pelz auch wesentlich langsamer, was gerade im Herbst und Winter eine ziemlich dreckige und müffelnde Angelegenheit werden kann. Wer von uns kennt nicht den Geruch nach nassem, leicht matschigen Hund?

Für Murdoch dagegen darf es ruhig ein wenig mehr sein. Idealerweise soll sein Wintermantel gut gefüttert und atmungsaktiv sein, aber gleichzeitig die Körperwärme reflektieren. Gerade bei Rüden ist es wichtig, dass die Jacke gut passt. Die erste, die ich damals für meinen Schrödi gekauft habe, war etwas zu groß, was dafür sorgte, dass der Strahl beim Beinchen heben regelmäßig für Spritzer an der Jacke sorgte und ich deshalb dauernd waschen durfte.

Worauf sollte ich bei der Auswahl des richtigen Hundemantels achten?

Wichtig für die wärmende bzw. wasserabweisende Wirkung ist es, dass der Mantel passgenau sitzt. Ein Mantel, der zu klein ist, wird deinen Hund in seiner Bewegungsfreiheit stören und einer, der zu weit ist, behindert deinen Hund ebenfalls und schützt auch nicht so gut vor der Kälte. Damit dein Hund seinen Mantel also gern anzieht ist es wichtig, dass er ihm genau passt und gemütlich ist.

Um die richtige Größe des Hundemantels zu ermitteln, musst du deinen Hund kurz vermessen. Dazu nimmst du am besten ein Maßband aus Stoff, wie man es auch beim Nähen verwendet. Die Rückenlänge ermittelst du, indem du vom Halsband entlang der Wirbelsäule bis zum Ansatz der Rute misst. Den Halsumfang misst du dort, wo auch das Halsband sitzen würde und den Brustumfang vom Rücken kurz hinter den Schulterblättern bis hinter die Achseln.

Wenn du den Mantel online bestellst und nicht haargenau die passende Größe für deinen Hund dabei ist, nimm lieber eine Nummer größer. Oft lassen sich die Mäntel mit Schnallen oder Klettstreifen noch feinjustieren. Achte hier aber darauf, dass nichts scheuert oder drückt. Am besten ist es immer noch, verschiedene Hundemäntel anzuprobieren und den Hund ein paar Meter damit laufen zu lassen. So findest du bestimmt den richtigen Wintermantel für deinen Hund.