Es gibt für deinen Hund nichts Schöneres als gemeinsame Spaziergänge. Damit aber auch die normale Runde, die ihr täglich dreht, nicht langweilig wird, kommt es darauf an, wie du den Spaziergang gestaltest und strukturierst. Ein paar Ideen dazu findest du hier.

Einfach nur stundenlang durch die Gegend laufen, lastet die meisten Hunde nicht aus. Sie benötigen auch geistige Beschäftigung und Herausforderungen, die sie spielerisch fordern. Mit ein bißchen Kreativität kannst du unterwegs tolle Spiele und Aufgaben einbauen, die deinen Hund nicht nur beschäftigen, sondern auch die Bindung zwischen euch verstärken.

Versteck- und Suchspiele

Eine der besten Möglichkeiten, deinen Hund auszulasten sind Suchspiele, bei denen die Nase des Hundes gefragt ist. Die meisten Hunde lieben Suchspiele, bei denen sie zeigen können, was sie olfaktorisch auf dem Kasten haben. Das kannst du unterwegs super nutzen, denn mit ein bißchen Nasenarbeit ist dein Hund nicht nur geistig gefordert, sondern er wird auch aufmerksamer auf dich.

Nimm etwas, das dein Hund besonders gern mag, z.B. Leckerlies oder ein Spielzeug, auf das er voll abfährt. Das kannst du verstecken und deinen Hund danach suchen lassen. Am Anfang solltest du einfache Verstecke wählen, damit deine Schnüffelnase schnell Erfolgserlebnisse erzielt. Hilf ihm bei der Suche, wenn du den Eindruck hast, dass er ein wenig verloren ist und alleine nicht weiter kommt. Zeig ihm, was gefordert ist und wie er zum Erfolg kommt, dann wird er schnell verstehen, worum es geht und begeistert bei der Sache sein.

Nach und nach kannst du den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Verstecke die Leckerlies unter Baumrinde, in Mauerritzen oder im hohen Gras, so dass dein Hund sich immer mehr anstrengen muss. Motiviere deinen Hund während der Suche, indem du ihn anfeuerst und feiere Erfolgserlebnisse ausgiebig. Dein Hund wird mächtig stolz auf sich selbst sein und sich tierisch freuen, dass er dich beeindrucken konnte.

Einfache "Mantrailing"-Übungen

Wenn wir schon bei Suchspielen sind, kannst du natürlich auch dich selbst verstecken. Probiere doch mal aus, ob dein Hund Mantrailing gut findet. Für solche Spiele ist es wichtig, dass du eine zweite Person dabei hast, die deinen Hund hält und ihn dann auf die Suche schickt.

Starte zuerst ganz einfach und lass deinen Hund zuschauen, wie du dich entfernst. Er darf ruhig sehen, wo du dich versteckst, jetzt geht es erst einmal nur darum, dass er das Prinzip des Spiels versteht und bei Erfolg (wenn er dich gefunden hat) ein ausgiebiges Lob und Anerkennung bekommt. Dann wird er schnell Spaß an den Versteckspielen finden und du kannst die Schwierigkeit steigern.

Sprich mit deiner Gassi-Begleitung ein Kommando ab, auf welches der Hund zum Suchen geschickt wird. Die zweite Person bleibt bei deinem Hund, während du dir ein Versteck suchst. Wie gesagt, wenn ihr das Ganze schon ein paar Mal trainiert habt, kannst du immer kompliziertere Verstecke wählen, z.B. außerhalb des Sichtfeldes deines Hundes. Der muss dann nämlich seine Nase einsetzen und deiner Spur folgen, um dich zu finden. Je erfreuter und stolzer du reagierst, wenn dein Hund dich findet, desto motivierter wird er bei der Sache sein. Immerhin möchte er, dass du ihn super toll findest.

Apportiere die Beute

Wenn Hunden auf dem Spaziergang langweilig wird, weil ihr immer dieselbe Runde dreht oder du dich nicht genügend mit deinem Vierbeiner beschäftigst, neigen viele dazu, sich auf die Jagd zu machen. Denn Beute hetzen und erlegen bedeutet für deinen Hund die Ausschüttung jeder Menge Glückshormone. Deshalb ist das meist unerwünschte Jagdverhalten so schwer wegzutrainieren, weil es sozusagen selbstbelohnend ist.

Bevor dein Hund sich zu sehr langweilt und auf dumme Gedanken kommt, versuche doch mal, dieses natürliche Jagdverhalten umzulenken auf etwas, das er jagen und apportieren darf. Am besten nimmst du dazu einen Apportiertdummy oder Futterdummy. Diesen kannst du mit Leckerlies füllen und dein Hund muss mit dir zusammen arbeiten, wenn er an die Leckerbissen kommen möchte. Wichtig ist, dass er nicht alleine dran kommt, sondern immer deine Hilfe benötigt.

Wirf den Futterbeutel zunächst nur ein paar Meter von dir weg. Lobe deinen Hund und locke ihn zu dir, sobald er den Beutel ins Maul nimmt oder damit einen Schritt auf dich zu geht. Freue dich überschwänglich und belohne ihn mit ein paar Futterbrocken direkt aus dem Beutel. Am Anfang muss es noch kein perfektes Apportieren sein, aber im Laufe der Zeit solltest du immer genauer werden mit dem, was du erwartest.

Der Wald als Agilityplatz

Du musst nicht immer darauf warten, dass der nächste Termin auf dem Hundeplatz ansteht. Wenn du die Augen ein wenig offen hältst, findest du bestimmt auch auf eurer normalen Gassirunde Objekte, die sich für eine kleine Agility-Einheit umfunktionieren lassen. Ich liebe solche Aktionen, weil die Spontanität die Hunde immer wieder überrascht, sie begeistert die neue Aufgabe angehen und mehr auf mich achten, wenn wir zusammen unterwegs sind. Immerhin könnte ich ja jeden Moment mit einer spannenden Spielidee um die Ecke kommen.

Da liegt ein Baumstamm, auf dem man toll balancieren kann. Oder eine Baumreihe, die sich perfekt für einen Slalomlauf eignet. Oft finden sich auch kleine Hindernisse, die dein Hund überspringen oder darunter hindurch kriechen kann. Wenn er bereits etwas mehr Erfahrung mit solchen Übungen hat, kannst du auch versuchen, ihn auf Baumstämmen sitzen oder liegen zu lassen. So förderst du seine Balance und Koordination.

Planschen und Schwimmen

Die meisten Hunde lieben es, im Sommer am Strand oder im See zu toben. Egal, ob dein Hund jetzt der totale Schwimm-Fanatiker ist oder sich nicht so weit ins Wasser traut und lieber am Rand plantscht – bei Sonnenschein und warmem Wetter gibt es keinen schöneren Ort als den Hundestrand.

Vor allem Hundesenioren mit Gelenkproblemen bekommt diese schonende Art der körperlichen Betätigung. Es gibt viele tolle Spielzeuge, die schwimmfähig sind. Diese kannst du deinen Hund aus dem Wasser apportieren lassen. Auch gemeinsames Baden gehen kann viel Spaß machen. Hier solltest du nur beachten, dass Hundekrallen ganz schön kratzen können, wenn sie im kühlen Wasser über nackte Haut schrammen.

Auch beim Hund gilt: Mit vollem Bauch schwimmt es sich nicht gut. Füttern solltest du ihn deshalb lieber danach. Oft ist es besser, Halsband oder Geschirr abzunehmen, damit sich nichts darin verfangen kann, z.B. Treibgut oder Algen. Und natürlich solltest du darauf achten, dass dein Hund sich nicht in Gefahr begibt. Besonders Flüsse können manchmal tückische Strömungen aufweisen, durch die der Hund abgetrieben werden kann. Und zwinge deinen Hund nicht zu schwimmen. Lass ihn selbst entscheiden, wie weit er sich rein traut.

Was spielst du mit deinem Hund, wenn ihr gemeinsam unterwegs seid? Schreib uns das Lieblingsspiel deines Hundes in die Kommentare. 🙂